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Ewald Frank

1985-10-23 19:30 Uhr
ausgestrahlt am 2025-04-23

Luk. 13+18+19: Verschiedene Krankenheilungen durch unseren HERRN Jesus Christus!

Lob und Dank sei dem HERRN.

Wir haben ein Wort gehört, das uns direkt herausfordert und uns den Spiegel vor Augen hält, ob wir in diesen geistlichen Kampf eingetreten sind.

Ihr wisst ja, ein Gläubiger fragt den anderen, “Hast du einen Kampf gehabt heute?”

Er sagt, “Nein, es ging alles gut.”

“Bist du dem Feind nicht begegnet?”

Er sagt, “Nein.”

“Ach, dann”, sagt der andere, “dann gehst du mit ihm in die gleiche Richtung.”

Und so mag das, so mag das auch sein.

Wir sind in den geistlichen Kampf hineingestellt worden.

Und wenn wir alle ganz gut aufgepasst haben - dann, dann … ich lese es euch nochmal vor. Man könnte fast enttäuscht sein, wenn man diese Bibelstellen miteinander vergleicht, und nur zwei Verse - um euch zu zeigen, was ich meine.

Aus Epheser 2, Vers 6:

(6) und hat uns in Christus Jesus mitauferweckt und mit ihm in die Himmelswelt versetzt,

Und jetzt würden wir meinen, der Himmel ist auf Erden. Wir sind in die Himmelswelt versetzt worden, um uns ist eitel Sonnenschein.

Und was haben wir noch von der Himmelswelt gelesen? In Epheser 6, da haben wir in Vers 12 mitgelesen:

(12) Denn wir haben nicht mit Wesen von Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit den Mächten, mit den Gewalten, mit den Beherrschern dieser Welt der Finsternis, mit den bösen Geisterwesen in der Himmelswelt.

Ja, was sagen wir dazu?

Einerseits sagt uns die eine Stelle, wir sind in die Himmelswelt durch Christus versetzt worden, und die andere sagt uns, dass wir mitten in den Kampf hineingestellt worden sind, um mit den Wesen, die in der Himmelswelt herrschen, mit den bösen Geisterwesen, den Kampf aufzunehmen. Und das ist der Punkt, den wir alle erkennen und begreifen müssen.

Es ist nicht eitel Sonnenschein; wir sind wie unser Herr mitten in eine geistliche Auseinandersetzung hineingestellt worden und wir müssen dabei wachsam sein, um zu unterscheiden, wann und wie der Feind uns beeinflussen oder sogar beherrschen möchte.

Und wenn er das zustande bringt, dann kann es uns passieren, dass wir uns dann nicht mehr beherrschen können.

Das Zeichen eines Menschen, der von der Macht des Feindes beherrscht wird, ist immer offensichtlich: Der Betroffene kann sich dann nicht mehr beherrschen. Er fällt aus allen Fugen, er fällt aus der Rolle, er kann nicht mehr, weil andere Mächte ihn beeinflussen und beherrschen.

Aber nun übertragen wir das jetzt mal nicht auf alle anderen, sondern fragen wir uns, jeder ganz persönlich, inwieweit der Herr zu seinem Recht in unserem Leben kommen konnte.

Wir haben das hier schon durchgenommen, dass der Herr während seines Dienstes hier auf Erden jeden Tag Teufel ausgetrieben hat.

Es gab keine Bekehrung ohne Teufel-Austreibung, weil der Teufel ja praktisch doch jeden Menschen irgendwie gepackt und in Beschlag genommen hat.

Das fromme Gesicht, das wir manchmal nach einer Bekehrung machen, das nützt noch nichts, es muss eine innere Befreiung, eine Lösung stattgefunden haben in der Seele, und das muss ein Erlebnis und ein Werk Gottes sein.

Nicht nur eine Lehre als Bekehrung, sondern ein Erlebnis als Bekehrung.

Nicht nur Befreiung, weil sie geschrieben steht, sondern erlebte Befreiung, Loslösung von dem allen.

Und wir als Brüder, die wir dann ein solches Wort hier gelesen bekommen, sehen uns dann vor die ganz große Aufgabe gestellt, den Dienst des Herrn weiterzuführen, uns Gott zur Verfügung zu stellen, damit er da, wo Not ist, helfen und eingreifen kann.

