Ewald Frank

24. 12. 1972, 15:30 Uhr, Krefeld, Deutschland
ausgestrahlt am 24. 12. 2022

Thema: „Selig sind die...!“

Lob und Dank sei dem Herrn. Ich könnte in der Tat stundenlang sitzen, mich in der Predigt vertiefen und im Wort des Herrn, denn die Gedanken Gottes sind, kostbar. Und der Psalmist sagt an einer Stelle: „Wollte man sie alle aufzählen, sie sind zu zahlreich.“ [Ps 139:17] – aber sie sind wunderbar.

Mir selber geht der gestrige Abend nach, genau wie der heutige Vormittag. Von dem heutigen Vormittag fiel mir auf, dass Bruder Branham sagte: „Jedes Gotteskind ist geistlich in das Kornhaus Gottes hineingeboren, um an der Speise des Herrn Anteil zu bekommen.“ So wie Jesus als der Sohn Gottes in Bethlehem – und das Wort »Bethlehem« selber bedeutet ja schon »Brot-Haus«. Und so sind wir als Kinder Gottes hineingeboren worden und dürfen uns laben an den reichen Gütern unseres Gottes und werden getränkt mit Wonne wie mit einem Strom. [Ps 36:9]

Andererseits gehen meine Gedanken an den Zusammenhang, dass wir den Anschluss gefunden haben an das Wirken Gottes in dieser Zeit. Der heutige Tag ist ja in mancher Hinsicht für uns von Bedeutung. Heute in einigen Stunden werden es sieben volle Jahre sein, als Bruder Branham aus der Zeit in die Ewigkeit gegangen ist. Es ist ein Tag, an dem wir, an dem ich besonders, all dieser Gnadenerweisungen Gottes gedenke, die er mir hat zuteilwerden lassen, ein Tag, an dem man sich besonders in Erinnerung zu rufen versucht, welch eine Gnade, welch ein Vorrecht uns zu Teil geworden ist, zu hören, zu sehen und aufzunehmen, was Gott seinem Volke bestimmt hatte.

Wir dürfen sagen, dass wir von Gott, schon ehe sein Knecht genommen wurde, schon den Anschluss an das Wirken Gottes gefunden hatten, und dass es nur noch eine Fortsetzung dessen sein durfte, was Gott begonnen hatte. Unsere Herzen sind deshalb mit großer Freude und mit tiefem Frieden erfüllt. Wir brauchen nicht hin und her zu laufen, nicht hin und her zu gehen, um zu fragen, was nun jemand meint oder zu sagen hat, sondern der Herr selber hat mit uns geredet und wir haben sein Reden verstanden. Er hat uns seine Weisungen gegeben und wir haben darauf geachtet. Und das ist eins der größten Dinge, die einem Menschen aus Gnaden zuteilwerden können, denn nicht nach Gutdünken sind wir gegangen, sondern geleitet vom Geiste Gottes, geführt gemäß dem Wort des Herrn für diese Zeit haben wir den Reichtum der Erkenntnis und der Weisheit Gottes sehen und aufnehmen dürfen. Immer wieder, wenn ich in der Heiligen Schrift von Menschen lese, die den Anschluss an das Wirken Gottes in ihrer Zeit bekommen haben (und davon ist die ganze Bibel voll), dann drängt sich uns doch allen die Frage auf, ob wir ihn und in welch einer Weise wir den Anschluss an das Wirken Gottes in dieser Zeit gefunden haben.

Wir wissen, dass ja überall, in allen Gemeinden und Gemeinschaften, von dem Wirken Gottes die Rede ist. Wir wissen, dass überall von den Segnungen gesprochen wird. Wir wissen, dass überall von dem Kommen des Herrn gepredigt wird. Das ist uns allen wohlbekannt.

Aber unsere Frage geht tiefer, unsere Frage geht weiter: Wie können wir wissen, dass wir den Anschluss an das Wirken Gottes in dieser Zeit bekommen haben?

Wenn wir diese Fälle aus der Heiligen Schrift nehmen… Bruder Schwill erwähnte einen Simeon, und von ihm steht geschrieben [Lk 2:25-30], dass ihm durch den Heiligen Geist geoffenbart worden war, dass er nicht sterben würde, ehe er den Messias gesehen hat. Und derselbe Geist, der ihm diese Offenbarung gab, führte ihn zu der rechten Stunde und Zeit an die Stätte, wo er mit seinen eigenen Augen sehen konnte, was ihm geoffenbart worden war.

Und das will ich euch sagen: Einem Simeon brauchte niemand mehr zu sagen, dass er sich freuen soll – er freute sich. Er sah nämlich mit seinen eigenen Augen das, wonach er sich gesehnt, worauf er gewartet, wofür er Ausschau gehalten hatte. Und er konnte sagen: „Herr, nun lässt du deinen Knecht in Frieden ziehen, denn meine Augen haben das Heil Gottes gesehen.“

Wir hörten von der Hanna [Lk 2:38], sie diente Gott Tag und Nacht in seinem Tempel und wartete auf den Trost Israels. Und dann sprach sie zu allen Anwesenden über diesen Trost Israels. Was mögen wohl die… Ich hätte fast das Wort „Pfaffen“ gebraucht, entschuldigt diesen Ausdruck, man sollte ihn ja gar nicht gebrauchen. Aber: was mögen wohl diese Menschen gedacht haben im Tempel? Sie fühlten sich schier in ihrem Gottesdienst unterbrochen, als diese Frau anfing zu allen Anwesenden… – nicht von einer Kanzel, sicher nicht, aber durch den Geist gedrungen, hat sie von dem gesprochen, was vor sich ging im Hause Gottes, (Nicht von dem, was die Priester da taten, das geschah ja schon immer.) nein, sie sprach von dem, was Gott jetzt da tut an jener Stätte, und offenbarte im Grunde genommen doch in Einfachheit, dass die Schrift erfüllt worden war. Wer aber hat darauf gehört?

