Voriges Kapitel

„Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.” (Heb. 13:8)

Rundbrief Dezember 1988

Ganz herzlich grüße ich Euch alle in den verschiedenen Ländern und Sprachen in dem teuren Namen unseres HErrn Jesus Christus mit dem Wort aus Hab. 3:2:

„HErr, ich habe Deinen Ruf vernommen: ich bin voller Furcht! HErr, verwirkliche Dein Werk inmitten der Jahre, mache es offenbar inmitten der Jahre! Im Zürnen bleibe des Erbarmens eingedenk!”

Wieder geht ein Jahr zu Ende, das der HErr überreich gesegnet hat. Seit jeher war es das aufrichtige Verlangen all derer, die den Ruf des HErrn gehört haben, daß Er Sein Werk vollende. Auch haben die Gläubigen sich immer selber geprüft und den HErrn darum gebeten, daß Er nicht zürne. Bis ans Ende wird Er Gnade und Erbarmen walten lassen nach dem Wort Seines Mundes: „Wem Ich gnädig bin, dem bin Ich gnädig, und wessen Ich Mich erbarme, dessen erbarme Ich Mich.” Gott ist kein Mensch, daß Er Seine Entscheidung ändere, es bleibt bei dem, was Er von Ewigkeit her bestimmt hat.

Kaum hat ein Jahr begonnen, eilt es über Ostern und Pfingsten auf Weihnachten zu. Das Jahr 1988 hat in jeder Weise alle anderen Jahre übertroffen. Der Segen Gottes ruht sichtbar auf Seinem Werk. Wir sind in der Tat in das göttliche Heilsgeschehen gemäß Seinem Erlösungsplan für die Endzeit eingefügt worden. Ob persönliche Missionsreisen oder weltweite Betreuung mit Kassetten und Broschüren in den verschiedenen Sprachen, alles hat der HErr über Bitten und Verstehen gesegnet.

In der Gemeinde zu Krefeld und in Zürich hat Gott uns unter der Verkündigung im Laufe des vergangenen Jahres immer wieder neu überrascht. Sein Wort kommt frisch vom Thron, ist lebendig und wirkungskräftig. Auch die Versammlungen in Österreich waren jedesmal besonders gesegnet. Gemeinsam können wir bezeugen, daß es von Klarheit zu Klarheit und von Herrlichkeit zu Herrlichkeit ging. Immer wieder hören wir von Geschwistern und neu Hinzukommenden von dem, was Gott an ihnen getan hat. Besonders freuen wir uns über den Umbruch in der Sowjetunion und, wie es sich deutlich abzeichnet, in ganz Osteuropa. Wer es wie ich persönlich erleben durfte, wird von Herzen danken. Weder bei der Ein- noch bei der Ausreise nach Rumänien, in die CSSR, nach Polen und nach Rußland hat eine Kontrolle stattgefunden. Über das mächtige Wirken Gottes in ganz Afrika und Asien und in der ganzen Welt haben wir ja immer wieder berichtet. Wie der HErr gesagt und Bruder Branham oft gesungen hat, so sehen wir es buchstäblich erfüllt: Sie kommen von Ost und West, von Süd und Nord, und wenn die Zahl voll ist, werden wir uns mit Abraham, Isaak und Jakob zu dem großen Mahl am Tisch des HErrn setzen.

Daß wir der Wiederkunft Jesu Christi, unseres geliebten HErrn, wieder ein Jahr näher gekommen sind, stimmt uns froh. Fast jeden Tag dieses Jahres sagte ich dem HErrn in der Frühe, daß Er den Tag segnen und heiligen möge zu Seines Namens Ehre und Preis, daß Er Sein Wort und Volk segne und Frucht bringen lasse. Als zweites folgte die Bitte: „Laß Deinen vollkommenen Willen in meinem Leben und im Leben der Gemeinde geschehen.” Sicher sehnen wir uns alle danach, daß der HErr uns neu erweckt, neu belebt und einen neuen Drang zum Gebet und zum Hören des Wortes schenkt. Wenn auch die Liebe in vielen erkaltet, so kehren alle, die zur Braut gehören, zur ersten Liebe zurück, in der die Vollendung stattfinden wird. Manche Hände hängen schlaff herunter, manche Knie sind ermattet, manches Herz verzagt. Der Herr ruft uns aus Seinem Worte zu: „Darum richtet die erschlafften Hände und die ermatteten Kniee wieder auf und stellt für eure Füße gerade Bahnen her, damit das Lahme nicht ganz vom rechten Wege abkomme, sondern vielmehr geheilt werde.” (Hebr. 12:12)

Seit jeher ist es meine Aufgabe, Altes und Neues Testament als ein harmonisches Ganzes zu sehen und zu verkündigen. Der Apostel Petrus bezieht sich auf das Wort des Propheten Jesaja und schreibt: „Denn alles Fleisch ist wie Gras und alle seine Herrlichkeit wie des Grases Blume; das Gras verdorrt und seine Blume fällt ab, das Wort des HErrn aber bleibt in Ewigkeit.“ (Jes. 40:6-8) „Dies ist aber das Wort, das euch als Heilsbotschaft verkündigt worden ist.”  (1. Petr. 1:24-25)