Auch das haben wir zur Genüge gesagt: Wenn Gott heute auf Erden wirkt, dann braucht er Füße, um zu gehen, er braucht Hände, die er auflegen kann, er braucht einen Mund, durch den er reden kann. Gott braucht lebendige Glieder am Leibe Jesu Christi, um seinen Dienst fortzusetzen.

Deshalb hat der Herr jedes Mal, ohne Ausnahme, bei jedem Auftrag, ob bei den Zwölfen, bei den Siebzig oder bei dem allgemeinen Auftrag in Markus 16, jedes Mal gesagt: “Predigt das Evangelium und treibt Teufel aus und heilt die Kranken.” [Mk 16:17] Das war ein Bestandteil des Auftrages, den der Herr gegeben hat.

Und wir wissen, dass es Dämonen gibt, die Krankheiten verursachen, die blind machen, die taub machen, die stumm machen.

Der Herr hat ja solche Dämonen ausgetrieben, und dann konnten die Menschen reden, sie konnten sehen, sie konnten hören.

Es gibt eine Stelle, die mir gerade vorhin auffiel, in Lukas 13. Da ist eine Frau, die hatte 18 Jahre einen Geist der Schwäche. [Lk 13:11]

Wir würden sagen: „Die Frau tut uns leid, sie ist nicht so gut auf den Beinen.“

Aber hier ist die Rede von einem Geist der Schwäche. Und das würden wir alle gar nicht feststellen. Wir würden nur irgendwie sagen: „Naja gut, die Frau geht eben nicht so auf ganz gesunden Füßen.“

Aber wenn man dann hier in Lukas 13, Vers 11 liest:

(11) Da war gerade eine Frau anwesend, die schon seit achtzehn Jahren einen Geist der Schwäche hatte; sie war zusammengekrümmt und unfähig, sich ordentlich aufzurichten.

Ihr könnt ja die ganze Geschichte lesen, wenn ihr die Bibel vor euch habt oder später zu Hause.

Und der Herr hatte Erbarmen mit dieser Frau – aber er gibt folgende Erklärung – in Vers 16:

(16) Diese Frau aber, eine Tochter Abrahams, die der Satan nun schon achtzehn Jahre lang in Fesseln gehalten hat, die sollte von dieser Fessel am Sabbattage nicht befreit werden dürfen?«

Was war es?

Ein Geist der Schwäche, und das war ein Geist des Satans, wie es hier ja heißt, die der Satan in Fesseln gehalten hat, 18 Jahre lang. Und der Herr sagt:

(16) Diese Frau aber, eine Tochter Abrahams, die der Satan nun schon achtzehn Jahre lang in Fesseln gehalten hat, die sollte von dieser Fessel am Sabbattage nicht befreit werden dürfen?«

Sie haben ihn ja gleich kritisiert, weil er der Frau geholfen und sie geheilt hat.

Vielleicht lesen wir den 12. und 13. Vers:

(12) Als Jesus sie erblickte, rief er sie herbei und sagte zu ihr: »Frau, du bist von deiner Schwäche befreit!«

Welch ein Wort!

“Frau, du bist von deiner Schwäche befreit.”

Gut, wo ist deine Schwäche, wo ist meine?

Wo hinkst du, wo hinke ich?

Wo bist du gefesselt, wo ich?

Heute sagt der Herr: “Mann, Frau…” - wer immer wir sein mögen - „… heute bist du von deiner Schwäche geheilt.”

Das sagt uns der Herr, heute ganz persönlich, und wir brauchen es nur zu glauben.

“Weib, du bist von deiner Schwäche befreit.”

Und sie richtete sich auf und zog ihres Weges.

Und die Frommen haben sich aufgeregt - der Herr sagte ihnen aber doch ziemlich Bescheid.

Im zweiten Teil von Vers 15 steht, er sagte zu ihnen:

(15) … »Ihr Heuchler! Bindet nicht ein jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke?

Ich glaube, diese Schriftgelehrten und Pharisäer waren besser dazu geeignet, mit den Ochsen umzugehen als mit den Leuten, weil sie die Sache Gottes nicht erkannten. Die wussten mit allem genau Bescheid, auch was sie am Sabbat tun sollen. Die wussten, was dem Ochsen zusteht, aber nicht, was Gott den Menschen zugedacht hat - und haben sich darüber aufgehalten.

