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Ewald Frank

22. 6. 1983, 19.30 Uhr, Krefeld, Deutschland 

Thema:
Sacharja 8, 13-17: Redet die Wahrheit treulich, jeder mit dem andern!

ausgestrahlt am 3. 12. 2025

Das ist unser aller Wunsch und Gebet und sogar unser Glaube, dass er uns treu erhalten wird.

Wir wissen, dass das Ende gekrönt wird und nicht der Anfang. Aber der sich treu an uns erwiesen hat am Anfang, der wird sich treu erweisen bis ans Ende.

Aber genauso gut wissen wir, dass die Heilige Schrift von dem großen Abfall spricht, der am Ende der Zeit sein wird, von der Liebe, die in vielen erkaltet. [Mt 24:12]

Und wir haben es schon in diesem Wort gehört: Alles, was Gott gesagt hat, das trifft ein. Ob es ein Fluch war, ob ein Segen, ob eine Verheißung, eine Androhung, alles erfüllt sich.

Die Frage ist jetzt: Was erfüllt sich an uns? Was an dir und an mir? Wo stehen wir geistlich?

Das ist die große Frage.

Und wir haben heute Abend so eine Stunde, wie sie selten ist, und ich werde nicht schimpfen, aber einiges muss doch gesagt werden.

Ich habe den Eindruck, dass wir aus der Vergangenheit nicht genug gelernt haben. Wir haben nicht begriffen, was Kritik, was Beanstandungen, was alles an Auswirkungen sein kann, wenn Dinge so von einem zum anderen gegeben werden.

Die können die ganze Atmosphäre verderben.

Wir haben es ja in den Jahren, die hinter uns liegen, gemerkt, ob, ich habe es hier schon einmal erwähnt, aber es war Kritik, ob am Chor, ob am Posaunenchor, ob an den Ältesten, ob an Chorleitern, am Singen, am Spielen, an allem, bis eines Tages dann tatsächlich das Fass voll war und überlief.

Und ich meine, dass wir die Endphase betreten haben und dass wir aus allem, was zum Schaden ist oder war, lernen sollten, um zu wissen, was zum Segen gereicht.

Jeder hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern, das soll auch so bleiben. Die Frage ist nur, ob wir abwiegen können, was unsere Worte bei anderen ausrichten, welch eine Nachwirkung sie haben.

Jedes Wort, jeder Satz, der gesprochen wird, ist ja wie eine Saat und die geht auf. Die verhallt nicht im Raum, sondern bleibt in den Herzen und wird darin bewegt.

Wir hatten ja gestern Abend eine kleine Unterredung über das Singen und Spielen und soweit ich sehen konnte, ist mit Gottes Hilfe geklärt worden, dass jeder seinen Platz einnimmt und jeder jeden so auf- und annimmt, wie er gerade ist.

Wir können uns nicht anders machen.

Und ich habe manchmal Bemerkungen selber gehört und habe sie nicht ernst genommen, habe immer nur gedacht: "Ach ja, das mag deine Meinung sein und ging dann darüber hinweg."

Ich habe mir vorgenommen, über nichts mehr hinweg zu gehen, das an meine Ohren dringt. Ich habe mir vorgenommen, alles, was Zerstörung in sich birgt, überhaupt nicht mehr anzuhören, sondern jeden, der betroffen ist oder sein soll oder der den Mund auftut, um etwas zu sagen. Das lasse ich nicht mehr stehen und das lasse ich nicht mehr gelten, das höre ich nicht mehr an, sondern werde, wenn es nicht recht ist, widersprechen.

Ich habe bittere Lektionen hinter mir, wenn ihr das wüsstet, nur weil ich zu gewissen Dingen geschwiegen habe.

Ich habe geschwiegen, weil ich keinen Krach haben wollte. Und mein Schweigen ist dahin ausgelegt worden, dass es eine Bejahung bedeutet.

Begreift ihr das?

Mein Schweigen ist eine Bejahung gewesen und ich habe nur den Frieden gesucht und habe gedacht, was sollst du streiten und widersprechen und so weiter.

Aber das scheint auch nicht der richtige Weg zu sein.

Nicht Frieden mit Kompromissen, sondern Frieden mit Gott, Frieden in der Wahrheit, Frieden untereinander. Nicht einen faulen Kompromiss-Frieden. Das ist ein Scheinfriede. Und diesen Frieden wird ja die Welt verkündigen, wenn sie nach 1. Thessalonicher 5 sagen werden: "Jetzt ist Friede, jetzt ist keine Gefahr. Und dann wird sie das Verderben übereilen." [1Ths 5:3]

Ein Friede, der nicht in Gott verankert und nicht von Gott in unsere Seele hineingelegt wurde, ist ein Scheinfriede, und er wird, wenn die Prüfung kommt, nicht standhalten.

Und aus allem, was war, meine ich, sollten wir es lernen, uns in dem Bereich zu betätigen, der uns obliegt, um da zu reden, wo wir was zu sagen haben.

Und ihr wisst ja schon, was das bedeuten kann – jeder eben da, in dem Bereich, der uns zugeteilt worden ist.

Ich meine, Gott will etwas tun.

Und wir haben sein Wort in der größten Klarheit gehört, in der Menschen seit Adam das Wort Gottes zu hören bekommen haben.

Es hat keine Zeit gegeben, in der die göttlichen Geheimnisse so kundgetan, allumfassend, alles einschließend kundgetan waren.

Ein Bruder, der mich natürlich notwendigerweise tadelte, heute in einem Brief, er schreibt da drin zuerst und reicht mir einen Blumenstrauß und sagt: "Bruder Frank, ich habe dich, seitdem ich dich kennenlernte und deinen Dienst beobachtet habe…" -  er ist nicht in unserem Lande - "… als höher eingeschätzt wie die Apostel." Darüber kann ich natürlich auch ein bisschen lächeln, aber was soll's. Und so weiter.

Er hat mir einen guten Blumenstrauß gereicht und nachher kam der Hammer, aber in friedlicher Absicht. Er hat ja nur gehört und ist beeinflusst worden.