Und wir sehen, als die Hirten mit dieser Kundgebung kamen [Lk 2:17-20], wer hätte oder hat ihnen Glauben geschenkt? Aber die Weisheit Gottes ist doch gerechtfertigt in allem; nicht den Weisen und Klugen, ist es geoffenbart worden, sondern den Unmündigen [Mt 11:25], die willigen Herzens waren, es zu glauben und aufzunehmen.

Es gibt andere Fälle in der Heiligen Schrift. Denken wir an einen Johannes auf der Insel Patmos. [Offb 1:9] Welch einen herrlichen Übergang, welch einen Anschluss er gefunden hatte, um das noch ausstehende – von heilsgeschichtliche Bedeutung – zu empfangen, niederzuschreiben, damit wir es heute lesen können.

Gott hat immer dafür gesorgt, dass er das, was er zu sagen hatte, seinen Knechten und Propheten offenbaren konnte. [Am 3:7] Wie viele hat's gegeben, die das, was Paulus sagte, ablehnten?! Wie viele hat's gegeben, die das, was Johannes zu berichten hatte, nicht glaubten, aber genau so hat es Menschen gegeben, die die Worte der Weissagung des Buches [Offb 1:3] in einem feinen, und guten Herzen bewahrt haben [Lk 8:15], und auf das achtgegeben hatten, und noch achtgeben, was darin geschrieben steht. Es ist nicht jedem gegeben, aber die Auserwählten Gottes… – das ist ein Wort, das wir gerne hören, aber das die andern nicht gerne hören, weil sie gleich dazu zufügen, dass Gott nicht gerecht wäre, wenn er die einen auserwählt und die andern nicht auserwählt.

Wir können an der Gerechtigkeit Gottes gar nichts ändern. Es steht geschrieben: „Viele sind berufen und wenige sind auserwählt…“ [Mt 22:14], und daran kann kein Mensch etwas ändern. Wichtig ist nur, dass wir begriffen haben, wenn Gott uns die Gnade geschenkt hat in dieser letzten Zeit sein geoffenbartes Wort aufzunehmen, den Anschluss an sein Wirken zu bekommen, ja zu sagen zu seinem Tun, denn er ist ein „Fels; vollkommen ist all sein Tun“ [5M 32:4], und selig ist, wer sich nicht an ihm ärgert. [Mt 11:6]

Dieses Wort »selig« finden wir ja einige Male in der Heiligen Schrift, besonders in Offenbarung 1 und in Offenbarung 22 und dann auch in Matthäus, Kapitel 5. Hier in Offenbarung, Kapitel 1 heißt es in Vers 3:

[3] Selig ist der Vorleser und [selig sind] die Hörer der Worte der Weissagung und die das bewahren [oder: festhalten], was in ihr geschrieben steht; denn die Zeit [der Erfüllung] ist nahe.

Die Menschen, die das Wort lesen, und die da hören die Worte der Weissagung des Buches und die das bewahren, was darin geschrieben steht, die sind selig.

Jetzt stelle ich euch die Frage: Was hat Gott in dieser Zeit geoffenbart? Sind es nicht die Worte der Weissagung dieses Buches? Hat nicht Gott die sieben Sendschreiben in ihrer heilsgeschichtlichen Bedeutung kundgetan? Hat nicht Gott die Zeit-Epochen geoffenbart und wissen lassen? Hat nicht Gott die sieben Engel mit Namen genannt? Hat er nicht Licht geschenkt? Natürlich! Hat er nicht die sieben Siegel geoffenbart? Sind nicht die Worte der Weissagung dieses Buches gerade in unserer Zeit geoffenbart worden?

Und wenn hier geschrieben steht: „Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und die das bewahren, was in ihr geschrieben steht…“ – es geht hier nicht um eine Deutung, sondern um die Worte der Weissagung selber. Und so wie Gott die Propheten gebrauchte, um ihnen den Heilsplan Gottes zu offenbaren, so gebrauchte Gott Propheten, um zu offenbaren, als die Verwirklichung des Heilsplanes gekommen war. [Am 3:7] Ob es ein Johannes gewesen ist, der den Weg des Herrn bei dem ersten Kommen Christi bereitete [Mal 3:1, Lk 1:17, 76], oder ob es ein Bruder Branham war, zu dem ja gesagt wurde: „Gleich wie Johannes, dem ersten Kommen Christi vorausgesandt wurde, so wirst du dem zweiten Kommen Christi mit einer Botschaft vorausgesandt.“

Wenn wir hier sagen: Es ist ein Narr, wer nicht glauben kann, was Gott in dieser Zeit in einer solch einmaligen Weise bestätigt hat… Und ich habe oft genug die Frage gestellt, wenn Prediger meinten, etwas einwenden zu müssen, was sie aufzuweisen haben an göttlicher Berufung, an göttlicher Bestätigung und Legitimation. Wir wissen, dass der Dienst Bruder Branhams in einer solchen Weise bestätigt wurde, dass auch wenn ich nicht glauben würde, was dieser Mann geredet hat, so hätte ich genügend Verstand um meinen Mund zu halten und meine Lippen zusammen zu drücken, ehe ich ein Wort über meine Lippen bringen würde, um etwas gegen den Gesalbten des Herrn zu sagen! Denn noch steht geschrieben: „Tastet meine Gesalbten nicht an und tut meinen Propheten nichts zuleide.“ [1Chr 16:22, Ps 105:15] Gottesmänner, Propheten, Gesalbte des Herrn haben immer wieder im Auftrage Gottes geredet, und wer ein Ohr hatte zu hören, der konnte hören, was der Geist den Gemeinden sagt. [Offb 3:22]

Wenn man daran denkt, dass Menschen in dieser Zeit sich selber etwas vor-weissagen, selber etwas vormachen, und dann meinen sie zu hören, was der Geist sagt. Aber der Geist, von dem die Bibel spricht, ist der Geist Gottes, der da ruhte auf den Propheten Gottes, um das Geheimnis Gottes kundzutun. Es ist nicht irgendein Geist, mit dem wir schalten können, wie wir wollen, sondern der Geist Gottes, der die Propheten in Beschlag genommen hat, um durch ihren Mund zu reden, um zu offenbaren, was er zu sagen hatte.

