Ewald Frank
1986-11-16 10:00, Krefeld, Deutschland
ausgestrahlt am 2025-05-11
Thema: Vom wahrhaftigen Hohenpriester!
Lob und Dank sei unserem Herrn für das große Vorrecht, dass wir in seiner Gegenwart versammelt sein dürfen, dass wir sein Wort hören können, dass wir es glauben können, wie es geschrieben steht, dass wir ein Ja dazu haben und auch zu allem, was in dem Wort verheißen wurde.
Ich glaube, dass es Menschen gibt, die aus dem Samen des Wortes geboren wurden, und sie haben durch den Geist, der das Wort inspiriert hat, die Verbindung zu Gott und zum Wort, und deshalb nehmen sie auf und glauben, wie die Schrift sagt.
Geglaubt wird viel in diesen Tagen, doch jeder glaubt, wie er möchte, glaubt, was er will.
Wahre Gotteskinder glauben, wie die Schrift gesagt hat; ihr Glaube ist auf der Bibel gegründet.
Ich habe auch das in den vergangenen Wochen erfahren und miterleben müssen, wie Menschen es fertigbringen und einfach sagen: "Ja die Bibel ist doch auch nur von Menschen geschrieben worden, die hat doch nicht Gott selber geschrieben. Und dann noch die vielen Übersetzungen und wer will uns die Gewissheit geben, dass das noch Gottes Wort ist?"
Die haben wir schon, diese Gewissheit, die braucht uns kein Mensch mehr zu geben.
Ihr wisst, selbst wenn man die verschiedensten Übersetzungen liest und darin die Unterschiede wahrnimmt, dann kann sich ein aufrichtiges Gotteskind immer noch von Herzen freuen. Wir sehen darin überhaupt keinen Widerspruch, im Gegenteil, wir sehen die Vielfalt, die Vielfalt, in der sich Gott offenbart.
Es gibt allerdings einige Stellen, die ganz markant sind. Ich denke jetzt an Sacharja Kapitel 4, wo von dem Schlussstein die Rede ist. [Sach 4:7] Dann steht in der einen Übersetzung, dass der Schlussstein unter dem Jubelruf: "Heil, Heil, Heil sei ihm" angebracht wird. Die andere Übersetzung sagt: "… unter dem Jubelruf: Gnade, Gnade, Gnade sei ihm". Das ist schon ein großer Unterschied, wenn man diese beiden Worte so getrennt voneinander betrachtet, und sie dann wieder einander gegenüberstellt.
Wenn man aber die Gnade erlebt hat und das Heil erlebt hat, dann tut man die beiden zusammen und lobt und preist den Herrn umso mehr.
Wir machen uns gar keine Sorgen um Übersetzungen oder um Gottes Wort. Wir haben nur eine Sorge, dabei zu sein, wenn der Herr sein Werk vollendet, wenn der Schlussstein, der ja der Eckstein ist, seinen Platz einnimmt und wir alle die Vollendung erleben. Mehr brauchen wir doch gar nicht.
Sollen die einen rufen "Gnade, Gnade", die anderen "Heil, Heil", die anderen "Liebe, Liebe", ist doch ganz egal, dann singen wir es im Chor, jeder wie es ihm ums Herz ist und alle werden wir den Herrn loben und preisen.
So einfach ist das, wenn man es nicht kompliziert macht.
Nun, auch heute Vormittag heißen wir euch herzlich willkommen. Gott segne euch. Man kann ja nicht anders sagen als wiederholen, was die Schrift schon sagt:
"Es ist des Vaters Wohlgefallen, der kleinen Herde das Reich zu geben." [Lk 12:32]
Nicht der breiten Masse - der kleinen Herde, den Auserwählten. Viele sind berufen, wenige sind auserwählt und die Auserwählten werden mit dem Wort Gottes übereinstimmen.
Sie mögen vorher tiefe Wege gehen müssen … Alle tiefen Wege haben sich dann gelohnt, wenn sie beim Herrn enden, wenn sie in der Gnade Gottes münden, dann haben sie sich alle gelohnt.
Und so wollen wir nicht auf das schauen, was uns zum Herrn bringt, sondern auf den Herrn, zu dem wir geführt worden sind.
Es mögen verschiedene Umstände sein, die einen Menschen überhaupt erst dahin kommen lassen, dass er zum Herrn ruft, dass er einsieht, seine Hilfe und Rettung nötig zu haben. Aber dann sehen wir, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen. [Röm 8:28]
Und dann kann man genauso weiterlesen in Römer 8, wo geschrieben steht, "Was soll uns von der Liebe Gottes scheiden, die da ist in Jesus Christus, unserem Herrn?" [Röm 8:35-39]
Die Liebe Gottes hat uns mit ihm vereint. Was kann uns dann scheiden, wenn Gott vereint hat? Wir sind so froh, mit euch, mit allen aufs innigste verbunden zu sein.
Denkt daran, wir werden die Ewigkeit miteinander verbringen.
Wir wollen uns alle Zeit klar und frei in die Augen schauen können - und so wie wir einander ansehen und sprechen, so wollen wir auch übereinander sprechen, wenn wir unsere Wege gehen und vielleicht rein irdisch einander den Rücken zugekehrt haben.
Dass wir dennoch das sagen, was wir in der Gegenwart derer, denen wir vorher begegnet waren, sagen würden.
Wenn jeder von uns über jeden nur das sagen würde, was er wirklich in seiner Gegenwart auch sagen könnte, das wäre schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung.
Glaubt ihr das? Oh ja, das wäre ein guter Schritt in die richtige Richtung.
Und wenn wir dann noch einen Schritt weiter gehen - wir haben ja zwei Beine - wenn wir dann noch einen Schritt weiter gehen und nur das sagen würden, was wir in der direkten Gegenwart des Herrn sagen würden, das ist dann ein großer Schritt in die richtige Richtung. Und dann stimmte die Richtung und dann stimmte auch das, was wir sagen und damit könnten wir dann vor Gott und voreinander bestehen. Das sei unser aller Losung.
Nicht nur oberflächlich jetzt darüber nachzudenken, sondern einfach im tiefsten Inneren zu sagen: Herr, mach solche Menschen aus uns, die in deinen Wegen wandeln, die mit dir und mit deinem Wort übereinstimmen.
