„Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.“ (Hebr. 13, 8)
RUNDBRIEF Dezember 1996
Liebe Brüder und Schwestern, die Gnade und der Friede Gottes sei mit Euch. Ganz herzlich grüße ich Euch alle in dem teuren Namen unseres Herrn Jesus Christus mit dem Wort, das die Witwe an Elia richtete, nachdem ihr Sohn von den Toten auferweckt worden war und sie die Bestätigung erlebt hatte:
„Ja, nun weiß ich, daß du ein Mann Gottes bist und daß das Wort des Herrn in deinem Munde Wahrheit ist!“ (1. Kön. 17, 24)
Man muß beides wissen, nämlich ob jemand wirklich ein Mann Gottes ist und ob das Wort des HERRN in seinem Munde tatsächlich Wahrheit ist. Gott hat Sein Wort, das Seine Knechte verkündigten, immer als wahr bestätigt.
Das Wort Gottes ist Wahrheit, es muß aber so gelassen werden, wie es aus dem Munde Gottes erging. Das ist immer das Kennzeichen eines wahren Propheten gewesen, der nur als Sprachrohr, als Mund, diente, damit Gottes Worte in einer für die Menschen verständlichen Sprache auf Erden ausgedrückt werden konnten.
Der Herr gebot Seinem Propheten Mose: „So gehe also hin! Ich will schon mit deinem Munde sein und dich lehren, was du reden sollst.“ (2. Mose 4, 12) Es gibt aber auch den nächsten Dienst: nämlich die empangenen Propheten-Worte weiterzugeben. Mose sollte Aaron die von Gott empfangenen Worte in den Mund legen, damit er sie dem Volke mitteilt (Vv. 15-16). Bei denen, die weitergeben, kann es passieren wie bei Aaron, der dem Propheten ganz nahestand, daß sie schon die ersten Gebote übertreten und andere Götter machen, die nicht immer ein goldenes Kalb sein müssen. Die Götzenfabrik hatte stets Hochkonjunktur. Die Verblendung und auch das Eigenartige wird darin offenbar, daß seit jeher immer bei solch einem Tanz mit dem Götzenbild auf dem Altar ausgerufen wird: ,Es findet ein Fest zu Ehren desHERRN statt“, obwohl etwas anderes verehrt wird.
In jedem von Gott berufenen Mund sind die Worte Gottes wie bei Elia Wahrheit gewesen, doch wie sieht es bei denen aus, die sie weitergeben? Die Apostel haben das geoffenbarte Wort vom HERRn empfangen, wie es auch heute noch gepredigt werden muß. Propheten und Apostel standen und stehen unter der Leitung und Inspiration des Heiligen Geistes. Beides steht geschrieben: „Gott der Herr tut nichts, ohne zuvor Seinen Ratschluß Seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart zu haben.“ (Am. 3, 7) und ebenso spricht Paulus von dem ganzen Ratschluß Gottes (Apg. 20, 27 u. a.) und von dem Geheimnis, das den Menschenkindern vorher nicht kundgetan worden war: „ … wie es jetzt Seinen heiligen Aposteln und Propheten geoffenbart worden ist.“ (Eph. 3, 5).
Es geht um die Verwirklichung des großen »Heilsratschlusses Gottes«, um das»großeGeheimnis« – Gott geoffenbart in Christus, Christus geoffenbart in Seiner Gemeinde. Dieses »Geheimnis« entfaltet sich und schließt alle Söhne und Töchter Gottes ein, die im »Glaubens-gehorsam« wandeln. Die auserwählten Gläubigen aus den Nationen erleben die Einsetzung in die »Sohnschafta (Gal. 4, 4-7), die allein durch »den Sohn« möglich wurde (Eph. 1, 5 u. a.). Sie sind deshalb rechtmäßige Erben Gottes, Miterben Christi und Einverleibte zusammen mit den auserwählten Gläubigen aus Israel. Es bleibt dabei: die wahre Gemeinde der Erstgeborenen« (Hebr. 12, 22-24 u. a.), die wirkliche »Ecclesia«, die von Gott »Herausgerufene«, ist von Anfang an, zu allen Zeiten und auch jetzt, „aufgebaut auf dem Grund der Apostel und Propheten …“ (Eph. 2, 20). Sie ist das »Haus Gottes« (Hebr. 3, 6 u. a.), die »Säule und Grundfeste der Wahrheit« (1. Tim. 3, 15), der Leib Christi (1. Kor. 12 u. a.), die Braut des Lammes (Offbg. 19, 7 u. a.). Von den Seinen sagte der HERR: „Sie gehören nicht zur Welt, wie auch Ich nicht der Welt angehöre.“ (Joh. 17, 16). Auf dieser Erde sind wir Gäste und Fremdlinge (Hebr. 11, 13), denn unser Bürgertum ist im Himmel (Phil. 3, 20).