Wenn also geschrieben steht, dass wir hören sollen, was der Geist den Gemeinden sagt, dann bedeutet das noch lange nicht, dass man hier oder da hinlaufen soll, wo in vermeintlicher Klugheit geweissagt wird. Nein, das bedeutet, dass wir den Geist der Weissagung selber haben, dass wir unterscheiden können, wo Menschen wirken und wo der Geist Gottes wirkt, dass wir unterscheiden können, wo Menschen zu ihrem eigenen Vorteil weissagen, zu ihrem eigenen Nutzen weissagen, um andere unter ihren Bann zu bekommen, in ihren Griff zu bekommen, oder wo die Worte der Weissagung dieses Buches geoffenbart und auf den Leuchter gestellt werden, um die Kinder Gottes in die herrliche Freiheit der Kinder Gottes hineinzubringen. [Rm 8:21]

Das ist doch ein großer Unterschied. Und hier heißt es nicht: Höret auf die Weissagung, die hin- und hergebracht wird. „Selig ist der da liest und die da hören die Worte der Weissagung dieses Buches“, [Offb 1:3] nicht, die da hören was dort oder hier, sondern: „die da hören die Worte der Weissagung dieses Buches“. Und die da nicht hören die Worte der Weissagung dieses Buches, die sind gar nicht in der Lage, eine echte, von Gott gegebene Weissagung zu bringen, weil sie den Geist Gottes, der ja der Geist der Weissagung ist, gar nicht in sich aufgenommen haben.

Aber das habt ihr sicherlich schon gehört, dass man ja hin und her den Menschen vormacht, als sei Gott in ihrer Mitte, und jeder weissagt was ihm gerade in die Gedanken kommt. Und die Menschen unterscheiden nicht und meinen: Der Herr sei in ihrer Mitte. Aber hier steht geschrieben: „Selig sind die da lesen und die da hören die Worte der Weissagung dieses Buches und die das bewahren, was darin geschrieben steht.“ Solche Menschen sind schon selig.

Im Johannes-Evangelium oder besonders möchte ich vielleicht gleich zu Matthäus 5 gehen. Hier spricht der Herr Jesus in seiner Bergpredigt einige Sätze aus, die von Bedeutung sind. Ich möchte sie vielleicht aus der Lutherübersetzung lesen. Es heißt hier:

[3] Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihrer.

Selig sind, die geistlich arm sind… Wir wissen ganz genau, was die Heilige Schrift gerade an das Zeitalter zu Laodicea sagt: „Ihr sagt: Wir sind gar reich, und wir bedürfen nichts mehr [Offb 3:17], und der Herr sagt: „Gerade du bist elend, blind und bloß.“ Aber hier steht: „Selig sind die geistlich Armen.“ Weshalb? Wer seinen geistlichen Armutszustand erkennt, ist in der richtigen Lage, um den Reichtum der Offenbarung des allmächtigen Gottes anzunehmen. Wer da von sich selber spricht: „Ich bin reich, ich habe alles“, der wird seine Hände in den Schoss legen und selbstzufrieden auf sich herabschauen, ohne anzunehmen, was Gott noch zu geben hat. Deshalb preist der Herr Jesus hier diejenigen selig, die geistlich arm sind.

Brüder und Schwestern, wir alle haben erkannt, dass uns geistlich manches fehlte und mangelte. Ja, bei richtiger Betrachtung haben wir festgestellt: wir sind geistlich arm gewesen, obwohl wir meinten, reich zu sein, und besonders alle diejenigen, die in den Kreisen des vollen Evangeliums weilten: wie waren wir von uns überzeugt, geistlich die Reichsten zu sein, am weitesten fortgeschritten zu sein, am meisten zu haben. Und nachdem wir die Offenbarung des echten und wahren Wortes Gottes gehört haben, da fiel es uns wie Schuppen von den Augen, und das, was wir als Reichtum bezeichnet hatten, haben wir feststellen müssen: Es war kein Reichtum Gottes, es waren Dinge, die uns gelehrt wurden, zwar in reicher Fülle, aber das war nicht das, was wir benötigten und was Gott für uns bereitet hatte. Und gar bald haben wir erkannt: Wir sind geistlich arm.

Aber jetzt hatte der Herr sich anschickt, einen Tisch zu decken im Angesicht unserer Feinde. [Ps 21:5] Wir brauchten für keine Feindschaft mehr zu sorgen. Schon gleich am Anfang sprach Gott, der Herr: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen deinem Samen und ihrem Samen…“ [1M 3:15], und diese Feindschaft wird bestehen, solange Menschen auf Erden sein werden. Das Volk Gottes ist getrennt von allen anderen, und geschieden; es besteht eine Feindschaft.

„Selig sind die geistlich Armen, denn das Himmelreich ist ihrer.“

Das haben wir alle erleben dürfen, stimmt's oder nicht? Wir waren geistlich Arme. Und was ist uns zuteilgeworden? Das Himmelreich mit all dem Reichtum der Gnade unseres Gottes, mit all den Offenbarungen, mit all den verborgenen Dingen, die in dieser Zeit ins Licht Gottes gerückt wurden.