Wer sagte es mir gestern noch: "Bruder Frank, es ist einfach ein Schild im Hause, oder in der Wohnung, aufzuhängen mit irgendwelchen Sprüchen oder auch Bibeltexten."
"Aber,…" er sagte: "… wenn es dann doch ganz anders zugeht, als der Spruch aussagt, was dann?"
Ja, ich sagte: "Dafür haben wir Sorge zu tragen, dass wir nicht Sprüche machen und sie nicht allein aufhängen, auch wenn sie frömmster Art wären, sondern dass wir zunächst einmal bereit sind, auszuleben, was Gottes Wort uns sagt." Denn fromme Sprüche und Bibelzitate kann jeder im Munde führen, die Wände voller Sprüche hängen, im Hauseingang über der Tür kann es schon beginnen … Es sei denn, dass Gott uns wirklich Gnade schenkt, sonst hängen die Sprüche da und wir sind ganz woanders.
Also wollen wir mit dem Herrn übereinstimmen.
Ich möchte heute über den Gedanken sprechen, den wir gestern Abend nur kurz angedeutet haben, betreffs des Priesterdienstes. Wir haben ja gestern Psalm 73 betrachtet und ich hatte ja am Tage das Wort aus der Lutherbibel in Apostelgeschichte 23 gelesen. Das möchte ich jetzt hier auch wieder aus der Lutherbibel lesen.
Apostelgeschichte 23, hier lesen wir von Vers 1:
1 Paulus aber sah den Rat an und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe mit allem guten Gewissen gewandelt vor Gott bis auf diesen Tag.
2 Der Hohepriester aber, Ananias, befahl denen, die um ihn standen, daß sie ihn aufs Maul schlügen.
3 Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand! Sitzest du, mich zu richten nach dem Gesetz, und heißest mich schlagen wider das Gesetz?
4 Die aber umherstanden, sprachen: Schiltst du den Hohenpriester Gottes?
5 Und Paulus sprach: Liebe Brüder, ich wusste es nicht, daß er der Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben: »Dem Obersten deines Volks sollst du nicht fluchen.«
Nur soweit dieses Wort.
Wir kommen ja gleich in der Betrachtung auf unseren Teil und daraus wollen wir nur die Lektion lernen.
Das, was wir hier vorfinden, ist eigenartig.
Ihr wisst, im alten Testament hat Gott Priester gehabt, er hatte einen Hohepriester. Und die Priester verrichteten ihren Dienst, auch der Hohepriester, der einmal im Jahr in das Allerheiligste hinein ging mit dem Blut der Versöhnung.
Und hier war es nun der Hohepriester, der befohlen hatte, dass man dem Paulus auf den Mund schlagen sollte.
Er hatte nur ganz kurz gesprochen, noch nicht mal die Einleitung gemacht, hatte nur dem Hohen Rat gesagt:
1 … Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe mit allem guten Gewissen gewandelt vor Gott bis auf diesen Tag.
Und schon war es vorbei.
Nach ihrer Meinung war er gar nicht in Verbindung mit Gott. Nach ihrer Meinung hatte er alles auf den Kopf gestellt, was Gott angeordnet hatte, hat die alttestamentlichen Dinge als überholt bezeichnet und hat das Neue, das uns im neuen Bund geschenkt wurde, verkündigt.
Und hier waren Menschen, die am Alten festhielten und sie haben alles daran gemessen, was ihnen bis dahin bekannt war, ohne sich zu orientieren, ohne weiterzugehen, ohne zu begreifen, dass eine neue Epoche, ein neuer Bund begonnen hatte.
Das Gleiche können wir im Lauf der gesamten Kirchengeschichte sehen. Menschen haben sich immer an dem orientiert, was schon bekannt, was als Überlieferung da war, und haben das von Gott neu Geoffenbarte immer verworfen.
Nur der kleine Überrest, dem Gott wirklich Gnade schenkte, der hat es angenommen.
Als der Hohepriester Ananias den Paulus diese Worte sagen hörte, dass er "mit gutem Gewissen bis auf diesen Tag vor Gott gewandelt war", da war Schluss. Da befahl er denen, die neben ihm standen, sie mögen ihn auf den Mund schlagen. Es war für ihn ungebührend - er war ja in der Position und nicht Paulus.
Aber vor Gott sah das alles wirklich ganz anders aus: Das eine war überholt, das andere als rechtskräftig hingestellt.
Wir wollen hier in Einzelheiten nicht eingehen, weil das, was folgt, für uns wichtiger ist. Aber es steht hier:
(3) Paulus aber rief ihm zu: »Dich wird Gott schlagen, du getünchte Wand!…
Es war ein harter Ausspruch, nicht einfach. Der Mann war Hohepriester. Wer war Paulus? Aber er sagte: "Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand."
Direkte Reaktion.
Ich bin kein Richter, aber alle, die geistlich stehen bleiben, sterben. Und alle Tünche, die man dann nimmt, um die Sache wieder schön zu färben oder anzustreichen, nützt nichts.
Es kommt auf das an, was in einem Menschen ist. Nicht die Fassade, nicht das Äußere, sondern das Innere. Und das Innere kann nur dann richtig sein, wenn es von Gott kommt, und dann wird es auch mit seinem Wort übereinstimmen.
Die umher standen, die ihn schlagen sollten, sprachen dann: "Du schiltst den Hohenpriester Gottes?"
Nicht nur Hohenpriester, sondern hier steht: "Hohenpriester Gottes."
Ich werde euch gleich vorlesen von dem Hohenpriester, den Gott dazu bestimmt hat, ins himmlische Heiligtum einzugehen – den hatten weder Priester noch der Hohepriester erkannt. Der wahre Hohepriester Gottes, der mit seinem eigenen Blut in das himmlische Heiligtum eingegangen ist.
Und wir werden heute ein wenig darüber sprechen, wie unser Priesterdienst als gläubig Gewordene vor Gott Recht getan werden kann.
Nicht als getünchte Wände, als Gräber mit toten Gebeinen, sondern als lebendig gemachte, als Wiedergeborene, als Begnadigte, als Menschen, die eine Aufgabe vor dem Angesicht Gottes haben.