Ich beanspruche gar nichts, absolut gar nichts. Ich beanspruche nur eines: Die göttlichen Wahrheiten, das Wort Gottes mit grundsätzlicher Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit weitergegeben zu haben.

Ob ich einen Titel habe, eine Bezeichnung oder was immer auch, das gilt bei mir sowieso nicht.

Im ersten Sendschreiben steht: "Du hast die geprüft, die sich als Apostel ausgaben und hast Lügner in ihnen erkannt." [Offb 2:2]

Nicht der Anspruch, den man selber stellt oder was anderes sagen, sondern nur das, was Gott aus dem Einzelnen macht, das ist er, nicht mehr und nicht weniger.

Dem Stande nach sind wir alle gleich, nämlich Kinder Gottes. Und einen höheren Stand als Söhne und Töchter Gottes gibt es sowieso nicht.

Wenn dann dem einen oder dem anderen in diesem Stande, in dem wir alle gleich sind - grundsätzlich keiner ist über dem anderen, sondern alle stehen auf der gleichen Stufe und Grundlage - wenn dann durch göttlichen Entschluss und Berufung eine Aufgabe oder ein Dienst gegeben wird, das macht uns nicht mehr und nicht weniger. Das lässt uns da, wo wir hingehören, nämlich nicht mehr zu sein als alle anderen, ein Kind Gottes unter Kindern Gottes, ein Bruder unter Brüdern.

Aber wenn es jetzt darum geht, das Augenmerk darauf zu richten, was Gott abschließend tun wird, dann ist es notwendig, dass ich mich prüfe und wir alle, warum Gott noch nicht zu seinem Recht gekommen ist. Wer meint, dass Gott schon in unserer Mitte und in unserem Leben zu seinem Recht gekommen ist, der hat noch nicht mit göttlichen Augen geschaut und noch nicht mit göttlichem Verständnis verstanden.

Wir stellen fest und das mit tiefer Dankbarkeit, dass Gott mit uns geredet hat.

Wir stellen fest, dass sein Wort als Same in unsere Seele hineingelegt worden ist.

Genauso gut stellen wir fest, dass wir noch nicht da sind, wo die Gemeinde am Anfang war. Und das ist eine Mischung von Freude einerseits und Betrübnis andererseits vor dem Herrn.

Was unsere Seligkeit betrifft, so können wir uns in dem Herrn freuen alle Wege und einander zurufen: "Abermals sage ich, freuet euch." [Phlp 4:4]

Und dahinter steht sofort: "Lasset eure Lindigkeit allen Menschen kund werden." [Phlp 4:5]

Die Betrübnis setzt da ein, wie sie im Notschrei, in der Predigt "Der Notschrei" beschrieben und wie es da dargelegt wird.

Also beides. Einmal die tiefe Freude in Gott, die Gewissheit, ein Eigentum des Herrn zu sein, andererseits die Betrübnis, noch nicht von Gott gebraucht worden zu sein.

Ich meine, wenn ich mich prüfe, und damit beginnt es ja, dann ist es ja gut, dass ihr nicht hört, was ich manchmal so dem Herrn über mich sage.

Ich brauche keinen, der sein Urteil über mich abgibt. Ich habe das Augenmaß noch nicht verloren. Das vermag ich noch in der Gegenwart Gottes selber zu tun.

Aber dann schaue ich natürlich auch ein bisschen weiter: Nach der Selbstprüfung kommen wir ja hier zur Allgemeinheit und fragen uns gemeinsam, woran es liegen kann, dass Gott noch nicht mehr tun kann, wie bis jetzt geschehen ist, 

Dass Gott mehr tun will, mehr tun kann und möchte, das steht wirklich außer Frage.

Und wir haben festgestellt, dass mancherlei Hindernisse sein können.

Ich sehe meine eigenen Hindernisse, das macht mir keine Mühe, aber andererseits weiß ich, dass Gottes Wort nicht leer zurückkommen kann, sondern das ausrichten muss, wozu es gesandt wurde. [Jes 55:11] Das habe ich hier auch schon gesagt.

Dann ist das nicht mehr eine Sache zwischen dem, der vorne spricht und den Zuhörern, sondern eine Sache zwischen Gott und den Zuhörern, weil ja durch die Predigt die Leute mit Gott verbunden werden, von ihm angesprochen und demzufolge auch wieder zu ihm sprechen.

Es ist so, dass noch Kritik in unserer Mitte ist und manches, was nicht sein brauchte.

Ihr wisst, dass der Geist oder besser gesagt, die Geister, die wirksam waren zur Zerstörung. Davon sind wir alle ja nicht ganz verschont geblieben.

Und wir müssen grundsätzlich erkennen, dass Gott aufbaut. In jeder Predigt, in jeder Unterhaltung, durch jedes Wort hat Gott nur eine Absicht.

Die hat der Herr fast in einem Satz oder in einem Vers zusammengefasst: "Ich bin gekommen, um euch Leben und volles Genüge zu geben." [Joh 10:10]

Der Teufel aber ist gekommen, um zu morden, umzubringen, zu zerreißen und zu zerstören und so weiter.

Wir müssen einfach dieser Sache Einhalt gebieten. Nicht bei anderen, sondern bei uns selber als erstes.

Wir müssen ein Jeder bei uns beginnen.

Und es kann schon sein, ich habe es gestern ja aus dem Munde unseres jungen Bruders gehört, der die Orgel spielt. Und er sagte, schon wenn er daran denkt, dass einige nicht mitgehen, ist er gehemmt und kann nicht mehr frei spielen, wie es ihm ums Herz ist.

Und dann stelle ich mir natürlich die Frage, ob wir als Erwachsene bedenken und berechnen können, in welche Lage wir Leute durch unsere Kritik hineinbringen können.

Erstens, müsste jemand da sein, der es besser machen kann.

Zweitens, wo führt uns das alles hin?

Wo bringt es uns hin?

Es bringt uns gegeneinander und auch zu Gott auf. Es hat keinen Sinn.