„Selig sind die geistlich Armen, denn das Himmelreich ist ihrer.“

Wir haben auch begriffen, dass das Himmelreich nicht mit äußerlichen Gebärden kommt. Wir haben begriffen, es ist inwendig in uns. [Lk 17:20-21] Es ist nämlich das, was Gott aus Gnaden in unseren Herzen getan hat. „Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit.“ [Kol 1:27] „In ihm sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis Gottes verborgen.“ [Kol 2:3] Weiter steht [Mt 5:4]:

Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.

Wie steht es hier um das „Leid tragen“? Wir wissen alle, wenn irgendein Mensch um eine Sache Leid trägt, dann ist etwas passiert und man ist betrübt, man ist bekümmert, man trägt ein Leid. Und wir haben feststellen dürfen, durch die Offenbarung des Wortes, welch ein Schaden und welch ein Leid der Gemeinde des lebendigen Gottes zugefügt wurde: Das Rechte hatte man ihr geraubt und an dessen Stelle menschliche Dinge gestellt. Wir alle haben mit dem Moment Leid getragen um uns selber, um die Gemeinde Gottes, überhaupt, um den Gesamtzustand des Volkes Gottes in dieser Zeit. Und es heißt hier: „Selig sind, die da Leid tragen, denen sie sollen getröstet werden.“ Wir haben Leid getragen, aber wir sind auch getröstet worden, nicht mit einem billigen Trost von Menschen, sondern durch den Tröster, den Heiligen Geist, der die tiefsten Tiefen der Gottheit erforscht und geoffenbart hat. [Jn 14:26, 1Kor 2:10] Wir haben manches Leid nicht nur getragen, sondern ertragen. Auch von anderen haben wir Leid zugefügt bekommen. Wir sind missverstanden worden. Ja, alles Mögliche ist uns hinterhergesagt worden. Tiefes Leid war über uns gekommen, aber wir sind getröstet worden.

Und ich denke an Jesaja 40, wo geschrieben steht: „Tröstet, tröstet mein Volk.“ [Jes 40:1-2] Das ist der Trost, den der lebendige Gott den seinen in dieser Zeit gegeben hat, spricht freundlich zu Jerusalem und sagt: „Deine Schuld ist abgetragen und deine Sünde ist gesühnt und ewige Gerechtigkeit ist offenbar geworden.“ Das sind Dinge, die wir nicht vergessen können. Es ist ein bleibender, göttlicher Trost. Dann heißt es weiter [Mt 5:5]:

Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.

Wir wissen, das erste und das zweite ist nötig, um das dritte zu erreichen. Wenn wir erkannt haben, dass wir geistlich arm sind und dass wir des Reichtums Gottes bedürfen, wenn wir Leid getragen haben und wenn dieser göttliche Trost uns zuteilgeworden ist, dann sind wir geformt worden.

Ihr wisst, Leid formt Menschen, und wenn wir Leid tragen, werden wir innerlich geformt.

„Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.“

Und dieser Trost ist es, der uns so viel bedeutet.

[5] Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.

Zu den ersten beiden Versen hier können wir ja sagen. Wir wissen, das sind Schritte und Epochen, die wir selber in unserem geistlichen Leben durchgemacht haben, die Frage ist, ob diese ersten beiden Epochen uns, und in uns, das haben bewirken können, wovon wir jetzt hier lesen.

[5] Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.

Ich würde fast sagen: Was für die einen zutrifft, das muss dann auch für die anderen zutreffen. Das was für Vers 1 und 2…, wenn es für uns gültig ist, dann muss auch der nächste Vers in unserem Leben erfüllt werden. Können wir sagen, dass wir sanftmütig geworden sind durch die Gnade Gottes? Das Erdreich wollen wir ja alle besitzen. Wir wollen mit Christus regieren auf dieser Erde. Und so steht es ja auch geschrieben. [Offb 5:10] Aber die Verheißung lautet, und die Bedingung, die daran geknüpft ist:

[5] Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.

Wie steht es mit dieser Sanftmut in unserem Leben? Wir haben Leid getragen, wir sind geistlich arm gewesen. Das Himmelreich ist uns zuteil geworden mit dem gesamten Reichtum Gottes.

Wir sind getröstet worden in mannigfaltiger Weise. Wie steht es aber darum?

[5] Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.

Weiter geht es hier:

[6] Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.

[6] Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.

Und schon wieder sind wir da: Der Herr hat einen Tisch zubereitet in unserer Zeit mit der kostbarsten und herrlichsten Speise. Sie sollen satt werden, sie sollen getränkt werden. Ja, Gott hat das alles so eingerichtet.

Hier sprechen wir von den Menschen, die selig sind. Viele fragen sich: Werde ich die Seligkeit ererben? Das Wort Seligkeit besteht ja nur aus zwei zusammengesetzten Worten. Das Wort selig steht hier allein. Wer an der Seligkeit teilnehmen will, muss hier schon die Seligpreisung in Empfang nehmen können. Er muss hineinschauen können in das Wort des Herrn wie in einen Spiegel.

[6] Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.

Gott hat uns den Hunger geschenkt [Am 8:11], er hat den Durst gegeben, er hat Speise vom Himmel herabregnen lassen. Denn so haben wir es heute Morgen wohl in einem Gebet gehört, anknüpfend an das Wort aus dem Hebräerbrief [Hebräer 12:25]: Lehnt den nicht ab, der vom Himmel her zu euch redet. Der Herr hat in mannigfaltiger Weise zu uns geredet durch sein geoffenbartes Wort,…denn sie sollen satt werden. Es geht noch weiter:

[7] Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

Auch das ist eine Bedingung. Und das Wort selig wird hier ausgesprochen.

[7] Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

Weiter geht es:

[8] Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.

Es steht geschrieben, dass wir rein sind um des Wortes willen, dass der Herr zu uns geredet hat.