Hier steht es noch in Vers 5, den ich lesen möchte:
5 Und Paulus sprach: Liebe Brüder, ich wusste es nicht, daß er der Hohepriester ist.
Er hat das Hohepriester "Gottes" schon ausgelassen, dass "Gottes" fehlt, hat nur noch Hohepriester gesagt.
5 … Denn es steht geschrieben: »Dem Obersten deines Volks sollst du nicht fluchen.«
Er kannte ja die Heilige Schrift, auch das, was in 2. Mose 22, 27 steht.
Aber lasst mich euch jetzt einige Stellen lesen, um zu prüfen, ob wir begriffen haben, worin unser Priesterdienst besteht.
Das erste Wort aus Offenbarung, dem 1. Kapitel, Offenbarung, Kapitel 1, Vers 5 und 6. Hier werden die Grüße gegeben und dann heißt es:
(5) und von Jesus Christus, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen der Toten und dem Herrscher über die Könige der Erde! Ihm, der uns liebt und uns durch sein Blut von unseren Sünden erlöst hat
(6) und uns zu einer Königsherrschaft gemacht hat, zu Priestern für seinen Gott und Vater: sein ist die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit! Amen.
Er hat uns zu Königen und zu Priestern gemacht.
Was war die Aufgabe der Priester?
Was war die Aufgabe des Hohepriesters?
Wie haben sie ihren Dienst versehen?
Wann, wie und wo hat Gott geantwortet?
Wann ist Gott ihnen begegnet?
Wo ist Gott ihnen begegnet?
Was war die Grundlage der Begegnung mit Gott, der Versöhnung mit Gott?
Wie sah es da aus?
Wir lesen ein Wort aus Römer 15. Römer Kapitel 15 von Vers 16. Hier spricht Paulus:
(16) Ich soll ja ein Diener Christi Jesu für die Heiden sein und als solcher den Priesterdienst an der Heilsbotschaft Gottes verrichten, damit die Heiden zu einer Gott wohlgefälligen, durch den heiligen Geist geheiligten Opfergabe werden.
Bleiben wir hierbei stehen.
Wir haben im Einleitungswort in Epheser 1 von Vers 3 alle mitgelesen, was dasteht. Die Gedanken Gottes, die hier geäußert werden, sind sehr wichtig.
Epheser 1 Vers 4:
(4) Denn in ihm hat er uns ja schon vor der Grundlegung der Welt dazu erwählt, dass wir heilig und unsträflich vor seinem Angesicht dastehen sollten,
(5) und hat uns in Liebe durch Jesus Christus zu Söhnen, die ihm angehören sollten, vorherbestimmt nach dem Wohlgefallen seines Willens,
Also von Gott aus ist die Entscheidung uns gegenüber gefallen.
Die Einsetzung in die Sohnschaft, die Begnadigung, der Plan Gottes ist ja vor Grundlegung der Welt gefasst worden.
Zu dem Gedanken des Priesterdienstes: Damit wir es schon während der Betrachtung vor Augen haben: Die Priester begaben sich in die Gegenwart Gottes - und speziell der Hohepriester - immer auf Grund eines vorher dargebrachten Opfers.
Es gab ohne Blutvergießen keine Versöhnung und keine Erlösung, keinen Zugang zu Gott.
Schon Abel hat Gott ein Lamm dargebracht - und es war Gott angenehm - er wusste, worum es ging.
Wenn wir wahren Priesterdienst im Gebet füreinander vor dem Angesicht Gottes tun wollen, dann gibt es da nur eine Grundlage – dass wir, ehe wir die Dinge vortragen, die uns auf dem Herzen liegen, uns auf das stellen und stützen, was am Kreuz auf Golgatha geschah.
Dass wir sagen: "Herr" oder: "Allmächtiger Gott" - was immer die Formulierung sein mag, jeder ist ja da geleitet durch den heiligen Geist und kann sich frei fühlen, Gott anzusprechen, wie er möchte.
Aber die Grundlage des Nahens Gottes muss immer das Blut des Lammes sein. Das vergossene Blut des Lammes Gottes muss die Grundlage sein und zwar in der Weise, dass wir erkennen, dass durch die Darbringung des Opfers von Gott aus der Schaden ein für allemal gut gemacht worden ist – dass wir nichts mehr selber machen brauchen, sondern das Vollbrachte in Empfang nehmen dürfen für uns und für andere. Dann wird das Ringen und das Flehen in Loben und Danken übergehen, weil wir von Gott aus begriffen haben, was uns zuteilgeworden ist.
Paulus schreibt hier:
(16) Ich soll ja ein Diener Christi Jesu für die Heiden sein und als solcher den Priesterdienst an der Heilsbotschaft Gottes verrichten, damit die Heiden zu einer Gott wohlgefälligen, durch den heiligen Geist geheiligten Opfergabe werden.
Nicht Selbsterlösung, nicht Selbstheiligung, sondern erlöst durch das Blut des Lammes, gereinigt von Gott, gereinigt durch das Wort, das uns durch den Geist geoffenbart wurde - wie die Schrift sagt: "… gereinigt in dem Wasserbad des Wortes." [Eph 5:26] Beides hat seinen Platz und seine Richtigkeit in dem Bereich, auf den es zutrifft.
Gehen wir zu dem Hebräer-Brief, der gerade über dieses Thema so vieles aussagt, dass wir einige Zeit benötigen würden, um nur die Oberfläche davon zu berühren. Hebräer Kapitel 2, Vers 11 möchte ich lesen und dann 3, Vers 1:
(11) Denn beide, sowohl der Heiligende (Joh 17,19) als auch die, welche geheiligt werden, stammen alle von dem gleichen Vater her; aus diesem Grunde schämt er sich auch nicht, sie »Brüder« zu nennen,
Beide, der da heiligt, und die da geheiligt werden, der da erlöst, und die erlöst wurden, der da begnadigt, und die da begnadigt werden - beide stammen von dem gleichen Vater. Durch dasselbe Wort, durch denselben Geist, durch den Christus gezeugt wurde, werden alle Söhne und Töchter Gottes gezeugt - nach seinem Bilde.