Ich brauche das jetzt nur eben als schlichtes Beispiel. Das kann auf jeden Bereich übertragen werden.

Lasst uns von jetzt an Folgendes tun: Jeden in seiner Aufgabe respektieren. Ob jemand hier vorne dient, ob jemand den Chor leitet, ob jemand singt, ob jemand spielt, was immer es sein mag, lasst uns anfangen, das Gute hervorzuheben, das Aufbauende und Positive zu betonen. Und ihr werdet sehen, was geschieht.

Wir werden feststellen, dass hinter allem, was wir eventuell als Kritik bezeichnen, das könnte, wenn man eine klare Sprache sprechen wollte, als Zerstörung bezeichnet werden.

Ich denke da an Bruder Branham, der sagte vom Krebs, er sagte, das ist eine Sache, die Leben in sich hat, und das ist nicht dein und nicht mein Leben, nicht das Leben des Menschen, ein fremdes Leben. Und das ist einfach da, breitet sich aus.

Und er sagt: "Die Ärzte haben dafür einen Namen gefunden, und sie sagen, das ist Krebs."

Und dann sagt er: "Das ist aber nicht die richtige Bezeichnung. Das ist ein Dämon."

Da haben wir es.

Wir finden für alles ein schönes Wort. Die Frage ist, was für ein Leben ist in der Sache, die wir noch so schön umhüllen und auch beschreiben.

Ja, welch ein Leben ist da drin.

Und so wie ein Krebs das Leben dessen, der ihn hat, ja nun frisst, und eines Tages ist das Leben eines solchen Menschen tatsächlich diesem Dämon, der ja zunächst als ein fast unsichtbarer Keim beginnt, zum Opfer gefallen. Ein Mann mit zwei Zentner und zwei Meter hoch, der Bäume rausreißen kann, fällt einem solchen kleinen Keim, der sich bei ihm einnistet, zum Opfer.

Und plötzlich liegt der Mann mit all seinen Muskeln, mit den Bäumen, die er rausgerissen hat, daraus ist dann schon der Sarg gemacht, in dem er liegt, mit all seinen Muskeln.

Als winziger Keim hat es begonnen, ist aber ein fremdes, ein zerstörendes Leben, es ist dämonischen Ursprungs.

Das Gleiche wird uns gesagt, dass es wie ein Krebs um sich greift und das sogar Gerede und all solche Sachen.

Ja, wir sagen, ich habe das hier vor kurzem schon erwähnt und ich bin der Letzte, der maßregelt. Ihr kennt mich doch lang genug – komme ich denn hier nach vorne, um das zu sagen, weil ich Lust dazu hätte? Oder komme ich nach vorne, weil mir die Sache Gottes auf dem Herzen liegt und ich mitsehen möchte, dass Gott zu seinem Recht kommt?

Wer meint, dass ich Lust an der Kritik habe, der soll es sich heute Abend eines Besseren belehren lassen.

Ich weiß, was Kritik ausrichtet und was böse Zungen an Gift unter sich haben und manchmal ist es auch nicht mehr aufzuhalten.

Aber da denke ich an ein Wort und das muss auch seine Gültigkeit behalten: "Denen, die da glauben, werden diese Zeichen folgen: Selbst wenn sie etwas Todbringendes trinken, wird es ihnen nicht schaden." [Mk 16:17-18]

Menschen, die in dieser Zeit zum ewigen Leben verordnet sind, auch wenn sie etwas Vergiftetes, ich spreche geistlich, getrunken haben, dann werden sie es überleben, weil Gott es so gesagt hat.

Ich hatte mir vorgenommen, heute Abend diese paar Dinge zu sagen, sie uns gemeinsam ans Herz zu legen, damit wir dem Feinde keinen Raum mehr geben.

Es wird nie dahin kommen, solange wir auf Erden sind, dass alles so sein wird, wie es jedem passt und jedem recht ist. Das wird es einfach nicht geben, das hat es noch nicht gegeben und das wird es auch nicht geben.

Aber es muss möglich sein, dass wir miteinander auskommen.

Es muss möglich sein, dass jeder guten Willen mitbringt und an dem Band des Friedens um jeden Preis festhält, denn nur so wird es uns gelingen im Frieden geleitet zu werden. [Eph 4:3]

Wenn das eine dem anderen oder eins dem anderen mehr zusagt oder was immer auch, es spielt doch gar keine Rolle.

Wir sind doch über die Kinderkrankheiten oder sollten zumindest hinweg sein.

Aber vergessen wir nicht, ich habe den Gedanken nicht ganz ausgeführt vorhin, so wie dieses kleine oder die kleine Zelle, dieser kleine Keim beginnt und die Stärksten zur Beute nimmt, so kann es sein, dass die geistlich Stärksten tatsächlich zusammenbrechen, wenn sich da etwas festsetzt, das uns innerlich auffrisst.

Und das darf nicht sein. Wir müssen die Dinge im Glauben mit Gottes Hilfe unter unsere Füße bekommen.

Jeden, ob er spricht, ob er singt, ob er spielt, was immer getan wird… Es ist schon schwer genug, eine Aufgabe auszuführen. Muss man sie unter Kritik ausführen, dann wird es unerträglich.

Und ihr wisst ja, wir erwarten hier gar nichts von Menschen.

Aber in Amerika ist es üblich, dass Leute nach einer Predigt dem Bruder die Hand geben und sagen: "Das Wort war mir zum Segen."

Der Mann, der gepredigt hat, der ist ja ohnehin genug belastet gewesen.

Ich möchte das nie, dass es mit mir geschieht. Aber ich würde mich freuen, wenn meine Brüder, die hier an dieser Stätte dienen, wenn auch ihnen ab und zu mal jemand sagen würde, mit aufrichtigem Herzen, wenn ein Wort euch zum Segen geworden ist und ihr würdet es ihnen wissen lassen.

Es gebe neuen Mut, vertut euch nicht.

In der Reihe sitzen ist einfacher als hier vorne zu stehen, glaubt es mir, und wir alle säßen lieber dort. Wer das nicht glauben kann, der soll sich von Gott diesen Glauben schenken lassen, es ist so.