Wie zur Errichtung eines natürlichen »Baues« die verschiedenen Berufe notwendig sind, so sind zum Bau der Gemeinde die verschiedenen Berufungen notwendig. Solche Berufungen werden von Männern ausgeübt, denen Gottes Seinen »Bauplan« kundtut und Sein Wort frisch vom Thron offenbart und in den Mund legt. Dieser »fünffache Dienst« ist zur Auferbauung des Leibes Christi in die Gemeinde gesetzt (1. Kor. 12, 28; Eph. 4, 11 u. a.). Das ist die seit Anfang geltende, sich nicht ändernde göttliche Ordnung für den Bau der Gemeinde Jesu Christi, bis hin zu ihrer Vollendung. Unser HERR sagte: „ICH will bauen Meine Gemeinde…“. (Matth. 16, 18) Und so baut Er sie auch inmitten all der anderen Gemeinden und vollendet sie auf den Tag Christi (Phil. 2, 16).
Als unser HERR Jesus die ersten zwölf Männer berief, nannte Er sie „Apostel“, was »Sendboten« bedeutet – Boten mit einer Sendung vom HERRN Selbst, der sie persönlich berufen hat. Ist heute jemand als Prophet, Apostel oder Lehrer von Gott gesetzt und gesandt, dann hören wir die gleichen Worte Gottes, dieselben Lehren, ja, dann erfüllt sich: ein HERR, ein Glaube, eine Taufe (Eph. 4, 5). Alles kommt im Original hervor – ob in der natürlichen oder auch in der geistlichen Schöpfung wie zum ersten mal am Anfang. Aus dem Munde Gottes erging das Wort, Seine Propheten und Apostel gaben es weiter, und von den Lehrern wurde es in der Heiligen Schrift festgelegt.
Wie Gott in der Mannigfaltigkeit Seiner geheimnisvollen Offenbarungen als Schöpfer, Erhalter, Erlöser, König, Richter usw. nicht erklärt, nicht erfaßt, aber im Glauben auf- und angenommen wird, so ist es auch mit den mannigfaltigen Offenbarungen des Wortes und des Geistes und Seiner Selbstoffenbarung als Vater im Sohn und durch den Heiligen Geist. Noch heute gilt: „ … und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn Ihn offenbaren will.“ (Matth. 11, 27b). Es muß geoffenbart werden; menschliche Erkenntnis und Formulierung ist eine Wiederholung dessen, was Aaron tat. Auch müssen alle Worte Gottes richtig verwendet werden und nicht gegeneinander gestellt, sondern im Einklang miteinander gelehrt werden und so ursprüngliche Wahrheit bleiben.
Die Heilige Schrift wird von allen 324 Konfessionen, die zur Zeit im Weltkirchenrat vereint sind, zitiert. Wahre Bibelstellen werden in die eigene Lehrkonzeption eingebaut, ihr Sinn jedoch entstellt, es erfolgt eine zweckentfremdete Verwendung. Wer von ihnen nicht taufen will, beruft sich auf das Apostelwort: „Christus hat mich ja nicht ausgesandt, um zu taufen, sondern um die Heilsbotschaft zu verkündigen…“ (1. Kor. 1, 17). Wer Säuglinge besprengen will, verwendet den Ausspruch: „Lasset die Kindlein zu mir kommen…“ (Mark. 10, 14b). Wer trinitarisch taufen möchte, beruft sich auf den Taufbefehl in Matth. 28, 19 und läßt die tatsächlich dokumentierte Ausführung auf den Namen des HERRN JESUS CHRISTUS aus der gesamten Apostelzeit, wie sie uns im Neuen Testament seit Gemeindegründung (Apg. 2, 38) als allein gültige Regel hinterlassen worden ist, außer acht. Wer dann auch noch einen »dreieinigen« Segen aussprechen möchte, beruft sich auf 2. Kor. 13, 13 und andere Stellen. Wer lehrt, daß die Brautgemeinde durch die große Trübsal gehen wird, beruft sich auf 1. Kor. 15, 52, wo vom »letzten Posaunenstoß« in Verbindung mit der ersten Auferstehung und Verwandlung die Rede ist. Wer die Lehre vom »Seelenschlaf« vertritt, zitiert Dan. 12, 2. Wer das Abendmahl nicht feiern will, vergeistlicht die Anordnung. Alle, so viele ihrer sind, verwenden das Wort, doch leider ist es nicht mehr die reine Lehre, die ursprüngliche Wahrheit, sondern Deutungen. Wie durch mißverstandene Schriftstellen alle die eigene »Lehre« zu rechtfertigen suchen, ebenso kann wiederum mit richtig verstandenen Schriftstellen jede falsche Lehre bloßgestellt werden. Es ist erwiesen, daß alle nur die Irrlehren der anderen sehen, nicht aber die eigenen.