So, wie wir irdisch alle nach Adam kommen, so kommen wir geistlich alle nach dem zweiten Adam - und das ist Christus. Und wenn es offenbar werden wird, dann werden wir ihm gleich sein. Wir wollen diese hohe Berufung und das hohe Ziel nicht aus dem Auge lassen.
Hebräer 3 Vers 1:
(1) Darum, heilige Brüder, Genossen der himmlischen Berufung, richtet euer Augenmerk auf den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, auf Jesus,
(2) der da »treu« war dem, der ihn dazu gemacht hat, wie auch Mose treu gewesen ist »in Gottes ganzem Hause« (4.Mo 12,7).
Wir sollen unsere Augen auf Jesus, den Hohenpriester unseres Bekenntnisses richten. Ja, was vollzieht sich da in uns, wenn wir unsere Blicke nicht nur auf Jesus, sondern auf Jesus als Hohenpriester richten?
Viele sprechen heute von Jesus, viele sprechen von Christus. Der Papst sagt in Bombay: "Christus ist in jeder Religion."
Was geschieht mit uns, wenn wir aufgefordert werden, auf Jesus Christus, auf ihn als Hohenpriester unseres Bekenntnisses zu schauen? Was geschieht dann? Dann müssen wir ihn in dem, was er als Hohenpriester getan hat, betrachten.
Wir müssen ihn als den Hohenpriester sehen, wie er das Opfer darbringt, das ein für allemal gültige Opfer, und wie dann als Hohenpriester mit seinem eigenen Blut in das himmlische Heiligtum eingeht.
Weshalb? Um uns eine ewiggültige Erlösung zu schenken.
Auch darauf kommen wir gleich noch zu sprechen.
Richten wir unsere Blicke auf Jesus, den Hohenpriester unseres Bekenntnisses.
Wir bekennen das, was er für uns getan hat und glauben es von ganzem Herzen und von ganzer Seele.
Man könnte jetzt in Hebräer 4 lesen von der Verheißung des Eingehens in die Ruhe, die noch unerfüllt geblieben ist und dass Gott eine neue Zeit, ein "Heute", festgelegt hat. [Hebr 4:1 und 7]
Aber wir gehen gleich weiter. Hebräer Kapitel 4 von Vers 14:
(14) Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel hindurchgegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so wollen wir am Bekenntnis festhalten.
Hier in Kapitel 3 Vers 1 wurden wir aufgefordert, auf Jesus unser Augenmerk zu richten als den Hohenpriester unseres Bekenntnisses. Hier wird uns gesagt:
(14) Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel hindurchgegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so wollen wir am Bekenntnis festhalten.
(15) Wir haben ja nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitgefühl mit unseren Schwachheiten haben könnte, sondern einen solchen, der in allen Stücken auf gleiche Weise versucht worden ist, nur ohne Sünde.
(16) So wollen wir denn mit freudiger Zuversicht zum Thron der Gnade hinzutreten, um Barmherzigkeit zu empfangen und Gnade zu finden zu rechtzeitiger Hilfe.
Also: Nicht nur von ferne stehen und bewundern, was da geschah, sondern hinzutreten, Anteil haben.
Was geschah im Alten Testament?
Das ganze Volk wartete auf den Tag im ganzen Jahr, auf den großen Versöhnungstag, auf den Tag, wenn der Hohepriester mit dem Blut in das Allerheiligste eingehen würde, um da vor dem Gnadenthron zu erscheinen.
Und Gott hat sich dort geoffenbart.
Da hat Gott geantwortet.
Da wurde Gott versöhnt.
Da war Gnade, da war Heil, da war Vergebung.
Dasselbe müssen auch wir sehen, dass wir nicht unser Leben lang immer bitten: "Herr, vergib und vergib", dass wir einmal sagen können: "Herr, du hast als Hohepriester das einmalige Opfer dargebracht."
Und fragen wir nicht, wie er Hohepriester und Lamm zugleich sein konnte. Er war das Lamm Gottes, das dargebracht wurde. Er war gleichzeitig der Hohepriester, der es dargebracht hat.
Fragen wir nicht, wie er sich im Himmel als Vater auf Erden im Sohne und in uns durch den heiligen Geist offenbaren kann.
Danken wir Gott, dass es geschehen ist. Wir können diese gewaltigen und wunderbaren Dinge doch nicht erklären.
Wie kann er Hohepriester sein und Lamm zugleich?
Wie kann er Sohn Gottes, Sohn Davids, Menschensohn, König, Priester, Prophet sein? Er ist alles in allem. Wohl dem, der sich nicht an ihm stößt und ärgert, sondern der an ihm gesundet, der Heil findet, dem Gnade zuteil wird.
"Wir haben einen großen, Hohenpriester, der durch die Himmel hindurchgegangen ist." [Hebr 4:14]
Ihr könnt es im Philipper, im Kolosser nachlesen. Nachdem er das Opfer auf Golgatha dargebracht hat und auferstanden ist, hat Gott ihn über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen gegeben, der über allen Namen ist, und in diesem Namen müssen sich alle Knie beugen und jede Zunge wird bekennen, dass er der Herr ist. [Phil 2:9 und 10]
Heute ist er erhöht über alles.
Damals wurde er auf Erden am Kreuz erhöht in Schmach in Schande, jetzt ist er erhöht über die Maßen und hat einen Namen als Erbteil mitbekommen - wie es der Hebräerbrief auch sagt im Kapitel 1, Vers 4 - der jedem anderen Namen überlegen ist.
Für uns eine ganz besondere Bedeutung. Er war der wahrhaftige Hohepriester.
Der Hohepriester, der da dem Paulus auf den Mund schlagen lassen wollte oder ihm das Wort verbieten wollte, war ein menschlicher Hohepriester, der nicht begriffen hatte, dass Gott bereits jemanden eingesetzt hatte - und zwar einen Priester nach der Ordnung Melchisedeks und nicht einen Priester nach der Ordnung Aarons.
Man hat damals nicht verstanden, was das Wort im Psalm 110 bedeutet: "Du bist Priester nach der Ordnung Melchisedeks." [Ps 110:4]
Man wusste nicht, wie es einzuordnen sei.
Heute dürfen wir zurückschauen und sagen: "Herr, welch ein Vorrecht, welch eine Gnade, hast du uns geschenkt, dass wir dich, deinen Heilsplan, dass wir dein Tun und überhaupt das ganze Werk der Erlösung so klar sehen und erkennen, und auch Anteil daran haben können."
