RUNDBRIEF Mai 1981
„Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute, und in Ewigkeit“ Heb. 13:8
RUNDBRIEF Mai 1981
Herzlich grüße ich euch alle in dem teuren Namen des HErrn Jesus Christus mit dem Wort aus Jesaja 46:10:
„Ich habe von Anfang an den Ausgang kundgetan und seit der Vorzeit das, was noch ungeschehen war, ich gebiete: „Mein Ratschluß soll zustande kommen!“ und alles, was mir beliebt, führe ich aus.“
Das Überwältigende im Reich Gottes besteht darin, daß alles, was geschieht, schon im voraus niedergeschrieben wurde. Das, was Gott durch Prophetie im Alten Testament vorausgesagt hat, findet seine Erfüllung in der Zeit des Neuen Testaments. Der HErr gab Verheißungen für einzelne, mit denen Er etwas Besonderes vorhatte, und Er gab Verheißungen für das Volk Israel als ganzes. ER ließ all das voraussagen, was mit Christus geschehen würde, und auch das, was die Gemeinde betrifft.
Menschliche Geschichte wird immer erst nachträglich geschrieben. Die göttliche Heilsgeschichte dagegen wurde schon Jahrhunderte, ja sogar Jahrtausende im voraus auf das Genaueste niedergeschrieben. Bei der menschlichen Geschichte geht es um die wichtigsten Ereignisse und die bedeutendsten Persönlichkeiten; in der göttlichen Heilsgeschichte geht es um Christus und Seine Gemeinde — um den Erlöser und die Erlösten. Das eine ist von zeitlicher, vorübergehender; das andere jedoch von ewiger Bedeutung.
In Apostelgeschichte 2:23 spricht Petrus von dem festgesetzten Ratschluß und der Vorherbestimmung Gottes. Christus war schon vor Grundlegung der Welt dazu bestimmt, als das Lamm Gottes die Sünden der Welt zu tragen und Sein Leben als Sühne darzubringen. Als Er im Begriff war, über Gethsemane den Weg nach Golgatha zu beschreiten, sagte Er: „Ich habe dich hier auf der Erde verherrlicht und habe das Werk vollendet, dessen Vollführung du mir aufgetragen hast, und jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir besaß, ehe die Welt war.“
Dieses Wort wird nur von ganz wenigen richtig verstanden. In Christus hat sich Gott in einem Fleischesleibe geoffenbart. Dieser Leib mußte wieder in seinen verherrlichten Zustand verwandelt werden. Das aber konnte erst geschehen, nachdem dieser Leib gestorben und das Blut zur Versöhnung vergossen worden war.
Schon vor Grundlegung der Welt hat Gott den gesamten Heilsratschluß gefaßt und ihn durch das Alte Testament vorschattiert. Im Neuen Testament jedoch gelangt dieser Heilsplan Gottes zur Verwirklichung. Alles, was an und durch Christus geschah, war vollkommene Erfüllung der Schrift. Alles, was an der Gemeinde und durch sie, geschieht, ist vollkommene Erfüllung der Schrift.
Die biblische Prophetie richtet sich allerdings ganz besonders auf zwei Zeitabschnitte: der eine war der Anfang des neuen Bundes, die Generation zur Zeit des ersten Kommens Christi; der zweite umfaßt den Abschluß der Gnadenzeit, die letzte Generation, die das Vorrecht haben wird, die Wiederkunft Jesu Christi zu erleben. Christus ist der Mittelpunkt im Reiche Gottes. Um Ihn ging es bei Seinem ersten Kommen, um Ihn geht es bei Seinem zweiten Kommen. Doch immer gibt es Menschen, denen Er verborgen bleibt, und andere, denen Er sich offenbart. Die einen betrachten Ihn nach menschlichem Ermessen; die anderen sehen Ihn durch Offenbarung des Heiligen Geistes. Damals kam Er gemäß der Schrift als das fleischgewordene Wort zu den Seinen, doch die Seinen nahmen Ihn nicht auf. Sie hatten eine ganz andere Vorstellung von dem Messias. Heute offenbart Er sich den Seinen wieder gemäß dem Wort der Verheißung für diese Zeit, doch viele unter ihnen erkennen Ihn abermals nicht. Es ist soweit gekommen, daß Christus vor der Tür, also außerhalb der Gemeinde steht. Drinnen herrscht zwar viel religiöser Betrieb, Kr selbst aber befindet sich draußen und klopft an. Doch es sind nur ganz wenige, die Seinen Ruf hören und zu Ihm hinausgehen. Allein diejenigen, denen der Geist die Botschaft für diese Zeit offenbart, werden aus allen unbiblischen Systemen herauskommen und die Vollendung des göttlichen Heilsplanes miterleben.
Gott hat eine Ordnung, ein festgesetztes Programm. ER gebietet: „Mein Ratschluß soll zustande kommen!“ Gott ist an Sein Wort gebunden; deshalb wird Er es nie ändern oder davon abweichen. Bis jetzt ist alles so geschehen, wie es vorausgesagt wurde, und auch der letzte Teil wird sich bis ins kleinste erfüllen, wie es im Worte Gottes festgelegt wurde. Darauf können wir uns verlassen. Christus, unser HErr, hat das, was damals geschah, mit folgenden Worten zusammengefaßt: „Es mußte alles in Erfüllung gehen, was im mosaischen Gesetz, hei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht.“ (Luk. 24). Durch den Geist geleitet, spricht auch Petrus in seiner Predigt in Apg. 3:18 dasselbe aus: „Gott ober hat auf diese Weise das in Erfüllung gehen lassen, was er schon vorher durch den Mund aller Propheten verkündigt hat.“ Paulus hat ebenfalls immer wieder daraufhingewiesen, daß sich alles gemäß der Schrift erfüllt. Auch wir haben durch die Offenbarung Jesu Christi und durch die prophetische Botschaft geöffnete Augen bekommen und dürfen erkennen, ja zum Teil sogar miterleben, wie sich Gottes Wort an uns selbst, in unseren Familien, in der Gemeinde, an Israel und in aller Welt erfüllt. Niemand wird es verhindern, noch die vorausgesagten Ereignisse abwenden können.