Das war damals an die Jünger adressiert. Jesus sprach sie an mit den Worten [Jn 15:3]:

Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Und auch das haben wir im Einleitungswort heute Morgen gehört: Niemand redete so wie Jesus, und die Menschen, die sein Reden aufgenommen hatten, wurden gereinigt in dem Wasserbad des Wortes. Sie wurden rein um des Wortes willen, dass der Herr zu ihnen geredet hat.

[8] Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.

Dann heißt es weiter:

[9] Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Was bedeutet dieses Wort? Selig sind die Friedfertigen. Hier steht das Wort im Grundtext „Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Gotteskinder heißen.“ Friedensstifter, Menschen mit dem Frieden Gottes erfüllt, die den Unfrieden meiden wie die Pest. Die einfach innerlich im tiefsten Inneren ihres Herzens nur auf eines ausgerichtet sind: den Frieden Gottes durch das Band der Liebe unter den Heiligen festzuhalten, wie es hier geschrieben steht.

[9] Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Weiter:

[10] Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.

All dieses müsste in unserem Leben offenbar werden können, und es muss offenbar werden durch die Gnade unseres Gottes. Wir können nicht einfach im letzten Buch der Bibel lesen: „Selig sind die da…“ , sondern wir müssen auch hier lesen: selig sind die geistlich Armen, selig sind, die da Leid tragen, selig sind die Sanftmütigen, selig sind, die da hungern und dürsten, selig sind die Barmherzigen, selig sind, die reines Herzens sind, selig sind die Friedfertigen, selig sind die nach Gerechtigkeit trachten. Und dann abschließend steht geschrieben:

[11] Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen.

Nun, der letzte Vers, der scheint uns ja sehr bekannt zu sein:

[11] Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen…

Sie schmähen uns nicht um unseretwillen, sie schmähen uns um des Wortes Gottes willen, und um des Zeugnisses Jesu willen. Und deshalb sind wir seliggepriesen, durch den heiligen Mund des Herrn ausgesprochen.

[11] Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen.

Und dann, um das alles zu krönen, spricht der Herr:

[12] Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden …

Ist das nicht wunderbar?

[12] Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden…

Mit anderen Worten, es wird euch im Himmel sehr belohnt werden. Ihr werdet den Lohn im Himmel bekommen, nicht schon hier auf Erden.

Manchmal wünschten wir es uns, dass der Herr durch das Licht und Recht einmal die Entscheidung treffen würde, und uns hier schon irgendwie vor den Menschen legitimieren. Nein, hier steht geschrieben:

[12] Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden…

Eine Belohnung ist für uns alle bereitet in der Herrlichkeit, so wir ausharren, und diesen schmachvollen Weg mit Jesus gehen, koste, was es koste. Wir sind bereit, alles auf uns zu nehmen mit der Hilfe Gottes. Wir können nicht mehr anders. Wir können nicht mehr zurück. Ja, ich möchte sagen: Wir können uns nicht einmal umschauen. Es gibt nur noch ein Aufschauen.

Bruder Wiegratz sagte: „Mich interessiert nicht mehr der Sturm von links oder rechts, nur noch der Wind, der von oben herabkommt.“ Denn, so steht es geschrieben: „Zu Pfingsten war ein gewaltiges Brausen wie das eines mächtigen Windes, der daherkam“, [Apg2:2-4] nicht irgendwo aus dem Tempel zu Jerusalem, sondern aus der himmlischen Herrlichkeit. „Und das ganze Haus wurde erfüllt, und es erschienen ihnen Zungen, wie von Feuer zerteilt, die sich auf jeden einzelnen setzten, und sie begannen in anderen Zungen zu reden, wie der Geist ihnen eingab auszusprechen.“ Und die Heilige Schrift sagt: „Hören wir nicht all diese Männer die großen Taten Gottes verkündigen?“ [Apg 2:11] Sie haben nicht so sehr an ihr eigenes Zeugnis gedacht, sie haben die großen Taten ihres Gottes verkündigt. Dazu hat Gott ihnen Feuerzungen gegeben, dazu hat Gott ihnen den Heiligen Geist gegeben, als erstes, um zu erkennen, was ihnen von Gott geschenkt wurde [1Kor 2:12], und dann, um zu verkündigen die großen Taten ihres Gottes.

Was wäre schöner, als wenn wir etwas Derartiges hier erlebten? Dass der Geist Gottes sich auf jeden einzelnen setzt. Und wenn wir anfangen zu reden, sei es in unserer oder in einer anderen Sprache, dass wir uns nicht mit uns selber verlieren, nicht mit Ein- und Ausleitung im Gebet, und nicht mit Wiederholungen, sondern dass wir ganz klipp und klar die großen Taten unseres Gottes verkündigen, auf dass alle, die ein solches Gebet mithören, nicht gelangweilt werden, sondern mitgerissen werden, um dem lebendigen Gott auch ihren schuldigen Dank darzubringen.

Wir denken in diesem Zusammenhang an Maria. Von ihr haben wir ja heute Vormittag in der Predigt gehört, und es steht hier in Lukas Kapitel 1 geschrieben, Lukas Kapitel 1 von Vers 44:

[44] Denn wisse: als der Klang deines Grußes mir ins Ohr drang, bewegte sich das Kind vor Freude lebhaft in meinem Leibe.

[44] … als der Klang deines Grußes mir ins Ohr drang, bewegte sich das Kind vor Freude lebhaft in meinem Leibe.

Liebe Brüder und Schwestern, was empfinden wir? Was bewegt sich in uns vor Freude, wenn wir all die Weissagungen vor unseren Augen erfüllt sehen, wenn wir die Treue unseres Gottes immer wieder neu vor Augen gestellt bekommen? Wenn wir wissen: derselbe Gott, der seinen Engel zu dem Johannes auf die Insel Patmos sandte, derselbe Gott sandte seinen Engel zu seinem Knecht und Propheten in dieser Zeit, um ihm den göttlichen Auftrag zu überbringen.