Von den Priestern wird hier weitergesagt in Kapitel 5 von Vers 2:
(2) und er ist dabei wohl imstande, die Unwissenden und Irrenden billig zu beurteilen, weil er ja selbst mit Schwachheit behaftet ist.
Wir können nicht alles lesen.
Ich möchte ich die anderen Kapitel behandle aus Psalm 110, die Verse vorlesen. Wir glauben ja an dieser Stätte, dass Altes und Neues Testament so vollkommen übereinstimmen, dass es einfach überwältigend ist.
Psalm 110:
(1) So lautet der Ausspruch des HERRN an meinen Herrn: »Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege zum Schemel für deine Füße!«
(2) Dein machtvolles Zepter wird der HERR von Zion hinausstrecken: herrsche inmitten deiner Feinde!
(3) Dein Volk wird voller Willigkeit sein am Tage deines Heereszuges; in heiligem Schmuck, wie aus des Frührots Schoß der Tau, wird dir kommen deine junge Mannschaft.
O, da könnte man ein "Halleluja", ein "Amen", ein "Preis sei Gott", ein "Gelobt sei der Herr" von Herzen ausrufen.
Wie der Tau aus der Morgenröte, hier … soll die junge Mannschaft hervorkommen. Und wie es heißt:
(3) Dein Volk wird voller Willigkeit sein am Tage deines Heereszuges…
An dem Tage, den Gott dazu bestimmt hat, oder in der Zeitspanne, die Gott dazu bestimmt hat, um den letzten Siegeszug mit seinem Volke zu vollführen, wird es nicht halsstarrig sein, sondern voller Willigkeit in Übereinstimmung mit seinem Worte.
Und wir werden vorwärts gehen im Namen des Herrn, durch die Kraft Gottes mitgerissen, wenn er sich anschickt, sein Werk zu vollenden.
Nicht nur voller Willigkeit am Tage des Heereszuges, sondern "in heiligen Schmuck".
Halleluja!
Und seine Braut hat sich bereitet, und es ist ihr verliehen worden, sich in glänzend weiße Leinwand zu kleiden. [Offb 19:8] Und das ist die Gerechtigkeit Gottes, die den Heiligen zuteil wurde.
Wodurch und wann?
Durch das vollbrachte Opfer am Kreuz auf Golgatha.
Glaubt es getrost, es wird kein anderes Opfer geben. Das eine Opfer genügt ein für allemal. Wichtig ist nur, dass auch wir jetzt erkennen, dass der Vorhang zerriss. Als der Hohepriester der zukünftigen Güter durch den Vorhang hindurch ging, zerriss er von oben bis unten.
Der Weg ist frei, der Gnadenstuhl für jeden zugänglich.
Und ich meine, das ist es, was wir im Glauben erkennen müssen, damit wir uns nicht um uns selber drehen, sondern einfach diesen neuen, lebendigen Weg sehen und ihn beschreiten, denn - auch davon werden wir vielleicht noch lesen.
In Psalm 110 von Vers 4 steht:
(4) Geschworen hat der HERR und wird sich’s nicht leid sein lassen: »Du sollst ein Priester in Ewigkeit sein nach der Weise Melchisedeks.«
Welch ein wunderbares Wort.
Wer Melchisedek war oder ist, können wir sich in 1. Mose 14 und in Hebräer 7 nachlesen. Er hatte keinen Vater und keine Mutter, hatte kein Anfang und hat kein Ende, ist König für immer, König von Salem, König der Gerechtigkeit, König der Könige.
Halleluja.
Damals war er noch nicht Mensch geworden.
Damals war er noch nicht als Sohn geboren.
Deshalb hatte er keinen Vater und keine Mutter.
Jetzt ist er Sohn Gottes, hat einen himmlischen Vater, eine irdische Mutter, bleibt aber derselbe, nämlich König nach der Ordnung Melchisedeks.
Seine Menschwerdung hat an seiner Gottheit nichts geändert. Er bleibt, was er war, in alle Ewigkeit. Halleluja! Gelobt sei der Name des Herrn!
Auch darüber zerbrechen sich Menschen den Kopf und fragen sich: "Ja, wie kann er denn im Himmel und wie kann er auf Erden sein?" Dann sagt mir getrost, wie kann er hier und in Amerika sein, das wäre das Gleiche. Eine solche Frage ist kindisch, um nicht zu sagen töricht.
Gott ist Geist, seinem Wesen nach. Gott ist allgegenwärtig.
Der Psalmist sagt in Psalm 139: "Und flöge ich bis an das Ende des Meeres, so wärst du da, und betete ich mich in der Hölle, so würde auch deine Hand mich dort führen." [Ps 139:10]
Gott ist an Raum und Zeit nicht gebunden, im Gegenteil, er ist allgegenwärtig und bleibt es und kann sich offenbaren, wie er möchte.
Ich lese jetzt das Wort aus Hebräer 7 von Vers 21:
(21) dieser dagegen mit einem Eidschwur vonseiten dessen, der zu ihm spricht (Ps 110,4): »Geschworen hat der Herr, und es wird ihn nicht gereuen: du bist Priester in Ewigkeit« —:
(22) dementsprechend ist Jesus um so mehr der Bürge eines besseren Bundes geworden.
Was ist ein Bürge? Ein Bürge haftet mit allem, was er besitzt. Wenn ich eine Bürgschaft unterschreibe, und irgend jemand kauft für eine Million und ich bürge, dann muss ich mit Sicherheit mehr haben, als das, wofür da gekauft wird, damit Sicherheit hinterlegt wurde.
Ihr könnt es mir glauben: Der allmächtige Gott hat die Fülle, er konnte bürgen für alles, was uns in Jesus Christus geschenkt wurde. Meint nicht, dass Gott einmal Konkurs oder den Bankrott anmelden müsste.
Unser Gott hat die Fülle. Er ist als Bürge für alles eingetreten, was im neuen Bund uns zur Verfügung gestellt wurde.
