'

Radio-Predigt Nr. 26
25. November 1973

Verehrte Hörer! Ganz herzlich grüße ich Euch in dem teuren Namen des Herrn. Wir stehen noch ganz unter dem Eindruck der Wortbetrachtung der letzten Sonntage. Wir wollen fortfahren mit Offb. 5,11:

„Dann sah ich hin und hörte den Gesang vieler Engel rings um den Thron und um die vier Lebewesen und die Ältesten her; ihre Zahl war zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend.“ 

Zuerst waren es die vierundzwanzig Ältesten und die vier Lebewesen, die das neue Lied sangen. Doch hier sind es schon alle himmlischen Heerscharen, die um den Thron und die vier Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten versammelt sind. Sie riefen laut: 

„Würdig ist das Lamm, das sich hat schlachten lassen, zu empfangen die Macht und den Reichtum, Weisheit und Kraft, Herrlichkeit und Lobpreis.“

Hier geht es um die Vollendung des Erlösungswerkes, um die Krönung des Lammes als König aller Könige, der Seine Macht antritt und die Herrschaft ausüben wird. In Kap. 4,11 lesen wir fast die gleichen Worte von dem, der auf dem Throne sitzt: 

„Würdig bist du, unser Herr und Gott, den Preis und die Ehre und die Macht zu empfangen; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie da und sind sie geschaffen worden.“

Das müßte jeden von der Richtigkeit der Einheit Gottes überzeugen, sonst müßte man gesondert dem Vater, dann dem Sohne und danach dem Heiligen Geist die Huldigung darbringen. In diesem Zusammenhang finden wir nicht mehr die Bezeichnungen ,Vater, Sohn und Heiliger Geist’, sondern den Begriff ,Herr, unser Gott’, wie es im prophetischen Wort steht. Das Lamm Gottes wird in der Vollendung des Erlösungswerkes gezeigt; der ganze Himmel ruft laut: 

„Würdig ist das Lamm, das sich hat schlachten lassen, zu empfangen die Macht und den Reichtum, Weisheit und Kraft, Ehre, Herrlichkeit und Lobpreis.“

In diesem Kapitel wird uns berichtet, daß die vierundzwanzig Ältesten auf den Harfen Gottes spielten und das neue Lied sangen, doch in Offb. 15 lesen wir von der Überwinderschar am kristallnen Meer. Sie haben den Sieg über das Tier und sein Bild und seine Namenszahl errungen und stehen mit Harfen Gottes am kristallnen Meer: 

„Sie sangen das Lied Mose’», des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes mit den Worten: ,Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker! Wer sollte sich nicht fürchten, Herr, und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig. Ja, alle Völker werden kommen und vor dir anbeten; denn deine Gerechtigkeit ist offenbar geworden.’“

O, welch eine Festversammlung wird das sein, wenn alle Erlösten aus der gesamten Zeit und alle himmlischen Heerscharen in dieses gemeinsame Lied einstimmen und vor dem Throne Gottes auf Harfen spielen und vor dem Herrn der Heerscharen singen werden!

Auch wir rufen von ganzem Herzen ,Amen!’, werfen uns vor dem Herrn nieder, Ihn anzubeten, und warten auf diesen glorreichen Tag. Schon Paulus bringt, durch den Geist geleitet, die Sehnsucht der Kinder Gottes und auch das Sehnen der gesamten Schöpfung nach dem Tag der Befreiung zum Ausdruck. Er schreibt in Rom. 8, von Vers 18: 

„Ich halte nämlich dafür, daß die Leiden der Jetztzeit nicht wert sind, verglichen zu werden mit der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. Denn das sehnsüchtige Harren der ganzen Schöpfung wartet auf das Offenbarwerden der Kinder Gottes. Denn der Nichtigkeit ist die ganze Schöpfung unterworfen worden…, jedoch auf die Hoffnung hin, daß auch sie selbst, die Schöpfung, von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden wird zur Freiheit, welche die Kinder Gottes im Stande der Verherrlichung besitzen werden. Wir wissen ja, daß die gesamte Schöpfung bis jetzt noch überall seufzt und mit Schmerzen einer Neugeburt harrt. Aber nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir doch den Geist als Erstlingsgabe bereits besitzen, seufzen gleichfalls in unserem Inneren beim Warten auf das Offenbarwerden der Sohnschaft, nämlich auf die Erlösung unseres Leibes.“