Wie oft hat auch Bruder Russ gesagt, "Es wäre mir am liebsten, ich brauchte nicht mehr nach vorne zu gehen."

Fragt Bruder Schmidt, fragt einen Bruder nach dem anderen, wer sich wohl nach vorne drängt, wer wohl nach vorne kommen möchte.

Wir alle blieben gerne sitzen.

Also, wir werden von jetzt an einander die Hände stärken, werden zueinander nur das reden, was dem, mit dem wir jetzt sprechen, zum Segen gereichen kann.

Haben wir mal etwas einer dem anderen zu sagen, lasst uns nicht zum Dritten und nicht zum Vierten gehen, sondern zu dem Bruder oder zu der Schwester und dann noch mit dem richtigen Ton, der richtigen Art zur rechten Zeit.

Wir alle sind doch schon so verwundet, stimmt's oder nicht?

Wer ist denn heil geblieben?

Wer ist nicht zerrissen?

In welchem Hause ist keine Not?

Wer hat nicht eine Last auf dem Herzen?

Wer blutet nicht?

Wo sind denn keine Wunden?

Ist noch Not, dass mehr davon sein soll?

Doch ganz gewiss nicht.

Wir möchten, dass Salbe in Gilead ist und dass alle Wunden eingestrichen und dass jeder mit jedem zu jeder Zeit rechnen kann und dass man nicht nur singt, "Wir tragen jede Last mit schwer Geprüften gern…"

Singen geht noch, aber wie ist es dann mit dem Tragen? Wie ist es mit dem Tragen?

Ich habe vielleicht durch meine grausamsten und schwersten Prüfungen ein wenig davon begriffen, was es heißt, des anderen Last mitzutragen. Und ich habe gesehen, wie mit mir getragen wurde und noch getragen wird. Und eine geteilte Last ist nur noch eine halbe Last und man kann sie tragen und ertragen.

Wir wollen von jetzt an mit Gottes Hilfe wirklich Gemeinde des Herrn werden, Menschen, die Gott lieben, die einander lieben, einander dienen, dem Herrn dienen und alles, was immer es sein mag, Gott überlassen.

Gibt es irgendeinen Vorschlag zu machen, schreibt doch die Sache auf einen Zettel, legt ihn unbemerkt hierher, ohne Namen, ohne Unterschrift. Niemand ist doch verpflichtet, da nun irgendwie zu sagen, wer es war.

Und wenn die Möglichkeit ist, werden wir versuchen, der Sache gerecht zu werden und auch abzustellen. Ihr könnt das sicher verstehen.

So können wir nicht mehr weitermachen.

Wir haben den Punkt erreicht, wo wir sagen: Herr, alles, was an Belehrung, an Offenbarung der Geheimnisse, der Braut, der Gemeinde mitgeteilt werden sollte, ist uns gegeben worden.

Ich wüsste nicht, ob uns eine einzige Sache vorenthalten wurde von allem, was Gott geredet hat.

Ich meine jetzt nicht die Deutungen und das, was jetzt nach dem Heimgang Bruder Branhams von anderen geredet wird.

Ich meine, das amtlich von Gott geoffenbarte Wort durch den berufenen Mund seines Knechtes und Propheten, das ist gebracht worden.

Und die einzige Frage, die ich dazu in aller Demut habe, ist die: Könnt ihr, die ihr alles gehört und gelesen habt, neu war und vielleicht noch nicht ganz klar und aufgeschlossen ist, aber wenn ihr es gehört und gelesen habt, dann meine ich, habt ihr in eurem Herzen die Zustimmung zu dem, was Gott uns sagen ließ.

Wenn das so ist, dann ist die Grundlage gelegt worden, dass Gott sich offenbaren kann und offenbaren möchte.

Und wir sind nicht länger bereit, Fußball mit uns spielen zu lassen, wir möchten, dass Gott zu seinem Recht kommt.

Bis jetzt hat er immer noch Menschen benutzt, wann immer er etwas tat.

Das haben wir auch deutlich gehört, dass der Herr zwar hin und wieder durch Engel Verheißungen und Weisungen gab, aber die Verkündigung des Wortes, die Verkündigung des Evangeliums ist den Knechten Gottes übertragen worden von Anfang bis zu Ende.

Und das wird so bleiben.

Und einmal hat Bruder Branham tatsächlich einen Vergleich gewagt, der fast gewagt ist für den, der nicht dazu berufen ist und er stellte die Frage: "Wer hat eine größere Vollmacht, ein Engel im Himmel oder ein Bote Gottes auf Erden?"

Und er gibt die klare Antwort und sagt: "Der Bote Gottes auf Erden steht in größerer Vollmacht vor Gott als der Engel im Himmel."

Und das, bedenkt mal die Tragweite eines solchen Ausspruchs.

Wir wissen, die Engel sind allzumal dienstbare Geister, ausgesandt um deretwillen, die die Seligkeit ererben sollen. [Heb 1:14]

Aber seine Boten macht er zur Feuerflamme. [Heb 1:7] Das steht geschrieben in Hebräer 1, beides gehört zusammen.

Wenn wir glauben, dass Gott mit uns geredet hat und dass der Bote, durch dessen Mund er sprach, wirklich nicht von sich aus gesprochen, sondern dass Gott verbindlich durch ihn geredet hat.

Ich wollte an sich noch herausgehen und die Abhandlung bringen, wo er darüber spricht, dass das Gerede wie Schwefelsäure in einer Gemeinde ist. Aber steht ja schon irgendwo sicherlich in einer Predigt drin, wie Schwefelsäure in einer Gemeinde.

Und ich möchte nicht, dass irgendjemand äußerlich mit einer solchen Säure in Berührung kommt. Wehe dem, in dessen Augen sie gerät, um sein Augenlicht ist es geschehen.

Wie oft ist es um unseren klaren Blick geschehen gewesen, weil Dinge an uns gedrungen sind, die wir in uns aufgenommen, die wir auf uns einwirken ließen, und schon war der klare Blick, die klare Sicht, war uns genommen.