Wie sollte da unser Glaube höhersteigen? Und wir sollten wir uns sagen: Herr, Gott des Himmels und der Erde, du stehst mit allem, was du bist und hast, hinter dem, was du verheißen, was du uns im neuen Bund zugesagt und aus Gnaden geschenkt hast. Du hast dich verbürgt, damit es uns ausgezahlt wird, damit wir an das, was uns zusteht, auch kommen und begreifen, dass da nichts schief gehen kann.
Der Bürge, dem alles gehört im Himmel und auf Erden, er steht hinter dem Vertrag, hinter dem Testament, er steht dahinter.
Der Herr konnte damals sagen: "Dies ist das neue Testament in meinem Blute". [Mt 26:28]
Er steht hinter allem, was er verheißen hat.
Weiter lesen wir in Hebräer 7, Vers 26:
(26) Denn einen solchen Hohenpriester mussten wir auch haben, der da heilig, schuldlos, unbefleckt ist, von den Sündern geschieden und über die Himmel hoch erhöht;
(27) der nicht wie die Hohenpriester Tag für Tag nötig hat, zunächst für seine eigenen Sünden Opfer darzubringen, danach für die des Volkes; denn Letzteres hat er ein für allemal dadurch geleistet, dass er sich selbst zum Opfer dargebracht hat.
(28) Denn das Gesetz bestellt zu Hohenpriestern Menschen, die mit Schwachheit behaftet sind; das Wort des Eidschwurs dagegen, der erst nach dem Gesetz erfolgt ist, setzt einen Sohn ein, der für die Ewigkeit vollendet ist.
Gott hat geschworen: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt", "Du bist Priester nach der Ordnung Melchisedeks." [Ps 2:7] [Hebr 7:17]
Welch wunderbare Gedanken und Worte finden wir hier in der Heiligen Schrift.
Einen Sohn eingesetzt, der für die Ewigkeit vollendet ist, und in ihm und durch ihn sind auch wir für die Ewigkeit vollendet worden.
So gewiss er Sohn Gottes war und ist, so gewiss sind wir zu Söhnen und Töchtern Gottes durch ihn gemacht worden.
So gewiss er Hohepriester war und jetzt noch ist, Fürsprecher und Mittler, so gewiss sind auch wir zu einem Volk von Priestern gemacht worden.
Lasst uns im Glauben durch den Vorhang hindurch gehen, in die Gegenwart Gottes treten, aber immer auf der Grundlage des Blutes.
Wir müssen uns den Weg nicht mehr bahnen, er ist gebahnt.
Wir müssen den Vorhang nicht mehr zerreißen, er ist schon zerrissen.
Wir brauchen kein Opfer mehr darzubringen, es ist dargebracht worden.
Aber wir müssen das für uns Geschehene immer wieder neu anerkennen, uns darüber freuen und Gott dafür danken.
Was könnten wir tun, was darbringen, um mit Gott versöhnt zu werden? Die Versöhnung ist geschehen.
2. Korinther 5, Vers 19: "Gott war in Christus".
Nicht: "Er wird irgendwann sein": "Er war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber."
Christus ist Hohepriester, er hat das Opfer dargebracht. Das heilige Blut ist geflossen. Der neue Bund ist rechtskräftig und Gott hat sich als Bürger dahinter gestellt, dass alles, was verheißen wurde, auch zur Erfüllung, zur Vollstreckung gelangt.
Da sagt Bruder Branham so schön in der einen Predigt:
Wenn uns eine Sache zusteht und sie uns genommen wurde, dann haben wir das Recht, sie von Gott aus zu beanspruchen und den Vollstreckungs-Befehl zu erteilen, damit uns das uns zustehende aus Gnaden wieder zufällt.
Ihr kennt ja alle die Geschichte, die er da erzählt hat, als das Auto gestohlen wurde. Die Leute kommen aus der Versammlung, der Wagen war weg mit allem Hab und Gut, und die Geschwister kamen zu ihm und haben es ihm gesagt. Dann knieten sie nieder und beteten und plötzlich hat er davon Gebrauch gemacht und er sah, wie die Hand des Herrn über den Dieb dieses Wagens kommt.
Und er sah, wie der Geist Gottes diesen Dieb überführt hat und wie der Wagen in der und der Stadt, auf der und der Straße abgestellt wurde. Er sagte zu dem Bruder: "Hole dein gestohlenes Auto da und dort ab."
Ihr könnt euch vorstellen, welch eine Überwältigung das war.
Und Bruder Branham hat dieses mit als Beispiel genommen, dass wir ein Recht haben vom Feinde zu fordern, was er uns unrechtmäßig entwendet und genommen hat.
Das ist im Grunde genommen die völlige Wiedererstattung, die ja in den letzten Tagen ihren Höhepunkt erreichen muss, dass alles, was der Feind der Gemeinde geraubt hat, dass es zurückgebracht, dass es wieder erstattet wird, damit wir als die Gemeinde des lebendigen Gottes dastehen, wie die Gemeinde am Anfang dastand.
Lasst mich aus Hebräer 9 von Vers 11 weiterlesen. Hebräer 9 von Vers 11:
(11) Christus dagegen ist, indem er als Hoherpriester der zukünftigen Güter kam, durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht ist, d.h. nicht dieser erschaffenen Welt angehört,
(12) auch nicht mittels des Blutes von Böcken und Kälbern, sondern mittels seines eigenen Blutes ein für allemal in das himmlische Heiligtum eingetreten und hat eine ewiggültige Erlösung erworben.
Welch ein gewaltiges Wort.
Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks. Dieser Hohepriester Gottes ging in das Heiligtum Gottes ein mit dem göttlichen Blut des Lammes.
Ihr wisst ja, wir glauben, dass Jesus Christus durch den Geist gezeugt wurde und dass in seinem Leibe heiliges Blut war, dass dieses heilige Blut für uns floss.
Es gibt für uns als Gläubige wohl nichts Schlimmeres, mit dem man unseren Herrn und uns beleidigen könnte, als dass man diese jungfräuliche Geburt, die Zeugung durch den Geist in Frage stellt.
Und das erinnert mich an ein Gespräch, das ich auch in den letzten Wochen hatte mit einer Anzahl um einen Tisch herum. Da war eine Frau Doktor für Germanistik und Philosophie und die sagte: "Herr Frank, das würde mir nichts ausmachen, ob nun Christus durch den Geist gezeugt wurde oder ob er einen irdischen Vater hätte."