Wie hätte sich zum Beispiel Paulus auf die siebente Posaune in der Offenbarung beziehen können, wenn Johannes erst etwa 30 Jahre später auf der Insel Patmos die Vorgänge sah und die Offenbarung niederschrieb? Es ist möglich, sich auf Apostel- und Prophetenworte zu berufen, sie zu zitieren und trotzdem überhaupt kein Verständnis darüber zu haben. Der Prophet Jeremia hat es auf den Punkt gebracht: „Wie könnt ihr nur sagen: »Wir sindweise, wir sindja im Besitzdes göttlichen Gesetzes! Ja freilich! aber zur Lüge hat es der Lügengriffel der Schriftgelehrten gemacht. Beschämt werden die Weisen dastehen, werden bestürzt sein und sich gefangen sehen; sie haben ja das Wort des HERRN verworfen: welcherlei Weisheit besitzen sie da noch?“ (Jer. 8, 8-9).
Unser HERR selbst mußte den geistlichen Führern seinerzeit vorhalten: „ … vergeblich verehren sie Mich, weil sie Menschengebote zu ihren Lehren machen. Das Gebot Gottes laßt ihr außer acht und haltet an den euch überlieferten Satzungen der Menschen fest … und hebt damit das Wort Gottes durch eure Überlieferung auf, die ihr weitergegeben habt…“ (Mark. 7, 7-8a + 13). Das ist noch heute so. Das Original-Wort wird allenthalben außer Kraft gesetzt und durch Satzungen, Dogmen etc. ersetzt. Alle sind dabei ehrlich und aufrichtig, alle meinen es gut. Nur haben sie den geraden, gebahnten Weg des Heils verlassen und reden von Heil, wo gar kein Heil ist (Jer. Kap. 5-7). Aus Gottes Sicht ist dann die Anbetung vergeblich; was als Gottesdienst gefeiert wird, ist wie bei Aaron Götzendienst. Zu Gott führt nur, was von Ihm kommt. Vor Ihm gilt nur, was nach Seinem Original-Willen geschieht.
Die römisch-katholische Kirche lebt in ihrer eigenen Tradition, beruft sich aber ebenfalls auf Schriftstellen, obwohl sie mit der Bibel überhaupt nicht übereinstimmt. Die Päpste, deren Anfänge auf Leo I. im Jahr 441 n. Chr. zurückgehen, verwenden den an Petrus nach empfangener Offenbarung in Matth. 16, 16-18 gerichteten Ausspruch von dem »Felsen« und den »Schlüsseln des Himmelreichs« etc. als ihre Legitimation. Man täuscht sich selbst und andere durch mißverstandene, mißgedeutete und mißplazierte Schriftworte.
Überall, in allen Konfessionen und Erweckungs-Bewegungen, die seit der Reformation stattfanden, bis hin zu der Erweckung, bei der Bruder Branham von Gott dazu gebraucht wurde, den entscheidenden Durchbruch zu bewirken, werden mißverstandene Schriftstellen und Aussprüche verkündigt, und so entsteht jedesmal ein anderes Evangelium, đas unter dem Fluch steht (Gal. 1, 6-10). Es wird zu dem anderen Evangelium ein anderer Jesus verkündigt, der aber als der richtige vorgestellt wird. Die ganze Angelegenheit steht unter einem fremden Geist, der als der Heilige Geist angepriesen wird. Diese drei Punkte von einem anderen Jesus, einem anderen Geist und einem anderen Evangelium nennt Paulus in 2. Kor. 11, 4 in einem Atemzug, und genau darin liegt die Verführung, der große religiöse Betrug, den nur die Auserwählten durchschauen, denn sie können nicht verführt werden.