Ihr Lieben, Gott möchte, dass wir in allem einen klaren Blick haben.

Er will sich offenbaren, glaubt es mir.

Er hat sein Wort gegeben, und wir kommen gleich noch darauf und werden lesen, was schon gelesen wurde.

Gott hat Verheißungen gegeben, und die muss er erfüllen. Er hat sich zu seinem Worte verpflichtet.

Wenn wir das Wort "muss" gebrauchen, dann nicht als wollten wir unsererseits Gott dieses "muss" auferlegen. Das sei ferne. Aber Gott, da er bei keinem anderen schwören konnte, hat er bei sich selber geschworen. [Heb 6:13] Er hat einen Eid abgelegt und sich hinter sein Wort gestellt, um es zu erfüllen.

Und Gott ist so gut wie sein Wort und sein Wort so gut wie er. So ist das und nicht anders.

So gewiss  wir uns auf Gott verlassen können, so gewiss können wir uns auf sein Wort verlassen. Und wenn dem so ist, ja, wo ist dann das Hindernis?

Petrus hatte begriffen, als der Herr ihn ansprach, und er fragte" "Bist du es, Herr? So sprich und lass mich zu dir kommen." [Mt 14:28]

Wenn wir wissen, dass es der Herr ist, der mit uns gesprochen hat, der uns zu sich gerufen hat, dann können auch wir über die Wellen des Meeres, des Völkermeeres, was immer an Wassern über uns oder um uns sein mag, können wir gehen und zum Herrn kommen.

Gott will, dass wir unseren Glaubensstand einnehmen.

Im Unglauben kann jeder sein, das ist keine Kunst.

Wir sind dazu bestimmt, nicht nur für den Glauben zu kämpfen, der ein für allemal den Heiligen übergeben wurde, sondern dafür gerade zu stehen, dass die Verheißungen, die durch Glauben, Wahrheit und Realität werden sollen, ihre Erfüllung finden. [Jd 1:3] Dazu muss und wird Gott uns Gnade schenken. 

Aber es muss, es muss dahin kommen, dass wir die Freiheit vor Gott haben und dass nichts mehr im Wege steht.

Ihr mögt meinen: "Ach, der Bruder weiß ja nichts davon…" 

Aber Gott weiß doch alles!

Und der Geist Gottes ist betrübt, ist betrübt.

Natürlich, es wird Menschen geben, mit denen wir Frieden haben wollen und sie werden ihn nicht mit uns haben wollen.

Das wird es immer geben. Das hat es sogar in den Tagen Jesu gegeben und der Herr hatte genügend Auseinandersetzungen mit denen, die ihm feindlich gesonnen waren.

Das hat es gegeben und das werden wir nicht aus der Welt schaffen, denn das sind die beiden Dinge, die nebeneinander zu laufen haben. Dadurch sollen wir sicher unsere Bewährungsproben durchmachen.

Aber jetzt sprechen wir von gläubig Gewordenen, von denen, die mit dem Herrn weitergehen wollen, die eine Sehnsucht in sich tragen, das Wort, das wir gehört haben, das uns kostbar geworden ist, das dieses Wort begleitet von der göttlichen Kraft, Schöpferkraft, Rettungskraft, was immer notwendig ist, tatsächlich offenbar wird in der Gemeinde des lebendigen Gottes.

Und ich habe vorhin gesagt: Soweit ich das aus meiner Sicht zu beurteilen vermag, haben wir das Wort Gottes in aller Wahrhaftigkeit rein und lauter gehört und vielleicht auch klar genug für alle, denen Gott Klarheit geschenkt hat.

Jetzt sind wir an dem Punkt angekommen, dass Gott dieses gewaltige Wort ja nicht nur dazu nutzen möchte, dass wir darüber diskutieren, darüber sprechen, sondern es soll ja etwas ausrichten. Jedes Wort Gottes muss den göttlichen Sinn und Zweck erfüllen.

Und mir kam, als dieses Wort hier gelesen wurde, doch ein Gedanke, dass beides, nämlich die Gemeinde und auch das mit Israel, parallel laufen kann.

Es heißt hier schon von Vers 11 in Sacharja 8:

(11) Jetzt aber will ich mich zu dem Überrest dieses Volkes nicht mehr so stellen wie in den früheren Tagen« — so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen,

(12) »sondern es wird eine Aussaat des Friedens stattfinden…

Es wird eine Aussaat des Friedens stattfinden.

Seid einmal ganz ehrlich, ein Mensch, der sich wohlfühlt im Unfrieden oder nachdem er ihn gestiftet hat, kann doch nicht ganz bei Trost sein. Mit ihm muss doch irgendetwas nicht mehr stimmen.

Es ist doch in der Natur eines Menschen.

"Suchet den Frieden und jaget ihm nach." [Heb 12:24]

Wer Frieden mit Gott gefunden hat, dem kommt der Unfriede tatsächlich wie ein Krebs vor. Er kann ihn nicht brauchen. Es ist ein Fremdkörper. Es ist eine Sache, die man kaum beschreiben kann.

Die Worte, die man dazu gebrauchen sollte und wählen, die müssten so unschön sein, wie es nur ging.

Unfriede kommt von Feindschaft her und Feindschaft kommt vom Satan. Satan ist der Feind unserer Seele.

Und Jesus ist gekommen, um Frieden zu bringen, denen, die nahe sind und denen, die ferne waren. [Eph 2:13-14]

Und es ist ja das Wort im Propheten Jesaja, "Selig sind die Füße derer…" [Jes]

Sogar die Füße! Wir haben hier drüber gesprochen: Sogar die Füße derer, die Frieden verkünden.

Aber was ist mit dem Mund derer, die Unfrieden stiften?

Nicht der Mund derer, die Frieden verkünden und bringen, sondern sogar ihre Füße. Sie sind selig von Kopf zu Fuß, sie sind Friedensstifter, so steht es in der Bergpredigt: "Selig sind die Friedfertigen (oder die Friedensstifter)." [Mt 5:9]

Das ist die Sache.