Aber wir haben ja nun durch die Einleitungsworte diese Aufgabe heute vor Augen gestellt bekommen. Und da sollten wir alle ganz ehrlich mit uns selbst sein und uns jetzt nichts einreden, aber uns dennoch prüfen und sagen: “Herr, wo ist in meinem Leben eine Sache, an der der Teufel seinen Hebel ansetzen kann?” – damit uns Befreiung zuteilwerden kann; denn diese Frau hat es erlebt.

Was mir hier auffällt, ist die Tatsache, dass der Heiland sagte: “Diese Frau aber ist eine Tochter Abrahams.” Das heißt, sie war von Gott auserwählt - wie Abraham - und dazu bestimmt, an den Verheißungen Anteil zu haben.

Natürlich waren 18 Jahre eine lange Zeit, aber diese 18 Jahre waren auf Tag und Stunde vorbei, als sie ihre Begegnung mit Jesus hatte. Das hat nicht noch weitere 18 Jahre gedauert, sondern keinen Tag mehr. Die 18 Jahre waren vorbei mit dem Tage und der Stunde und dem Augenblick, als sie eine Begegnung mit Jesus hatte.

Dasselbe ist mit uns.

Mit der Begegnung muss die Sache aufhören - wenn ein Mensch eine Begegnung mit dem Herrn hat. Und danach sehnen wir uns eigentlich alle, dass wir durchdringen bis zum Herrn hin. Und auch wenn wir es tun müssten, wie die vier Männer, die das Dach abdeckten, um ihren Freund vor den Herrn runterzulassen, damit er das Wort spricht und dem Manne geholfen wurde. [Mk 2:3]

In Lukas 18 und 19 ist ja auch noch die Beschreibung von zwei Männern zu finden, denen der Herr geholfen hat.

In Kapitel 18, Vers 40 steht:

(40) Da blieb Jesus stehen und ließ ihn zu sich führen. Als er nun nahe herangekommen war, fragte Jesus ihn:

(41) »Was wünschest du von mir?« Er antwortete: »Herr, ich möchte sehen können.«

(42) Jesus erwiderte ihm: »Werde sehend! Dein Glaube hat dir Rettung verschafft.«

(43) Da konnte er augenblicklich sehen und schloss sich ihm an, indem er Gott pries; auch das gesamte Volk, das zugesehen hatte, gab Gott die Ehre durch Lobpreis.

Der Mann hat die Stunde, die Gott ihm gab, wahrgenommen. Er wusste: Hier zieht der Herr vorbei.

Wir müssen eine Versammlung wahrnehmen, denn Gott macht uns nicht nur ein Angebot, Gott steht zu seinem Wort, er reicht uns die Hand; er will retten, heilen, befreien. Alles, was er je getan hat, will er jedes Mal neu tun, wo immer es notwendig ist, wenn wir in seinem Namen zusammenkommen und sein Wort im Glauben hören - und damit rechnen, dass er es an uns erfüllt.

Jesus hörte den Schrei. Er ist heute derselbe.

Er muss deinen und meinen Herzens-Schrei hören. Gott ist nicht tot und nicht taub. Gott lebt, und er sagt: “Ich, der ich den Mund geschaffen habe, sollte nicht reden und das Gehör gegeben nicht hören?” [2. Mose 4:11]

Gott will hören, Gott will antworten, nicht mit Worten - im Wort ist die Verheißung - er antwortet in der Tat. Er wiederholt sich nicht, sondern er tut, was er in seinem Worte zugesagt hat.

(40) Da blieb Jesus stehen und ließ ihn zu sich führen. …

Der Mann war ja blind.

(40) … Als er nun nahe herangekommen war, fragte Jesus ihn:

(41) »Was wünschest du von mir?« …

Wenn wir heute so persönlich gefragt würden, was wäre da unsere Antwort, unser Wunsch?

Was würdest du heute dem Herrn sagen?

Was willst du ihm heute hier sagen?

Wir sind ja zum Gebet zusammengekommen.

Und Gebet heißt: Mit Gott reden.

Predigt heißt: Gott redet mit uns - Gebet: Wir reden mit Gott.

Was willst du, dass ich dir tun soll?