Es ist nicht das Wirken eines Menschen, sondern: Weil die Zeit erfüllet war, sandte Gott sein Wort, um uns gesund zu machen. [Ps 107:20] Weil die Zeit gekommen ist, hat Gott geoffenbart, was verborgen gewesen ist. Nicht ein Bruder Branham hat es sich gewünscht, und auch nicht ein Zacharias hatte es sich gewünscht, und auch nicht ein Johannes auf der Insel Patmos. Aber was war es? Gott weiß, was er tut. Er weiß, wie er es tut. Und sein Tun, so haben wir gehört, ist vollkommen.

Will mir etwa jemand sagen, Gott habe nicht recht gehandelt, als er im Mai 1946 seinen Engel zu seinem Knechte sandte? Will mir jemand sagen, Gott habe nicht recht gehandelt, als er mit der Wolke des Lichtes am 11. Juni 1933 herabkam? Will jemand etwa sagen: Derselbe Gott, der mit allen Propheten war, und der sein Wirken nicht nur für die Zeit, sondern für die Ewigkeit festgelegt hat, will mir jemand sagen, Gott habe sich zu korrigieren, um unserer Halsstarrigkeit willen?

Nein, und nochmals nein. Selig ist, wer sich nicht an ihm ärgert. [Mt 11:6] Und wer seine Knechte als seine Knechte aufnimmt, und wer das Wort, das sie bringen, nicht zertritt und zerreißt und zerredet, sondern der in Ehrfurcht das Wort Gottes in sich aufnimmt, um dem Herrn den schuldigen Dank darzubringen… Hier steht geschrieben:

[44] … als der Klang deines Grußes mir ins Ohr drang, bewegte sich das Kind vor Freude lebhaft in meinem Leibe.

Liebe Brüder und Schwestern, das geoffenbarte Wort Gottes hat etwas in Bewegung gesetzt in unseren Herzen. Es war wie ein Gruß aus dem Heiligtum Gottes! Es war die Antwort Gottes für das Volk Gottes in dieser Zeit! Und wer aus Gott geboren ist, in dessen Inneren bewegte sich etwas! Halleluja! Es war was los. Wir haben es gespürt. Es war ein herrlicher Gruß, nämlich: die Ankündigung der Erfüllung der Verheißungen Gottes.

Was war es damals? Damals ging bei dem ersten Kommen des Herrn die Schrift in Erfüllung, und die Bezeugung der Erfüllung des Wortes Gottes hat Leben und Freude und Seligkeit ausgelöst. Was soll heute mit uns allen sein? Bruder Branham war es, der einmal gesagt hatte: „Ich begreife es nicht, wie Menschen stille sitzen bleiben können, wenn sie das übernatürliche Wirken Gottes Tag für Tag sehen.“ Er sagte: „Ich weiß nicht, wie Sie dabei stille sitzen bleiben können.“

Brüder und Schwestern, bald stellen wir uns dieselbe Frage. Wann wird sich etwas in uns bewegen durch den Geist Gottes? Wir wissen, Gott hat sein Volk heimgesucht in wunderbarer Weise. Und wisst ihr, was dann der Engel sagt:

[45] O selig die, welche geglaubt hat, denn die Verheißung, die der Herr ihr gegeben hat, wird in Erfüllung gehen!«

O selig, die du geglaubt hast! Denn die Verheißung, die der Herr dir gegeben hat, wird in Erfüllung gehen. Und dann blieb für Maria nichts weiter übrig, oder hat es sogar Elisabeth gesagt? Und dann spricht Maria folgende Worte aus:

[46] … »Meine Seele erhebt den Herrn…

Da war keine Einleitung für das Gebet mehr nötig. Herr, wir sind hier versammelt, um dies und jenes … gar keine Einleitung mehr mit „versammeln“.

[46] … »Meine Seele erhebt den Herrn…

Das war die Resonanz in ihrem Herzen. Das war das, was durch den Geist gewirkt, herausströmte. Und sie spricht weiter:

[47] und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter [oder: Heiland; Hab 3:18],

Das ist es doch, was wir alle benötigen. Etwas muss sich in uns bewegen. Und wenn diese Bewegung Gottes kommt, dann wird etwas hervorsprudeln ohne Aus- und Einleitung. Prophetische Worte werden wir aussprechen und den Gott des Himmels rühmen und preisen, der die Niedrigkeit seines Volkes angesehen und der einen Jubelruf hat erschallen lassen in dieser Zeit, um die Ankündigung der Verwirklichung aller Verheißungen uns wissen zu lassen.

Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Heiland.

Das ist etwas Wunderbares. Das sind Menschen, die die Verheißung Gottes empfangen haben, Menschen, die selber den Anschluss an das Wirken Gottes in ihrer Zeit hatten. In ihnen bewegte sich etwas. Halleluja! Ihr wisst, was wir meinen. In ihnen war Leben. Vorher steht noch nichts geschrieben, aber mit dem Moment kam das Leben. Etwas bewegte sich vor Freude. Und dann kam die Anbetung.

[47] und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter [oder: Heiland; Hab 3:18],

[48] weil er die Niedrigkeit seiner Magd angesehen hat! [1. Sam 1:11] Denn siehe: von nun an werden alle Geschlechter mich selig preisen,

Wir haben vorher gelesen Selig sind, die… selig sind, die…; hier spricht jemand aus:

Von nun an werden mich alle selig preisen. Und weshalb? Das ist die Antwort im nächsten Vers:

[49] weil der Allmächtige Großes an mir getan hat…

Worin besteht die Seligkeit? Nicht in einer frommen Einbildung.

[49] weil der Allmächtige Großes an mir getan hat…

Halleluja! Das ist etwas Wunderbares und Herrliches.