Wenn zum Beispiel von dem Kommen des Sohnes Gottes ins Fleisch, von Seiner Menschwerdung, die Rede ist, meinen viele, damit sei die Bedingung aus 1. Joh. 4, 2 erfüllt: „Daran könnt ihr den Geist Gottes erkennen: Jeder Geist, der da bekennt, daß Jesus der im Fleisch gekommene Christus ist, der ist aus Gott…“ Sie merken jedoch überhaupt nicht, daß ein ganz anderer Jesus präsentiert wird, nämlich ein Sohn, der angeblich „präexistiert“ hat. Den gibt es aber gar nicht. Nicht der Sohn wurde Sohn, sondern das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns (Joh. 1). Im Anfang war das Wort, der Logos, die sichtbare Erscheinung des unsichtbaren Gottes. Es war Jahweh, der schon im Garten Eden in sichtbarer Gestalt wandelte und in dessen Bild wir geschaffen wurden. Das ist der wahre Retter, nämlich Jah-schua, welches „Jahweh-Retter“ bedeutet, wie Immanuel „Gott mit uns“ bedeutet.
Nicht alles, was als „christlich“ bezeichnet wird, steht in Beziehung zu Christus. Nicht alles, was als „biblisch“ angepriesen wird, stimmt mit der Bibel überein. Nicht alles, was als „apostolisch“ etikettiert wird, steht in Verbindung mit den Aposteln. Nicht alles, was als „pfingstlich“ bezeichnet wird, ist wirklich wie zu Pfingsten. Nicht alle, die „HERR, HERR“ sagen, werden in das Reich Gottes eingehen, auch wenn sie geeissagt, geheilt, Teufel ausgetrieben haben, etc. (Matth. 7, 21-23). In allen Glaubensrichtungen setzen sich die bezahlten Diener für die eigenen Lehren und die eigeneAuslegung und Praxis ein. Es ist längst nicht mehr das reine, ursprüngliche Wort, wie es aus dem Mund Gottes kam, das beweisen die vielen Lehrauffassungen.
Bruder Branham bildet von allen bekanntgewordenen Evangelisten in unserer Generation die rühmliche Ausnahme. Er war ein wahrhaftiger Mann von Gott gesandt, in dessen Mund das Wort die Wahrheit war. Er hat die ursprünglichen, rein biblischen Lehren neu auf den Leuchter gestellt und betonte: „Sagt, was die Schrift sagt, und glaubt, wie die Schrift sagt“. Er hob das hervor, was vor Gott gilt, was Propheten im Auftrag des HERRN gesagt haben, und lehrte, was die Apostel gelehrt haben. Er rief das Volk des HERRN Zurück zur Bibel, indem er die Bibel hochhielt und ausrief: „Das ist mein Absolut!“ Wahrhaftige ,„Endzeitbotschaft“ ist die wahrhaftige „Erstzeitbotschaft“ – das Wort, das am Anfang war (1. Joh. 1). Es geht immer um das rechte Verständnis des geschriebenen und gesprochenen Wortes, welches reine Original-Wahrheit geblieben ist, und dieses Verständnis für die Schrift kann nur der auferstandene HERR öffnen, und zwar denen, die dafür offen sind wie die Emmaus-Jünger (Luk. 24).
In der wahren »Gemeinde« gilt noch heute die von Anfang an festgelegte göttliche Ordnung, Lehre und Praxis. Doch wie kann jetzt jemand dasselbe predigen und tun, es sei denn, er ist wie die Knechte Gottes direkt dazu berufen und gesandt worden (Röm. 10, 15)! Ein Gesandter muß vorher berufen und beauftragt worden sein. Bei Gott gibt es keine Sendung ohne vorherige Berufung. Eine theologische Ausbildung in Seminaren und Bibelschulen sowie die Wiederholung von Schriftstellen können alle vorweisen, doch die Frage ist: Wer wurde von Gott wirklich vom Himmel her berufen (Apg. 26, 12-23), das Wort zu handhaben? Nur in dessen Mund wird Gottes Wort Wahrheit sein, und er wird kraft göttlicher Befugnis das Wort »recht teilen«, wie Paulus schrieb.