Hier wird uns das Wort des Alten Testaments als das Evangelium des Neuen vor Augen gestellt. Alle können sich davon überzeugen, daß die Apostel das von den Propheten vorausverkündigte Wort vollkommen eingeordnet haben. Johannes der Täufer tat es mit seinem Dienst (Joh. 1:20-28); Jesus tat es mit Seinem Dienst (Luk. 4:17-21). Petrus hat das große Pfingstereignis ebenfalls auf das prophetische Wort gestellt (Apg. 2:16-21). Wir könnten im ganzen Neuen Testament nachweisen, wie korrekt und vollkommen alles in völliger Harmonie mit dem Allen Testament verläuft. Das gleiche trifft auf das vor uns liegende Thema mit dem prophetischen Dienst zu. Psalm 105:15 wollen wir dabei vor Augen haben: „Tastet Meine Gesalbten nicht an und tut Meinen Propheten nichts zuleide.”

Genau die gleichen Worte können in 1. Chronik 16:22 nachgelesen werden. Von größter Bedeutung in diesem Text ist das Wort „Meine”. „Tastet Meine Gesalbten nicht an und tut Meinen Propheten nichts zuleide!” Es gab viele falsche Propheten und nur wenige echte. Besonders für die letzte Zeit sind falsche Propheten und falsche Gesalbte in großer Zahl angesagt worden. Als Prüfstand gilt vor Gott nur das Gesamtzeugnis Seines heiligen Wortes. Wahre Propheten mit heilsgeschichtlichem Auftrag sind von Mutterleibe an ausersehen (Jer. 1:5). Von Gott gesandte Propheten waren seit jeher das übernatürliche Sprachrohr Gottes auf Erden. An sie erging das Wort des HErrn direkt durch Gesichte, denn sie waren ja „Seher” (1. Sam. 9:9), und durch Seine hörbare Stimme, denn der HErr sprach zu ihnen. „…vom Heiligen Geist getrieben, haben Männer von Gott aus geredet.” (2. Petr. 1:21)

In Amos 3:7 steht der bekannte Text: „Gott der HErr tut nichts, ohne zuvor Seinen Ratschluß Seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart zu haben.” Bei den hier genannten Propheten handelt es sich um Männer von heilsgeschichtlicher Bedeutung, die nur auftreten, wenn etwas Besonderes auf Erden geschieht. Gott hatte einen Noah, einen Abraham, einen Mose, einen Elia und andere.

ER hatte einen Johannes den Täufer, einen Petrus, einen Paulus und einen Johannes, dem abschließend die „Offenbarung Jesu Christi” zuteil wurde. Wäre es statthaft, die Dienste jener erwähnten Männer mit dem Dienst Bruder Branhams zu vergleichen, so wäre seiner wahrscheinlich der größte. Wer seine Predigten gehört oder gelesen oder gar den Film „Die Tiefe ruft der Tiefe zu” gesehen hat, wird sich an den speziellen Dienst nach der Predigt während des Gebetes für die Kranken erinnern. Er war der einzige Mann, der den Auftrag vom HErrn bekam, durch diesen übernatürlichen Dienst – die Gabe der Offenbarung und Unterscheidung – das Zeichen des Messias, des auferstandenen HErrn, der heute noch derselbe ist, als letztes Zeichen der Gemeinde zu geben.

Wer sein eigenes Zeugnis diesbezüglich kennt, wird darüber informiert sein, daß der Engel des HErrn ihm nicht nur sagte, daß ihm, wie dem Propheten Mose, zwei Zeichen gegeben werden, der Engel, der am 7. Mai 1946 zu ihm kam, nannte ihm mehrere Bibelstellen, unter anderem die aus Joh. 1 – wo von Nathanael die Rede ist, als ihm der HErr durch Offenbarung sagte, wer er war und wo er sich befand, ehe Philippus ihn rief – ebenfalls Joh. 4, als der HErr, der Seinen Dienst als Prophet und Menschensohn ausführte, durch Offenbarung der Frau am Brunnen alles sagte, was sie getan hatte. Bruder Branham sagte: „Ich bin genauso hilflos wie ihr alle und warte auf den Engel des HErrn.” Erst dann, wenn der Engel des HErrn neben ihm die Plattform betrat und die Feuersäule, das übernatürliche Licht, in die Versammlung kam und über einer bestimmten Person blieb, zeigte ihm Gott, was geschehen sollte.