Was bist du? Was bin ich? Ist noch After-Reden?

Sind noch Ohrenbläsereien?

Wenn jemand blasen möchte und Talent hat, wir kaufen gerne noch Posaunen.

Daran soll es nicht mangeln. Aber wenn, dann wirklich in der richtigen Art.

Wenn ich mir das heute Abend leisten könnte, hier in schärfstem Ton das zu sagen, um euch zu übermitteln, wie ich darüber empfinde, weil ich genau weiß, dass es Dämonen sind, die ihr Werk treiben unter den Gläubigen.

Und ich bin davon überzeugt, dass Gott den Anspruch auf sein Volk stellt und dass ein Gotteskind dafür zu schade ist, im Dienst des Feindes zu stehen.

Wir sind dazu bestimmt worden, im Dienste Gottes zu stehen. Und es heißt, "Wir haben Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus gefunden."

Hier für Israel hat Gott verheißen: 

(11) Jetzt aber will ich mich zu dem Überrest dieses Volkes nicht mehr so stellen wie in den früheren Tagen«…

Mit anderen Worten: Nicht mehr in den Rücken kehren, nicht mehr Unheil über sie kommen lassen, sondern: Ich will ihnen mein Angesicht zuwenden. Ich will ihre Gebete erhören.

Wir müssen doch endlich mal den Beweis in Händen haben, dass Gott unsere Gebete erhört.

Oder nicht?

Können wir überhaupt noch weitermachen?

Wenn heute jeder Ehrliche und Aufrichtige unter uns zu Worte kommen könnte, dann wäre es ein einheitliches Zeugnis: Wir sind am Ende. Wir möchten, dass Gott etwas Neues tut. Wir können nicht mehr.

Und das gestehen wir ein – und nicht nur mit den Lippen, sondern mit dem ganzen Herzen.

Aber das muss gemeinsam geschehen.

Nicht mit Ellenbogen, die sind nicht gefragt, sondern wirklich Hand in Hand mit Jesu.

Hand in Hand miteinander.

Der Feind wird seine Pfeile abschießen – das müssen wir in Kauf nehmen, damit müssen wir rechnen.

Glaubt doch nicht, dass er sich in diesen letzten Tagen schlafen legt. Das, das, das bestimmt nicht, im Gegenteil, er wird Überstunden machen. 

Aber Gott hat verheißen: "Sondern es wird eine Aussaat des Friedens stattfinden…" [Sach 8:12]

Eine Aussaat des Friedens.

Ich war damals überzeugt, dass nach der Zeit dieser - ich hätte fast das Wort, totalitären Feindschaft - wird eine absolute göttliche Versöhnung sein. Eine Versöhnung mit Vergebung, wo das Böse überhaupt nicht angerechnet, wo jeder jedem schon längst vergeben hat, wenn überhaupt etwas zu vergeben wäre.

Irgendjemand hat gesagt, "Ich habe Bruder Frank vergeben."

Und ein Bruder sagte es mir. Ich sage: "Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dem Bruder je etwas getan habe."

Aber ihr wisst, die Leute sind alle so großzügig, sie vergeben, auch wenn man ihnen nichts getan hat. Was soll's, ist ja auch so schön.

Nein, wir müssen dahin kommen, dass Gottes Wort die alleinige Richtschnur wird, unsere Beurteilung, und das Wort sagt uns, wie wir unseren Platz einzunehmen haben.

Dann steht ja, wie wir alle mitgelesen haben, von Vers 13: [Sach 8]:

[13] Und es soll geschehen: 

Es soll geschehen.

[13] Und es soll geschehen: Wie ihr vordem den Völkern zum Fluchwort gedient habt, ihr vom Hause Juda und ihr vom Hause Israel, so will ich euch jetzt Heil verleihen…

Vorher war Unheil, jetzt soll Heil sein. 

[13] … daß ihr zum Segenswunsch werden sollt…

Menschen, die vorher den Namen derer, denen Gott für eine Zeit den Rücken gekehrt, über die Unheil gekommen, aber die er nicht aus dem Auge verloren hat, diese Menschen werden erkennen, dass Gott das Geschick zu wenden vermag.

Und wie sie vorher diesen Namen als Fluchwort gebraucht haben, so werden sie ihn anschließend als Segenswunsch gebrauchen. Wenn sie wahrnehmen, dass Gott die Wende gebracht, dass Gott sich seinem Volke zugewandt hat, wird ihre Einstellung auch gewandelt sein.

Wir brauchen nicht darauf zu warten, dass die Einstellung anderer Leute sich ändert. Wir warten vergebens.

Aber wenn wir darauf warten, dass Gott etwas tut, nach dem göttlichen Eingreifen in deinem und in meinem Leben, wird Gott auch bei anderen eingreifen und die geflucht haben, werden plötzlich segnen, die verworfen haben, werden annehmen.

Es wird sich alles wenden.

Und ich nehme an, dass Gott uns dieses Wort für den heutigen Abend geschenkt hat.

Damals, im Mai '79 – heute bin ich darüber nett, deshalb kann ich jetzt auch etwas sagen – hat Bruder Russ an dem Mittwochabend hier aus dem Psalm gelesen: "Von seiner Höhe wollen sie ihn herabstürzen." [Ps 62:5]

Man hätte nur hören sollen, was gelesen wurde und was gesagt wurde, hätte Gott seine Hand über uns gehalten.

Immer dann, wenn ich oder wir nicht hören, was gelesen, was gesagt wird, können wir damit rechnen, dass Unheil über uns kommt.

Aber wenn wir hören und glauben und gehorchsam sind, kommt Heil und Segen.

Und dann der Zuspruch:

[13] … fürchtet euch nicht, habt guten Mut!

Wir würden sagen: Kleines Häuflein, wer soll wem Mut machen?

Ich sage euch, die Verheißungen Gottes und der Geist Gottes in deinem und in meinem Herzen wird Glauben hervorbringen und im Glauben sind wir stark, im Glauben sind wir vereinigt unter einem Haupt und das Haupt ist Jesus Christus.