Alle, die nicht direkt berufen sind, dienen Gott auf ihre eigene Weise in ihren Kirchengemeinden, deren Lehren sie Treue gelobt haben. Doch es steht geschrieben: „ … du hast auch die geprüft, welche sich für Apostel ausgeben, ohne es zu sein, und hast Lügner in ihnen erkannt.“ (Offbg. 2, 2b). Wer prüft heute, ob Lehre und Praxis mit den Uraposteln übereinstimmen? Alle feiern sich selbst und lassen sich feiern – je höher der Rang, um so größer die Ehre – überall ist „Hollywood-Evangelisation“, verbunden mit viel Show und Geldeintreiben. Es ist Endzeit, alles wird christlich geschmückt und für alle akzeptabel gemacht. Wo aber bleibt die Wahrhaftigkeit?
Wiederholt habe ich in verschiedenen Rundbriefen Vergleiche zwischen dem geschriebenen, vorausgesagten Wort im Alten Testament und dem zitierten, erfüllten Wort im Neuen Testament gegeben, um zu zeigen, wie eine biblische Verkündigung aussieht. Sorgfältig hat der Geist Gottes die vier Evangelisten geleitet, über ihnen gewacht und sie inspiriert, das festzuhalten, was beim ersten Kommen Christi relevant war! Später hat Er dann die Apostel geleitet, die im Zeitverlauf der Gnade zur Erfüllung gelangenden Voraussagen auf wunderbare Weise von Anfang an in das Heilsgeschehen einzuordnen! Es sei mir gestattet, nur einige der Bibelstellen als Vergleich aufzulisten, die sich beim ersten Kommen Christi erfüllten:
Verheißung: Erfüllung: Ereignis:
Jes. 7, 14 Matth. 1, 23 Sohn als Immanuel geboren
Jes. 40, 3 Matth. 3, 3 Weg des HERRN gebahnt
Mal. 3, 1a Matth. 11, 10 Sendung Seines Engels
Micha 5, 1 Luk. 2, 15 Retter in Bethlehem geboren
5. Mose 18, 15 Apg. 3, 22-23 der angekündigte Messias-Prophet
Sach. 11, 12-13 Matth. 27, 9-10 für 30 Silberlinge verkauft
Sach. 9, 9 Matth. 21, 5 Siehe, Dein König kommt …
Sach. 13, 7 Matth. 26, 31 Schlage den Hirten nieder …
Ps. 118, 22 Mark. 12, 10 Bauleute verwerfen den Stein
Ps. 2, 7 Luk. 1, 31-38 Sohn vom Geist gezeugt
2. Sam. 7, 14 Matth. 3, 17 ICH will Ihm Vater sein …
Ps. 22, 23 Joh. 17, 6 Namen den Brüdern kundgetan
Ps. 22, 2 Matth. 27, 46 Menschensohn von Gott verlassen
Ps. 41, 10 Joh. 13, 18 Brot gegessen und verraten
Ps. 22, 8 Matth. 27, 39 von allen verspottet …
Ps. 22, 17 Matth. 27, 27 von einer Rotte umgeben
Ps. 22, 19 Joh. 19, 24 warfen das Los um Sein Gewand
Jes. 53, 4-5 Matth. 8, 17 ER trug unsere Krankheiten
Jes. 35, 5 Matth. 11, 5 die Blinden sehen, die Lahmen gehen
Ps. 16, 5 Matth. 28 + Joh. 20 auferstanden, ohne Verwesung zu sehen
Ps. 55, 13-15 Matth. 26, 47-50 von einem Freund verraten
Ps. 109, 2 Matth. 26, 59 falsche Zeugen sagten aus
Jes. 50, 6 Luk. 22, 64 sie haben Mich geschlagen
Jes. 53, 7 Matth. 27, 12-14 als Lamm Gottes blieb Er stumm
Jes. 53, 12 Luk. 23, 33 unter die Übeltäter gezählt
Ps. 109, 4 Luk. 23, 34 für Seine Verfolger gebetet
Ps. 69, 22 Matth. 27, 34 gaben Mir Essig zu trinken
Ps. 38, 12 Luk. 23, 49 alle Bekannten standen von ferne
Ps. 34, 21 Joh. 19, 31-36 kein Knochen wurde zerbrochen
Jes. 53, 9 Matth. 27, 57-60 ER hatte Sein Grab bei Reichen
Das soll genügen, um zu zeigen, wie die Prophetie in die Erfüllung einmündete. Nur so erkennt man nachweisbar und nachvollziehbar, wie Gott Heilsgeschichte macht. Wir müssen auch auf das prophetische Wort achten, wie Petrus schreibt (2. Petr. 1, 16-21), wenn wir von der Wiederkunft Christi predigen. Alles andere können Fabeln und frommes Gerede sein. Im Wort allein haben wir die wahre geistliche Orientierung.