Ich sage euch, das ging mir so wie ein Stich durchs Herz. Weiter kam diese Frau wahrhaftig nicht. Das war ihr Ende.
Da war ich dran und habe gesagt: "Wenn er irdisch gezeugt worden wäre, dann wäre er wie alle seit Adam selbst der Erlösung bedürftig gewesen!"
Und ich habe dann die Notwendigkeit der Zeugung durch den Geist nachgewiesen, damit wir, die wir doch nach dem Willen des Fleisches gezeugt wurden, jetzt nach dem Willen Gottes durch den Geist gezeugt werden können, um überhaupt Söhne und Töchter Gottes zu sein."
Aber das Eigenartige ist tatsächlich darin zu sehen, heute sind sie alle fromm, Ökumene hier und Vereinigung der Kirchen dort und alles ist doch so schön und so harmonisch, wie es noch niemals war.
Ja - dann wird es höchste Zeit, dass ein Krach hervorgerufen wird, wie damals in der Reformation.
Dass Gott Menschen hat, durch die er reden, durch die er wirken, durch die er sich offenbaren kann, die diesem - ich hätte es fast gesagt - verdammten Zeitgeist ein Bollwerk durch den Geist Gottes entgegenstellen.
Ich habe das lange Zeit ja nicht so mitbekommen. Man muss doch mal unter Ungläubigen sein und Gespräche mithören und es miterleben, was da so alles vor sich geht. Ich bin neu dankbar geworden für das Vorrecht und die Gnade, die Gott uns geschenkt hat, wirklich alles glauben zu dürfen, wie es hier geschrieben steht.
Also, unser Herr ist als Hohepriester der zukünftigen Güter mit seinem eigenen Blut in das himmlische Heiligtum eingegangen.
Wie werden wir vor Gott treten können, wie werden wir in seine Gegenwart kommen?
Nur wenn wir auf dem gleichen Wege gehen, den er gegangen ist und diesen neuen lebendigen Weg beschreiten und wissen, auf Golgatha, auf Golgatha ist es geschehen. Dort wurde das Blut zur Vergebung und Versöhnung des gesamten Volkes Gottes vergossen. Da war ein neuer Anfang, da war der Anfang des neuen lebendigen Weges, der zu Gott führt, denn Christus ist von Gott ausgegangen und wieder zu Gott zurückgekehrt, hat uns aber mit einbegriffen, mit eingeschlossen und uns zu Gott mit zurückgenommen.
Alle, die von Ewigkeit her in Gott waren, sind der Zeit entrissen worden und sind für ewig in Gott "verewigt". Und wir werden da sein, weil wir schon da waren, ehe die Zeit begann.
Das ist ja das Herrliche, das auch Jesus, unser Herr, damals zum Ausdruck brachte: "Alle, die der Vater mir gegeben hat, kommen zu mir…" - alle.
Wie wir im Einleitungswort gelesen haben, hat er uns ja vor Grundlegung der Welt dazu ausersehen, dass wir Söhne und Töchter Gottes wären und in Heiligkeit vor ihm stehen würden.
Nicht erst gestern oder vor einem Jahr, sondern in Ewigkeit hat er den Plan mit seinem Volke gefasst. Und wir dürfen ein Teil dessen sein, was er vollführt, nämlich das Werk seiner Hände, gezeugt durch den heiligen Geist, wie auch er gezeugt wurde.
Was steht im Johannes-Evangelium Kapitel 1 geschrieben?
" … die nicht nach dem Willen eines Menschen, noch durch das Geblüt des Mannes, sondern aus Gott gezeugt sind." [Joh 1:13]
Wer aus Gott gezeugt ist, überwindet die Welt und: "Das der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube." [1Jo 5:4]
Der Glaube an Jesus Christus, unseren Herrn.
Nehmen wir es heute an, stellen wir uns auf die göttliche Grundlage, auf die wir gestellt wurden, auf den Siegesboden von Golgatha.
Nehmen wir es im Glauben für uns an, dass er der Hohepriester mit seinem eigenen Blut in das himmlische Heiligtum eingegangen ist, um uns den neuen und lebendigen Weg zu bahnen, einzuweihen, damit auch wir hinter den Vorhang kommen, um da im Allerheiligsten in der Gegenwart Gottes unseren Glauben zu verankern. [Hebr 9:12]
Nicht den Glauben an uns oder an irgendetwas, sondern den Glauben an Gott, der sich uns in Jesus Christus geoffenbart hat. Den Glauben, der rechtfertigt, den Glauben, der selig macht, den Glauben, der alle Verdammnis von uns genommen und uns mit Gott versöhnt hat.
Paulus stand damals einem Hohenpriester gegenüber, der noch nach der Ordnung Aarons seinen Dienst versehen hat, der nicht begriffen hatte, dass Gott einen Hohenpriester nach der Ordnung Melchisedeks gesandt und eingesetzt hatte, der das einmalige Opfer für alle dargebracht hatte.
Paulus hat in seinem Herzen empfunden und als dieser Mann ihm sagte: "Schlagt ihn!", dann musste er natürlich sagen: "Gott wird dich schlagen…"
Wie betrübt sind wir in unserem Innersten, wenn wir sehen, dass Menschen auf religiöse Weise mit viel frommen Betrieb an Gott und am Ziel vorbeigeführt werden.
In uns steigt dann ein großes Verlangen auf, und zwar zu Gott, dass er uns helfen möchte, noch einmal die wahre Botschaft Gottes zu tragen und sie der Menschheit zu bringen. Wer dann glauben will, möge glauben.
Mit Sicherheit werden es noch einige sein, die annehmen werden, was Gott uns bereitet hat.
Kommen wir auf das eine Wort zurück - aus Römer 15 - und damit wollen wir schließen.
Paulus wollte den Priesterdienst, an denen die gläubig geworden sind aus den Nationen, in rechter Weise vor dem Angesicht Gottes vollziehen.
Auf welcher Grundlage?
Auf der Grundlage dessen, was der Hohepriester für uns getan hat.