Fast bei jedem Heilungsgottesdienst berief sich Bruder Branham auf Joh. 5:19: „Wahrlich, wahrlich Ich sage euch: der Sohn vermag von sich selber aus nichts zu tun, als was Erden Vater tun sieht; denn was jener tut, das tut in gleicher Weise auch der Sohn.” Mit Recht hat Bruder Branham gelehrt, daß Jesus als Prophet im irdischen Fleischesleibe nur das tat als Sohn, was Ihm vom Vater auf übernatürliche Weise in einer Vision gezeigt wurde. Bitte, lest es langsam nach: „Der Sohn vermag von sich selber aus nichts zu tun, als was Er den Vater tun sieht.” ER sah das, was Gott tun wollte, in einer Vision, und entsprechend dieser Vision, die Er vom Vater sah, tat der Sohn in gleicher Weise. Das ist SO SPRICHT DER HERR. So hat auch Bruder Branham nichts tun können, er war völlig hilflos, bis Gott selber auf übernatürliche Weise zu wirken begann.

Dieser Dienst der Unterscheidung und der Visionen war absolut vollkommen. Jede Offenbarung stimmte hundertprozentig. Bruder Branham konnte sagen: Wenn es einen Menschen auf der ganzen Welt gibt, der sich erheben und bezeugen könnte, daß das, was ihm durch Offenbarung gesagt wurde, nicht stimmt, dann würde er sich ein Schild mit der Bezeichnung „falscher Prophet” umhängen und durch die Straßen der Stadt ziehen. Ich habe diesen unfehlbaren Dienst persönlich in Europa und in den U.S.A bei verschiedenen Gelegenheiten miterlebt. Ich saß Bruder Branham gegenüber, als diese göttliche Gabe in Tätigkeit war. Was kein Mensch auf Erden wissen konnte, wurde ihm geoffenbart. Ich war buchstäblich sprachlos und zutiefst überwältigt.

Was diesen Dienst betrifft, so unterstreiche ich noch einmal, daß Hunderte von Predigten zur Verfügung stehen, die als Zeugnis für das dienen, was eben dargelegt wurde. Er war nicht wie die Nachahmer, von denen es schon zu seinen Lebzeiten viele gab und noch bis heute in großer Anzahl gibt, die von der Plattform aus willkürlich in die Volksmenge hineinrufen: „Da ist ein Mann, der ein Magenleiden hat. Dort eine Frau, die Gallensteine hat. Dort ein Ehepaar, deren Sohn von zu Hause weggelaufen ist!” usw. usw., ohne daß diese Dinge wirklich an Ort und Stelle unter Beweis gestellt werden, wie es bei Bruder Branham der Fall war. Ihm offenbarte Gott, wie es im Dienste Jesu geschah, den Namen, woher sie kamen und die Einzelheiten von den Menschen, die vor ihm in der Gebetsreihe standen, und manchmal auch von denen, die in der Zuhörerschaft saßen. Genauso tat es der HErr, als Er Abraham besuchte; Er offenbarte dem Propheten die geheimsten Gedanken im Herzen Saras. Keine Nachahmung ist ein Original. Gott will gar nicht, daß dieser einmalige Dienst, der als letztes Zeichen auf Geheiß des HErrn der Gemeinde gegeben wurde, nachgeahmt wird. Durch die Nachahmungen haben die frommen Täuscher die Aufmerksamkeit der Leichtgläubigen auf sich gezogen, obwohl sie an der eigentlichen göttlichen Botschaft gar keinen Anteil haben. Diejenigen, die es praktizieren, möchten, daß man sie als besondere Männer Gottes beachtet, und stellen den Anspruch, daß es übernatürlich geschieht. Sie sind dabei aufrichtig, doch man kann auch aufrichtig verkehrt sein. Das Urteil spricht nicht ein Mensch, sondern Gott durch sein unfehlbares Wort.

In der gesamten christlichen Welt ist bekannt geworden, daß es Gläubige gibt, die den Dienst William Branhams als von Gott gekommen betrachten und ihn somit als den Propheten der Endzeit, der vor dem großen und schrecklichen Tag des HErrn kommen sollte (Mal. 3:23; Matth. 17:11), anerkennen. Da nun aber in den Kreisen derer, die sich auf ihn berufen, verschiedene Richtungen und Deutungen von seiner Botschaft bzw. von seinen Aussprüchen abgeleitet wurden, muß ein klärendes Wort gesagt werden.

Die Unterschiede bestehen nicht in den Lehren des Wortes oder in den darin verborgenen Geheimnissen, die geoffenbart wurden, sondern in eigenen Deutungen und Mißverständnissen über gewisse Aussprüche. Vom ersten bis zum letzten Buch der Bibel, vom Sündenfall über Gottheit, Taufe usw. hat Bruder Branham als Prophet Gottes alles klar geoffenbart bekommen und verkündigt. Wer jetzt predigt, kann die Bibel nehmen, zum Podium gehen und die Botschaft der Stunde im Licht des geoffenbarten Wortes bringen. Die Behauptung, daß keiner die Bibel richtig verstanden hat, ist schon berechtigt gewesen, doch seitdem das Wort geoffenbart wurde, verstehen wir die Bibel, Gott sei Dank, richtig. Wir sind in der Tat aus allen Deutungen zum ursprünglichen Wort zurückgebracht worden, von dem Bruder Branham selber sagte: „Das ist mein Absolut.” Dem geschriebenen Wort darf nichts hinzugefügt und nichts davon weggenommen werden.

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