In den letzten 24 Stunden Seines irdischen Lebens erfüllten sich 24 der gut hundert alttestamentlichen Weissagungen an unserem HERRN. Petrus hat schon vor dem Pfingsterlebnis mit der biblischen Einordnung begonnen (Apg. 1) und natürlich am Pfingsttag selbst (Apg. 2). Paulus tat danach das gleiche. Auch im Zeitabschnitt der Gemeinde hat sich bereits viel biblische Prophetie erfüllt. Wir erkennen, wie vielfältig Vorausgesagtes auch jetzt vor unseren Augen Realität wird. Ganz zum Ende hin wird es in überwältigender Weise wieder Schlag auf Schlag geschehen (Röm. 9, 28). Der Evangelist Lukas schreibt einleitend von den Männern, die von Anbeginn Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind. Wahre Diener des Wortes sind anwesend, wenn Gott Heilsgeschichte macht, und sie ordnen alles biblisch ein. Sie predigen das Wort, erleben mit und haben Anteil an dem, was Gott tut.
Wer die Bibel mit dem Intellekt liest, dem ergeht es wie vielen Theologen und Philosophen, die sich im »Club des Dr. Unglaub« vereinigt haben. Sie schreiben: „Das Neue Testament und die Apostelbriefe sind voller Widersprüche.“ Ja, sie behaupten sogar, Jesus und Seine Jünger hätten sich geirrt – sie selbst natürlich nicht. Die Kritik der Theologen der Neuzeit an der Bibel, besonders am Neuen Testament ist maßlos unverschämt. Andererseits ist die Freude bei denen, die im Reiche Gottes sind, begnadigt wurden und miterleben, was Gott verheißen hat und jetzt geschieht, natürlich sehr groß.
Täuschung und Mißverständnisse finden wir bei Menschen, die keinen Zugang in das Allerheiligste haben, die einen „geistlichen“ Beruf ausüben, aber keine göttliche Berufung haben. Die Apostel waren Diener des Wortes, sie haben die Prophetie im rechten Zusammenhang aufgezeigt und als Lehrer alles richtig eingeordnet. Das wird uns vom ersten Kapitel des Matthäus-Evangeliums bis zum Ende des Neuen Testaments bestätigt. Jetzt dürfen wir den gesamten Heilsplan Gottes sehen und die Erfüllung biblischer Endzeitprophetie miterleben.
Gott kann Seine Verheißungen nur an denen erfüllen, die so glauben, wie die Schrift gesagt hat. Jetzt ist unser »Heute«. Wir können nicht nur zurückschauen auf das, was Gott getan hat. Jetzt hat Gott Seinen Weg mit uns, denn wir sind Kinder der Verheißung (Gal. 4, 28), glauben das Wort der Verheißung und empfangen den Geist der Verheißung. Wahrer, lebendiger, erfahrener Glaube ist immer in der Verheißung Gottes verankert. Der Gemeinde sind viele Verheißungen gegeben worden, von denen keine einzige unerfüllt bleiben wird. Wer aber etwas glaubt, das nicht im Worte Gottes verheißen wurde, glaubt vergeblich, und wer es predigt, weckt falsche Hoffnungen. Auf Gott und Gottes Wort können wir uns verlassen. Es wäre gut, wenn sich Gott auch auf uns verlassen könnte. ER ist treu, möge Er auch uns treu machen und bis ans Ende in Seiner Gnade und in Seinem Wort erhalten.