Was wünschst du von mir?

Er hat es ja gewusst, dass der Mann blind ist, aber er wollte es aus seinem Munde hören. Was wir von Herzen glauben, müssen wir mit unserem Munde bekennen, und dann wird es uns zuteil.

(41) … Er antwortete: »Herr, ich möchte sehen können.«

Keine lange Unterhaltung, keine Fragen gestellt, gar nichts.

Was ist in deinem Leben oder was ist nicht oder …?

(42) Jesus erwiderte ihm: »Werde sehend! …

Zwei Worte und alles war getan.

Der Herr ist heute derselbe – und ich sage euch, wenn wir glauben könnten, auch wir würden die Herrlichkeit Gottes sehen.

Warum sollen wir nicht anfangen, richtig biblisch von Herzen zu glauben, dass der Herr gemäß seiner Verheißung mitten unter uns ist?

Wozu?

Um zuzuschauen, wie wir unsere Flügel hängen lassen oder lange Gesichter machen?

Oder um in uns Glauben zu wirken, damit er sein Wort, das wir gehört haben, bestätigen kann, damit wir lebendige Zeugnisse dessen werden, was er in diesen Tagen tut. Mit Sicherheit ist das sein Wille.

Der Herr sprach zwei Worte: “Werde sehend.”

Danach sagte er: “Dein Glaube hat dir Rettung verschafft.” [Lk 18:42]

(43) Da konnte er augenblicklich sehen und schloss sich ihm an…

Wenn der Herr uns geholfen hat, treten wir in seine Nachfolge. Jeder Mensch, der eine Begegnung mit Jesus hat und weiß, was er an ihm getan hat, der folgt dem Herrn von dem Tage an. Er tritt in die Nachfolge des Herrn.

Es heißt hier:

(43) Da konnte er augenblicklich sehen und schloss sich ihm an, indem er Gott pries…

Ein Mensch, an dem Gott sich verherrlicht, der kann nicht mehr gehalten werden, der wird dem Allmächtigen den Lobpreis darbringen und auch das Volk, das miterlebt, wird nicht schweigen, sondern Gott danken.

Wenn heute Abend in unserer Mitte Gott etwas an einem einzigen Menschen täte, nicht nur der oder die Betreffende, sondern wir alle würden einstimmen in den Lobpreis.

Und wir haben damit zu rechnen, dass Gott sein Wort ausführen und erfüllen wird.

Auch was die gesamte Wiedererstattung betrifft, wir tun uns da sehr schwer, dem Herrn voll und ganz zu glauben und zu vertrauen. Und da ist uns der Herr doch ein wenig böse, weil wir ihm nicht so grenzenlos vertrauen - vielleicht sollte ich von mir sprechen, bei euch mag es ja anders sein.

Hier in Lukas 19, da finden wir die alte Geschichte des Zachäus. Und wer hat sie nicht gehört? Jeder hat sie gehört, seit Kindesbeinen an.

Aber was uns hier auffällt, ist: Der Herr sieht den Mann, er ruft ihn und sagt: “Steige herab, denn ich muss heute in deinem Hause einkehren.” [Lk 19:5]

Nicht nur will, muss.

Ich muss heute in deinem Hause einkehren.

Ein göttliches Muss.

„Heute ist dein Tag, Zachäus, heute ist deine Stunde. Ich komme vielleicht nicht noch einmal hier vorbei, heute muss ich kommen. Heute muss ich bei dir einkehren.“

Es heißt dann in Vers 6:

(6) Da stieg er schnell herab und nahm ihn mit Freuden bei sich auf.

(7) Und alle, die es sahen, murrten laut und sagten: »Bei einem sündigen Manne ist er eingekehrt, um bei ihm zu herbergen.«

Es hat sich noch nicht viel geändert, nicht bei den Menschen und nicht bei Gott; der Herr kehrt ein, wo er einzukehren hat.

Er ruft den, der gerufen werden muss, alle Söhne und Töchter Abrahams, alle, die dazu bestimmt sind, die Herrlichkeit Gottes zu schauen, die ruft er – und sie hören seinen Ruf und sie folgen ihm.