Seit dem Sündenfall im Garten Eden ist die gesamte Schöpfung der Knechtschaft und der Vergänglichkeit unterworfen. Doch Gott hat verheißen, daß die gesamte Schöpfung an der Erlösung Anteil hat. Wir als Kinder Gottes sind erlöst und haben den Heiligen Geist als Erstlingsgabe empfangen, dennoch seufzen wir in diesem Leibe und warten darauf, daß selbst der vergängliche Leib in einen Auferstehungsleib verwandelt wird. Mit dem Moment der Vollendung des gesamten Erlösungsplanes Gottes tritt eine Wende für die gesamte Schöpfung ein. In der Offenbarung wird uns dieser Wendepunkt vor Augen gestellt und ist in den Worten ausgedrückt: 

„ … die ganze Schöpfung im Himmel und auf der Erde beteiligte sich an dem Lobpreis Gottes. Die vier Lebewesen riefen ,Amen!’ Die vierundzwanzig Ältesten warfen sich nieder und beteten an, die himmlischen Heerscharen und alle Erlösten stimmten in dieses gemeinsame Lied mit ein.“

Gemäß Offb. 14 wird der Lobpreis aus dem Himmel auf die Erde dringen. In Vers 2 steht: 

„Und ich hörte einen Schall aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen eine» starken Donners; zugleich aber klang der Schall, den ich hörte, wie der von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. Sie sangen ein neues Lied vor dem Throne und vor den vier Lebewesen und den Ältesten, und niemand konnte das Lied lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die von der Erde erkauft sind.“ 

Immer, wenn wir in der Offenbarung von der erlösten Schar lesen, in welchem Zusammenhang sie auch immer gezeigt und dargestellt wird, ist es die Überwinderschar, die als Braut des Lammes am Hochzeitsmahl teilnehmen wird und dann mit Ihm herunterkommt, um das Tausendjährige Reich zu feiern. 

Nicht nur die himmlischen Heerscharen und die Erlösten, sondern das ganze Universum wird mit einstimmen. So lesen wir es in Offb. 5,13: 

„Und die ganze Schöpfung im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meere und alles, was in ihnen lebt, hörte ich rufen: ,Dem, der auf dem Throne sitzt und dem Lamm gebühren Lobpreis und Ehre, Herrlichkeit und Macht in alle Ewigkeit.’ Und die vier Lebewesen riefen: ,Amen!’, die Ältesten aber warfen sich nieder und beteten an.“ 

Teure Brüder und Schwestern im Herrn! Was empfinden Sie, wenn ein solch kostbares Gotteswort betrachtet wird, das uns von dem berichtet, was nahe bevorsteht? Alle Propheten und Apostel, alle Kinder Gottes warten auf diesen glorreichen Tag der Wiederkunft Jesu Christi: der Tag, an dem unsere sterblichen Leiber lebendig gemacht und verwandelt werden; der Tag, an dem wir Jesus Christus, unseren geliebten Erlöser, von Angesicht zu Angesicht sehen werden. Alle Ungerechtigkeit, alles Leid, alle Schmerzen und der Tod werden nicht mehr sein. Gott selbst wird alle Tränen von unseren Augen abwischen, wir werden uns niedersetzen, um das Hochzeitsmahl des Lammes zu feiern. Es steht geschrieben: 

„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört, was in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott denen bereitet, die Ihn lieben.“

Verehrte Hörer! Haben wir den Heilsplan Gottes mit den Seinen begriffen? Haben wir verstanden, daß der Heilige Geist gemäß dem Worte Gottes in Seiner Gemeinde wirksam ist, bis sie vollendet vor Seinem Throne stehen wird? Weil wir jetzt in der letzten Zeit leben, hat das Lamm das Buch geöffnet, die Siegel wurden gebrochen und der Inhalt geoffenbart. Ich möchte in alle Welt hineinrufen, daß der Herr selber zu Seinem Knecht Br. Branham am 28. Februar 1963 sprach: „Kehre zurück gen Osten, denn die Zeit, die sieben Siegel zu öffnen, ist gekommen.“ Im März 1963 sprach Br. Branham über die sieben Siegel, wie sie ihm gezeigt und durch Offenbarung aufgeschlossen wurden. So der Herr will, werden wir in den vor uns liegenden Predigten kurz auf jedes der sieben Siegel eingehen. Das Buch über die sieben Siegel ist bereits in der deutschen Sprache vorhanden. Ich schätze es als ein großes Vorrecht, daß ich den Kinder Gottes in dieser Zeit die Geheimnisse Gottes weiterreichen darf. 

Wir wollen beten.

Herr, mein Gott, ich bitte Dich, rede zu Deinem Volk in der ganzen Welt, denn die Zeit ist ernst und kurz. Mögen sie erkennen, daß Du zu Deinem Volk geredet hast. Ich bitte es in Jesu Namen. Amen!