Gott hat, so bekennen wir, die Niedrigkeit seines Volkes angesehen, und wir bekennen: Er, der Allmächtige, hat Großes an uns getan gemäß seiner Verheißung für diese Zeit. Und es möge sich darüber ärgern, wer will, ich schlage vor, dass wir darüber jubeln und uns freuen, weil wir wissen, was Gott an uns getan hat. Wir wissen um die Zeit, als wir in Finsternis saßen. Und wir können auch sehen: als Gott uns herausführte, da wurde es Licht. Und in seinem Lichte sehen wir das Licht. [Ps 36:10]

„Selig bist du, weil du geglaubt hast. Und von nun an werden dich alle seligpreisen, weil der Allmächtige Großes an dir getan hat.“

Brüder und Schwestern, wir haben alle den Samen Gottes, den Samen des Wortes Gottes für diese Zeit. Die Verheißungen Gottes haben wir aufgenommen. Es bleibt dem Herrn gar nichts übrig, als uns das gleiche Zeugnis auszustellen: „O selig seid ihr, die ihr geglaubt habt…“, trotz all den Widersprüchen der Menschen, die ihr mein Wort für wahr und für wichtig genug erachtet habt, um alles andere fahren zu lassen und an den Reden meines Mundes festzuhalten. Der Herr spricht zu uns: „Selig seid ihr, die ihr in dieser Zeit geglaubt habt. Selig seid ihr, weil der Allmächtige Großes an Mir getan hat, an uns allen getan hat.“

Niemand sollte sich in unserer Mitte finden, der in Worten oder in Gedanken bei sich selber oder zu andern spricht: Der Herr hat noch nicht Großes an mir getan. Ein solcher Mensch dürfte sich nicht in unserer Mitte finden. Und sollte es sein, dass heute jemand hier ist, der noch im Zweifel darüber ist, ob Gott Großes an ihm getan hat, dann schlage ich vor, dass wir alle in ein solch ernstes Gebet gehen, dass der letzte in unserer Mitte von dem Wirken Gottes erfasst und dass ihm die Offenbarung Jesu Christi kostbarer wird als alles andere in dieser Welt. Und dass wir dieses, was wir aus dem Worte Gottes betrachtet haben, empfangen könnten durch die Gnade unseres Herrn.

Meine Augen fallen noch auf das Gebet des Zacharias. Ich liebe einfach Gebete, die so an die Erfüllung der Weissagungen der Schrift geknüpft sind. Es heißt hier in Lukas 1 von Vers 47 – oh nein, das ist schon 67:

[67] Und sein Vater Zacharias wurde mit heiligem Geist erfüllt und sprach die prophetischen Worte aus:

[68] »Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! [Ps 41:14; 72:18],

Denn er hat sein Volk gnädig angesehen und ihm eine Erlösung geschaffen [Ps 111:4]

[69] und hat uns ein Horn des Heils aufgerichtet im Hause Davids, seines Knechtes [Ps 132:17; 1. Sam 2:10].

[70] So hat er es durch den Mund seiner heiligen Propheten von alters her verheißen:

Merkt ihr, wie schnell diese Männer und Frauen, die vom Heiligen Geist erfüllt waren, das Wort der Propheten und die Verheißungen Gottes in ihrem Munde hatten? Sie wussten: hier erfüllt Gott, was er verheißen hatte.

Hier steht:

[70] So hat er es durch den Mund seiner heiligen Propheten von alters her verheißen:

Was hat Gott für diese Zeit von alters her verheißen? Hat er nicht gesagt; „Ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt, sende ich euch den Propheten Elia.“ [Mal 4:5] Wer will es wenden? Es ist ja schon geschehen. Und der Herr würde heute sagen: „Elia ist gekommen, und sie haben mit ihm getan, was ihnen beliebte.“ [Mk 9:13] Aber das Zeugnis des Wortes Gottes, das er brachte, hat Glauben gefunden in all denen, die zur Braut-Gemeinde bestimmt sind.

Gott hat den Elia genommen, aber die Botschaft des Elia und das Wort des Herrn, das ist alles geblieben in der Weise, wie Gott es aus Gnaden geschenkt hat. Wir empfinden darüber eine sehr große Freude, dass Gott uns diese Möglichkeit gegeben hat, sein Wort in der Weise zu behalten, wie er es geoffenbart hat.

Wie oft bin ich hin und her gefragt worden: „Was hältst du von diesem und jenem Ausspruch? Wie siehst du diesen und jenen Zusammenhang?“ Ich habe nur immer eine Antwort darauf: „Wenn die Zeit gekommen ist, wird Gott es tun, wie er es sich vorgenommen hat“, und er braucht keinen Ratgeber, er braucht niemand. Er selbst ist Rat, Kraft, Wunderbar, Ewigvater, Friedefürst. [Jes 9:6] Und wir alle, die wir von ganzem Herzen in dieser Zeit das geoffenbarte Wort unseres Gottes glauben, wir haben nur eins zu tun: mit freudigem Herzen dem entgegenzugehen, was der Herr noch unter den seinen tun wird; ohne ihm zu sagen: dies oder jenes soll geschehen.

Wir wissen, Bruder Branham sprach von dem Entrückungs-Glauben, dass wir hinaufgenommen werden. Ich sage euch die reine Wahrheit: Ich habe mir noch nicht eine Stunde in meinem Leben darüber Gedanken gemacht. So viel weiß ich doch: ehe die Entrückung kommt, wird der Herr, den Entrückungs-Glauben wirken, wie, das ist mir doch gleich. Ich weiß, dass er es wirken wird. Und – sonst könnten wir ja gar nicht dabei sein. Und meint ihr, unser Gott habe uns solches alles vergeblich geoffenbart, um es in letzter Minute scheitern zu lassen? Nein, und nochmals nein! Derselbe Gott, der uns die Augen gesalbt hat, um zu sehen, was in dieser Zeit geschieht, um den Anschluss an sein göttliches Wirken in dieser Zeit zu bekommen … und ich glaube, das ist das Größte gewesen, was dem Volke Gottes zuteilgeworden ist.