Und von jetzt an werden wir uns dieses Wort merken. Es heißt hier:

[13] … so will ich euch jetzt Heil verleihen, daß ihr zum Segenswunsch werden sollt: fürchtet euch nicht, habt guten Mut!«

Es gehört zusammen. Der Glaube und der Mut gehören zusammen. Schwindet uns der Mut, schwindet uns der Glaube, schwindet der Glaube, schwindet der Mut.

Das ist immer, dass das geht so harmonisch ineinander und dann heißt es weiter: 

[14] Denn so hat der HERR der Heerscharen gesprochen: »Gleichwie ich vordem beschlossen hatte, euch Böses zu tun, als eure Väter mich erbitterten« — so spricht der HERR der Heerscharen —, »und ich es mir nicht leid sein ließ,

Gott hat zugeschaut.

Es hat ihm nicht leid getan.

Er hat gesagt, das habt ihr verdient, das ist die gerechte Strafe, so geschieht es euch richtig, es tat ihm gar nicht mal leid.

Plötzlich wendet sich die ganze Angelegenheit und es tut ihm leid, er ist besorgt, er ist bekümmert und spricht weiter:

[15] ebenso habe ich nun umgekehrt in diesen Tagen beschlossen

Merkt ihr? Ein Beschluss Gottes.

Es gibt Dinge, die geschehen müssen, auch mit unserem Herrn.

Alles musste sich an ihm erfüllen, sogar das Wort "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" [Ps 22:2]

Meint ihr, das hat unser Herr nur gesagt, weil er es sagen wollte?

Ich sage euch, aus der tiefsten Seele hat er das Wort herausgeschrien: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" [Mt 27:46]

Aber es stand geschrieben, "Für eine kurze Zeit habe ich ihn niedriger als die Engel getan, um seines Todesleidens willen, ihn dann aber erhöht und gekrönt…" und so weiter. [Heb 2:7-8] Ihr könnt ja das Wort nachlesen. 

Alle Schrift musste sich an ihm erfüllen.

Damals hat er gesagt: "Wenn es möglich ist, soll dieser Kelch an mir vorübergehen. [Mt 26:39] Aber Gottes Zorn war über ihn gekommen, um seines Volkes willen, er hat getragen.

Was immer über uns gekommen sein mag, ich habe manchmal gesagt: "Herr, in dem allem kann ich deine Liebe nicht erkennen, spüre deinen Zorn in allem."

Das kann gut möglich sein.

Gott kann berechtigt zornig sein, aber seine Gnade und seine Liebe wird größer sein als sein Zorn und er wird seinem Volke diese Gnade und Liebe erweisen, so wie er es hier gesagt hat, und zwar: 

[15] … in diesen Tagen habe ich beschlossen … Gutes zu erweisen: fürchtet euch nicht!"

Und dann kommt die Bedingung:

[16] Dies sind aber die Gebote, die ihr erfüllen sollt: Redet die Wahrheit treulich, jeder mit dem andern…

Das sind die Gebote für diejenigen, die erleben werden, dass Gott unser Geschick wendet, dass er das Unheil nimmt und Heil gibt und Frieden nimmt, Frieden gibt, dass er einen Austausch vornimmt.

Denen, mit denen das geschieht, wird gesagt:

[16] Dies sind aber die Gebote, die ihr erfüllen sollt: Redet die Wahrheit treulich, jeder mit dem andern, und übt eine friedsame Rechtsprechung in euren Toren!

Man kann eine Rechtsprechung machen, dass der Unfriede aus Fenstern und Türen herausdampft. Und man kann eine Rechtsprechung machen, wo der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft der Menschen, unsere Herzen und Sinne erfüllt. [Phlp 4:7]

Es kommt ganz darauf an, wie wir in unserem Herzen sind. Nicht, wie wir meinen zu sein.

Manchmal, ihr wisst ja – das Wort ist nicht schön und ich sollte es hier auch nicht anwenden – aber es gibt Leute, die haben manchmal doch etwas Einbildung. Und geistlich gesehen ist das nicht gut.

Nicht, was wir uns einbilden zu haben, sondern was wir wirklich besitzen, darauf kommt es an. 

Darauf kommt es an. 

Und ich glaube, Gott hat uns genug gegeben und verheißen, dass wir uns nichts anmaßen brauchen, sondern, dass wir es in den Besitz nehmen.

Ich möchte zu denen gehören, die, wenn recht gesprochen werden soll, wie es hier geschrieben steht, dass eine friedsame, eine heilsame Rechtsprechung in euren Toren geschieht.

Und es heißt, 

[16] … Redet die Wahrheit treulich, jeder mit dem andern…

Auch das sind Worte, die mir zu Herzen gehen.

Und ich habe den direkten Eindruck, dass Gott heute Abend durch dieses Wort ganz ernst mit uns allen spricht, als ob er sagen wollte: "Höret, das habe ich euch heute Abend zu sagen."

So ist es mir. 

Als ob der Herr uns heute Abend noch zusätzlich die Worte zurufen möchte: "Wenn ihr erfüllt sehen wollt, dass sich euer Geschick wendet und dass die Menschen euch nicht zum Fluch, sondern zum Segen gebrauchen und ihr wirklich diese Wende sehen möchtet, dann beachtet, was ich euch sage."

Und es ist nicht allzu viel!

[16] Dies sind aber die Gebote, die ihr erfüllen sollt: Redet die Wahrheit treulich, jeder mit dem andern, [Sach 8]

Wollen wir die Wahrheit nicht sagen, schweigen wir, fertig. Wir haben uns doch nicht zu vergeben, wenn wir den Mund halten. Und es heißt hier weiter: 

[16] Dies sind aber die Gebote, die ihr erfüllen sollt…

Das sind die Gebote, die ihr erfüllen sollt.

Und dann: 

[17] Keiner sinne in seinem Herzen auf Unheil gegen den andern…

Auch das muss sein.