Die anderen haben ein Urteil in ihrem Herzen und sie sagen, wie es hier heißt: “Und alle, die es sahen” - es ist nur gut, dass sie nicht alle gesehen haben, aber: “Und alle, die es sahen, murrten laut…” - manche tun es leise - ” … und sagten: Bei einem sündigen Manne ist er eingekehrt… “

Die Gesunden brauchen gar keinen Arzt, die können noch dafür sorgen, dass andere krank werden.

Aber die Kranken, die Niedergeschlagenen, die Mühseligen und Beladenen, sie brauchen den Herrn, und um ihretwillen ist er gekommen.

(7) Und alle, die es sahen, murrten laut und sagten: »Bei einem sündigen Manne ist er eingekehrt…

Ja, zu wem soll er denn gehen? Zu den Gerechten, die ihn urteilen und kritisch betrachten und an ihm das und jenes auszusetzen haben?

Nein, er geht dorthin, wo er Heil bringen kann, wo er Frieden bringen kann, wo er Vergebung, wo er Heilung bringen kann. Er geht dahin, wo er herzlich aufgenommen wird.

Noch heute, auch heute Abend, kann deine und meine Stunde sein.

Ich will in deinem Hause einkehren…“

Manchmal hat Gott sonderbare Wege, auch mit uns. Wir müssen irgendwo ein bisschen runtersteigen, damit wir den Herrn in unser Haus, in unser Leben, hineinlassen. Und wenn er dann hineingekommen ist, dann passiert etwas. Ihr wisst alle, den Zusammenhang in Vers 9 steht. [Lk 19:9]

(9) Da sagte Jesus zu ihm: »Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, weil ja auch er ein Sohn Abrahams ist.

Und da haben wir es wieder: Die Frau war eine Tochter Abrahams, der Mann ist ein Sohn Abrahams, anschließend waren sie beide Söhne und Töchter Gottes.

Der Herr ist gekommen, um diejenigen herauszurufen, die er - wie Abraham - gesehen hat, und die treu tun, was er sagte, die bereit sind, auch loszugehen, ohne das Ziel zu sehen.

Ich meine, der Herr sagte zu Abraham: “Opfere ihn auf dem Berge, den ich dir zeigen werde.” [1Mo 22:2] Er war noch gar nicht zu sehen. Er musste wohl, wenn ich recht habe, drei Tagereisen machen. Aber er kam ans Ziel. Er wusste und kannte die Richtung, obwohl er den Ort direkt noch nicht sah.

Die Richtung muss stimmen, auch wenn wir das Endziel noch nicht so direkt vor uns sehen. Aber die Richtung muss stimmen.

Und in dem Moment, wo wir die Begegnung mit Jesus wirklich haben, dann werden wir göttlich ausgerichtet - dann stimmt die Richtung, weil es die Richtung Gottes ist.

Die Begründung heißt: “Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, weil er ja auch ein Sohn Abrahams ist.” [Lk 19:9]

(10) Denn der Menschensohn ist gekommen, das Verlorene zu suchen und zu retten.«

Wir müssen das einmal ganz frei und offen aussprechen: Auch die Kinder Gottes sind durch den Sündenfall hineingerissen worden in den Abgrund. Und die Erlösung, die Gott uns in Christus schenkte und gab, besteht darin, dass er sich unser erbarmt und angenommen hat. Und darin besteht die Gnade, von der wir in Epheser 2 alle mitgelesen haben: „Aus Gnaden seid ihr gerettet worden…“ [Eph 2:5]

Das Blut wurde vergossen, damit unsere Schuld gesühnt und vergeben würde, aber die Rettung ist eine reine Gnade Gottes.

Hier heißt es:

(5) … zugleich mit Christus lebendig gemacht — durch Gnade seid ihr gerettet worden! —

Und was ist Gnade? Die Zuwendung Gottes ohne Verdienst und Würdigkeit.

Wer war Abraham? Jenseits des Euphrat - Stroms hat er mit seinen Leuten Göttern gedient, und plötzlich hat Gott ihm seine Gnade zuteilwerden lassen.

Wer war Moses, dem der Herr sagte: “Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig”? [2Mo 33:19]

Ein Mann, der mitten im Gesetz stand und der die Härte des Gesetzes selbst zu spüren bekam, dem sagt Gott: “Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig und wes ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.”

Aus Gnaden seid ihr gerettet worden.

Gnade ist nicht Verdienst, noch Würdigkeit.