Seid einmal ehrlich: Und wenn wir alle Geheimnisse wüssten und alle Erkenntnis hätten, aber durch den Geist Gottes nicht angeschlossen wären an das Wirken Gottes, dann würde uns alle Erkenntnis aufblasen wie einen Ballon und würde uns gar nichts nützen. [1Kor 8:1] Wir würden rechthaberisch sein, umhergehen und streiten und meinen, wir wissen alles besser. Aber im Gegenteil, solches hat Gott nicht getan. Gott hat uns erst einmal angeschlossen. Er hat uns den Anschluss an sein Wirken aus Gnaden gegeben.

Und manchmal ist es für mich ein kleiner Trost – ich sage das jetzt nicht, um mir selber einen neuen Mut zu machen, aber das habe ich meiner Frau und denen, die mich damals näher kannten, gesagt: Ich habe Bruder Branham tatsächlich am…als er am 24. heimging gesehen, als er in den Wolken des Himmels in die Herrlichkeit hineingegangen ist. Ich weiß nicht, ob ich das jemals öffentlich gesagt habe. Morgens am 25. Dezember 1965 war es wohl das erste, was ich meiner Frau und denen, die…Wer kann sich daran erinnern? Ist jemand hier? Ich weiß nicht, ja, einige Hände sind in jedem Fall hier. Ich wusste es damals nicht, was es bedeutet. Ich habe erst am 5. Januar 1966 die Nachricht bekommen von Bruder Armbruster, dass Bruder Branham heimgegangen war. Und als ich Bruder Branham in den Wolken des Himmels sah, die Wolken waren unterteilt, es war, [es] sah aus, als sei der Himmel ein wenig böse. Die Wolken gingen ineinander, die einen waren heller, die anderen dunkler. Und als ich Bruder Branham dort in den Wolken sah, habe ich noch den Ausspruch gemacht, ich sagte: Bruder Branham ist doch nicht der Menschensohn, was macht er dort in den Wolken? Und gar nichts ahnend und gar nichts wissend, aber Gott in seiner Gnade hat das alles wissen lassen.

Wenn ich dann daran denke, dass einige da sind, die gern ein Elisa sein möchten, dann, dann wisst ihr, was ich darüber denke.

Gott selber hat seinem Volke in dieser Zeit den Anschluss gegeben. Es geht um gar nichts anderes als um das Treubleiben in Gott und in seinem Worte. Nichts deuten, nichts auslegen, nichts besserwissen, nur eins: zu warten, was der Herr noch tun wird. Vielleicht sollten wir es allen Auswärtigen sagen, dass wir hier in einer großen Erwartung stehen. Wir wissen nicht, was Gott tun wird. Wir wissen nicht, wann er es tun wird. Aber diese Erwartung soll noch gesteigert werden durch die Gnade Gottes, bis etwas geschehen ist. Und wenn es geschieht, lassen wir es euch wissen. Wir wissen nicht, wie viel Zeit wir noch haben. Wir wissen nicht, wann der Herr kommt. Er hat mir keinen Auftrag gegeben, auszurechnen, wann die Zeit abgelaufen ist. Bruder Branham sagte heute Morgen noch in der Predigt: Manche meinen, sie müssten an der Uhr Gottes stellen. Immer wieder wollen sie nachhelfen. Niemand mache sich Sorgen. Die Uhr Gottes die geht auf die Sekunde und noch mehr. Alles ist wohl aufbewahrt in den Händen unseres Gottes. Und er wird sein Werk vollenden. Er wird den Entrückungs-Glauben schaffen. Er wird, die noch dazugehören, hinzutun. Und dann gibt es eine Festversammlung mit unserm Gott.

Selig sind wir, weil wir den Anschluss an die Verheißungen Gottes und an das Wirken Gottes in dieser Zeit bekommen haben. Das ist die Zufuhr des göttlichen Lebens. Es ist ein großer Unterschied, ob Menschen dahin gehen und sagen: Ja, ich habe das ewige Leben, halten die Nase hoch, dass es ihnen reinregnet, und wissen nichts von dem Wirken und von dem Segen Gottes.

Dann ist es doch ganz anders, wenn Menschen hier sind, die in aller Demut, in aller Einfachheit zu denen gehören, die sagen: Wir sind arm im Geiste, wir haben nichts aufzuweisen. Und sich dann zugleich hinsetzen an den reich gedeckten Tisch ihres Gottes und speisen, dass es uns wohl wird ums Herz. Denn so war es doch mit uns allen. Als Bruder Wiegratz sagte – entschuldigt die Bemerkung, er wird es mir verzeihen, aber als er sagte, er hat jetzt etwas empfunden bei seinem Magen und auch bei den letzten Weihnachten, dann dachte ich mir, vielleicht kommt es von den gesegneten Mahlzeiten um diese Zeit, weil es gerade am Magen ist, aber: ihm kann es nicht passieren, vielleicht anderen… Aber: mir kommt jetzt folgender Gedanke: Wir sitzen an einer schönen Mahlzeit mit unserem Gott. Alles ist bereit und kein Magen ist verstimmt, alles ist wohl, in Ordnung. Und je mehr wir von der Speise Gottes genießen, umso größer wird unser Appetit. Und wir sagen: Herr, wann ist wieder die Versammlung? Und wir schauen immer auf die Uhr. Wir sind Menschen, wir schauen auf die Uhr vor der Versammlung, nicht während der Versammlung. Es gibt viel zu viele, die schauen während der Versammlung auf die Uhr. Wir schauen vorher, nämlich um zu wissen, wann sie anfängt. Wann sie aufhört, das interessiert uns nicht, weil wir gesegnet werden möchten mit dem Segen des allmächtigen Gottes. Gelobt und gepriesen sei der Name des Herrn, Amen.