Es muss solch ein Wohlwollen unter uns sein, bis wir innerlich verzehrt werden, dass wir einander das absolut Beste von Gott und das Beste auf Erden, das wir einander wünschen, was wir nur uns selber vielleicht noch nicht mal wünschen könnten oder wollten, dass wir einander so innig lieben könnten, dass wir jedem nur das Beste wünschen; geistlich und in jeder Hinsicht.

Was meint ihr, was dann auf dich und mich kommt, wenn du es deinem Bruder und deiner Schwester von Herzen wünschst und dich mit ihnen mitfreuen kannst, was dann alles über dich kommt?

Du musst fast einen Schirm aufstellen, weil es zu schwer sein mag, was Gott da herabschüttelt.

Gibt es nicht auch das Wort in der Bergpredigt?

"Was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, tut ihr ihnen zuerst." [Mt 7:12]

Es gibt gewisse geistliche Spielregeln und Gesetze im Worte Gottes und wenn wir die beherzigen und befolgen, dann wird der Herr mit uns sein [Sach 8]:

[17] Keiner sinne in seinem Herzen auf Unheil gegen den andern, und keiner habe betrügliche Eide lieb! Denn alles dieses hasse ich« — so lautet der Ausspruch des HERRN.

Also, heute Abend ist uns gesagt worden, dass Gott unser Geschick wenden will, anstatt Unheil Heil, anstatt Unfrieden Frieden.

Gott will alles wenden.

Er hat das Rezept sofort mitgeliefert, nicht nur die Arznei, sondern hat das Rezept mitgeliefert.

Und jetzt zum Schluss lassen wir noch sagen, was Br. Branham auch sagte: "Die beste Arznei hilft dem Patienten nicht, wenn er sie im Schrank stehen lässt. Sie muss eingenommen werden, damit sie ihre Wirkung zeigt."

Und dann führt er aus und sagt: "Wenn du sagst, du hast die Arznei genommen und hast keine Wirkung gespürt, dann gehst du nicht mit der Wahrheit um."

So ist die Sache.

Göttliche Arznei, das Rezept ist hier. Und ich könnte jetzt, ich glaube es ist in Sprüche 4, wo das Wort von der Arznei, wörtlich, ich habe das seit Jahren nicht mehr gelesen, aber es müsste in Sprüche 4 sein. Ich weiß es im Moment auch nicht so ganz genau, wo es da steht von dieser Arznei.

In der anderen Bibel hatte ich mir das angeschrieben, aber ihr könnt es ja alle zu Hause lesen. Wer immer es gefunden hat, könnte es ja auch sagen.

Aber wie dem auch alles sei, wir haben genug Arznei gehört.

Welcher Vers ist es? Sprüche 4:21. Ich wollte nicht mehr suchen, aber sehen wir jetzt mal.

[21] Lass sie deinen Augen nie entschwinden, bewahre sie im Innersten deines Herzens!

[22] Denn Leben sind sie für jeden, der sie erfasst, und heilsame Arznei für seinen ganzen Leib.

Das Wort des Herrn, die Unterweisungen unseres Gottes sollen in unser Innerstes dringen, sie sollen uns vor Augen stehen, im Herzen sollen wir sie bewahren, denn Leben sind sie für jeden, der sie erfasst, und heilsame Arznei für seinen ganzen Leib.

Welch ein Wort Gottes!

Wollen wir denn mehr als Leben aus Gott?

Arznei ist ja dazu da, um zu gesunden, und wir möchten geistlich gesunden.

Wir gestehen es uns ein.

Wir sind ein Krankenhaus, aber der Herr ist der große Arzt, und wir singen heute Abend nicht, aber wir können es im Gebet dem Herrn sagen.

Der große Arzt ist jetzt uns nah, der liebe, teure Jesus.

Wir sind lahm, wir haben alles Mögliche.

Jeder kennt seine eigene Krankheit am besten.

Wir sind tatsächlich ein Krankenhaus Gottes, aber der Herr vermag gesund zu machen.

Sein Wort ist Leben, sein Wort ist Arznei und er spricht: "Ich sandte mein Wort und machte sie gesund." [Ps 107:20]

Er sandte sein Wort heute Abend, um uns heute Abend gesund zu machen.

Sind wir bereit, als kleine Schar, verwundet, geschlagen, krank und alles Mögliche, sind wir bereit, mit Gott und miteinander vorwärts zu gehen?

Unsere Gebete und was immer wir dem Herrn so zu bringen und zu sagen haben, zu seinem Thron empor zu schicken für jeden.

Und siehst du einen schwachen Bruder, siehst du eine schwache Schwester, sage kein Wort, schweige.

Sage es Jesu, sage es Jesu. Er ist dein Freund in der Not.

Und während wir die Anliegen anderer vor dem Gnadenthron bringen, hilft Gott uns in unserer Not.

Lasst uns gemeinsam einer des anderen Lasten tragen, um das Gesetz Christi zu erfüllen [Gal 6:2] – und ihr werdet sehen, Gott wird sich bekennen.

Das Maß ist voll.

Gott möchte sich verherrlichen.

Gelobt sei sein Name.

Amen.

Lasst uns aufstehen und beten.

Br. Russ

Himmlischer Vater, wir danken dir wiederum von ganzem Herzen für dein teures und heiliges Wort. Möge es in meinem Herzen hineingefallen sein. Möge es Frucht bringen für die Ewigkeit.

Wir wissen nicht, wie lange noch, Herr. Es könnte das letzte Mal sein. Aber du hast mächtig geredet, Herr.

Wer will sich nicht vor dir beugen?

Wer will deine Worte nicht beachten, Herr?

Wer sind wir, oh Herr?

Nur Staub und Asche, Herr.

Aber du bist der lebendige Gott, der sich unser angenommen hat, der uns geliebt hat und noch liebt, Herr.

Wir danken dir und preisen deinen herrlichen Namen und beten dich an aus der Tiefe unserer Herzen.

Möge in der Tat, Herr, dein Wort in uns hineinkommen, oh Herr, dass alles andere keinen Raum mehr hat, Herr, nur du allein, oh Herr.

Das ist mein Gebet, in Jesu Namen.

Amen.