Und dann wiederum in Vers 8:

(8) Denn durch die Gnade seid ihr gerettet worden aufgrund des Glaubens, und zwar nicht aus euch — nein, Gottes Geschenk ist es —,

Kann es deutlicher gesagt werden?

Wer will sich überhaupt rühmen, gerettet worden zu sein?

Wer sich rühmen will, rühme sich des Herrn und rühme die Gnade, die an ihm offenbar geworden ist. [Jer 9:23]

Dadurch, dass Gott uns in Christus die Versöhnung geschenkt hat, konnte er uns als Gnadengeschenk auch die Rettung geben - es ist ein Gnadengeschenk unseres Gottes.

Der Glaube löst es aus.

Wie Abraham Gott glaubte, so muss jeder Mensch, der aus dem göttlichen Samen ist, Gott glauben - und in dem Moment ist der Bund rechtskräftig, den Gott mit uns auf Golgatha gemacht hat, als unser Herr sagte: “Dies ist der neue Bund in meinem Blut.” [Mt 26:28] Gott hat den Bund aufgerichtet und hat den Schuldbrief, der aufgrund des alten Bundes ja geschrieben war und gegen uns stand, zerrissen und hat uns begnadigt.

(8) Denn durch die Gnade seid ihr gerettet worden aufgrund des Glaubens… [Eph 2:8]

Welch ein Geschenk!

Du hast nichts hinzugetan - es ist ein Geschenk Gottes aus Gnaden. Und dafür wollen wir unserem Herrn in Ewigkeit danken.

Es heißt ja hier noch in Vers 9:

(9) nicht aufgrund von Werken, damit niemand sich rühme.

(10) Denn sein Werk sind wir, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott im Voraus bereitgestellt hat, damit wir in ihnen wandeln könnten.

Sogar die Werke, die wir jetzt irgendwie und irgendwo sehen oder hören oder aufzuweisen haben, hat Gott schon im Voraus für uns bereitgestellt, dass keiner sagen kann: “Das habe ich jetzt gut gemacht.”

Überhaupt nicht. Hast du es gemacht, dann hat es dir Gott direkt vorgesetzt, damit du es nur noch getan siehst.

So ist es, damit sich niemand rühmen kann.

Enden wir mit dem herrlichen Vers, der als erstes gelesen wurde.

(4) Gott aber, der an Barmherzigkeit reich ist, hat uns um seiner großen Liebe willen, die er zu uns hegte,

(5) und zwar als wir tot waren durch unsere Übertretungen, zugleich mit Christus lebendig gemacht — durch Gnade seid ihr gerettet worden!

Mögen wir heute diese Gnade Gottes, wenn sie an uns wirklich offenbar geworden ist, rühmen. Und da sollte keiner den Mund geschlossen halten, sondern, wie wir es hier ja auch aus den anderen Fällen gelesen haben: Menschen, an denen der Herr sich verherrlichte, die haben ihn gepriesen. Und alle anderen haben mit eingestimmt in den Lobpreis derer, an denen Gott sich verherrlicht hat.

Und heute wollen wir das Gleiche tun. Wenn der Herr Großes an dir getan hat, danke ihm kurz, wir danken mit. Und dann beten wir und danken dem Herrn, wie es sich geziemt.

Sein Name sei hoch gelobt.

Amen.

Schenke Gnade, dass jeder von uns sich ganz persönlich angesprochen weiß und fühlt, dass wir uns in die Lage der Frau und in die Lage des Mannes versetzen und dich hören und sehen und erleben, was du zu tun vermagst.

Dein Heil, deine Gnade und alles, was dazu gehört.

Geliebter Herr, dass wir nicht nur Betrachter dessen wären, was du an anderen getan hast, sondern dass auch wir dankbar bezeugen könnten, dass du an uns Großes getan hast.

Geliebter Herr, in uns ist die erste Liebe erkaltet, uns sind die Dinge nicht mehr so frisch, sie überwältigen uns nicht mehr so.

Herr, wir bitten dich: Du wollest neu ein Feuer anzünden, die erste Liebe zurückgeben, eine Waffenrüstung schenken.

O geliebter Herr, wir danken dir für diesen Abend und bitten dich: Habe deinen Weg mit uns aus Gnaden.

In Jesu Name, Amen.