Wie hat gerade Paulus die Erlösung und die Versöhnung durch das Blut hervorgehoben! Auch die Hebräer-Briefe kann niemand anders geschrieben haben als Paulus, das sagen zumindest die letzten fünf Verse im letzten Kapitel. Offen gestanden, es gab auch keinen unter all den Jüngern, ob sie vorher Fischer oder Zöllner waren - oder wer immer sie gewesen sein mögen - es gab keinen unter ihnen allen, der solch eine fundamentale Bibelkenntnis hatte, wie dieser Paulus.
Und als die Zeit kam und göttliches Licht aufging und Erleuchtung kam, was war dann? Dann hat er die Dinge, die er schon vorher wusste, richtig einordnen können. Und wenn es nicht gekonnt hätte, dann hätte der heilige Geist ihn dazu befugt, hätte ihn ausgerüstet und hätte ihm die einzelnen Zusammenhänge gezeigt.
Mit Sicherheit sind die Hebräer-Briefe mit die tiefgehendsten, die uns das Erlösungswerk vor Augen führen.
Wollen wir es annehmen und Gott von Herzen dafür danken, immer in dem Bewusstsein: Er hat es getan, es ist vollbracht. Was hat all das Volk tun können, dass darauf wartete, dass der Hohepriester einmal im Jahr in das Allerheiligste einging?
Was haben sie damals getan? Sie haben Gott gedankt, dass Versöhnung für sie erwirkt wurde. Sie haben nicht mehr gesagt: "Ist es nun geschehen? Ist es nicht geschehen?" – für sie war es geschehen.
Sofern der Hohepriester hinter dem Vorhang verschwand, war alles für sie erledigt. Es war getan.
Was sollen wir heute sagen, nachdem der Hohepriester der zukünftigen Güter, der Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks, in das himmlische Heiligtum mit seinem eigenen Blut eingegangen ist?
Nachdem der Vorhang zerriss und die Erlösung vollbracht wurde, nachdem er selber ausgerufen hat am Kreuz: "Es ist vollbracht." [Joh 19:30]
Sollen wir draußen stehen, ratlos, hilflos, kraftlos, kopflos?
Dass sei ferne.
Wir sollen mit ihm hineingehen auf diesem neuen, lebendigen Weg.
Und wenn wir Priesterdienst tun, wenn wir Gebetsanliegen haben, dann stellen wir uns auf den Siegesboden von Golgatha und sagen: Herr, du bist unser Hohepriester, du hast das Opfer für uns dargebracht, du bist hineingegangen als Erster, damit auch wir hineingehen können und dir folgen dürfen.
Der Weg ist gebahnt, der Vorhang zerriss, das Ziel ist erreicht. Gott ist mit der Menschheit versöhnt. Halten wir es für immer im Herzen und im Gedächtnis fest: Gott hat es getan, es ist vollbracht.
Und wenn wir so, auf Grund dieses vollbrachten Erlösungswerkes, vor das Angesicht Gottes treten, nicht: "Wird's geschehen?" und: "Wie?", sondern:
Es ist vollbracht. Es ist geschehen.
Der Herr hat erlöst. Er hat geheilt. Er hat befreit. Er hat alles wohlgemacht.
Nur so auf dieser Grundlage können auch wir wahren Priester-Dienst tun und über die Schwächen und Gebrechen hinwegsehen und sagen: "Herr, so gewiss du vollkommen warst und uns vollkommen gemacht hast, so gewiss wirst du mit jedem Einzelnen das Ziel erreichen."
Gott wird es mit uns allen erreichen.
Es ist geschehen. Nehmen wir es an. Er ist ein treuer, Hohepriester, der Mitgefühl hat mit unseren Schwachheiten. [Hebr 4:15]
Unsere Schwachheiten heben seine Stärke nicht auf und das, was wir verkehrt tun, wird sicherlich das, was er richtig gemacht hat, nicht auflösen können.
Gott, der Herr, triumphiert wirklich über allem.
Er hat uns vor Grundlegung der Welt dazu bestimmt, hat uns in Christo mit jedem Segen himmlischer Art gesegnet und lässt jetzt seinen Heilsratsschluss vor unseren Augen verwirklicht werden. Und wir alle, die wir unsere Hoffnung auf den Herrn gesetzt haben, werden nicht enttäuscht sein. Nein, wer dem Herrn vertraut, wird frohes Sinnes, bekommt neuen Mut und dankt dem lebendigen Gott für die Gnade, die uns zuteilgeworden ist.
Völlige Erlösung, ganzes Heil, so wie es Gott uns in Jesus Christus, unserem Herrn, geschenkt hat. Ihm wollen wir jetzt von Herzen dafür danken.
Amen.
Stehen wir auf zum Gebet.
Vielleicht singen wir noch den Chorus "So wie ich bin, so muss es sein".
So wie ich bin, so muss es sein,
nicht meine Kraft, nur du allein,
dein Blut wäscht mich von Sünden rein,
oh Gottes Lamm, ich komm, ich komm.
Ehe wir beten, wollen wir die Häupter geneigt halten.
Vielleicht ist doch jemand hier - wer immer es sein mag - der sein Leben dem Herrn noch nicht bewusst ausgeliefert hat, der noch nicht bewusst von einem Tag berichten kann und bezeugen könnte, Gott erlebt zu haben, das Heil und die Gnade empfangen zu haben.
Vergebung und Versöhnung, ewiges Leben geschenkt bekommen zu haben.
Ihr Lieben, wenn ein Gottesdienst stattfindet, dann möchte Gott uns dienen, er möchte die Verlorenen retten, die Kranken heilen, die Gebundenen befreien, der Herr möchte tun, was er je und je getan hat.
Gestattet es ihm, dass er es jetzt mit euch, in euch, an euch tue.
Wir sind nicht vor Menschen, wir sind vor Gott.
Die Gnadenzeit wird ihr Ende haben, die Tür wird verschlossen werden, wer dann drinnen ist, bleibt drinnen, wer draußen ist, bleibt draußen.
Heute, so ihr seine Stimme hört, verstocket eure Herzen nicht. [Hebr 3:15]
Der Ruf ergeht: Kommt zum Herrn, kommt jetzt.
Während die Häupter geneigt sind, die Augen geschlossen: Hat jemand den Mut, die Hand kurz zu heben und dadurch anzuzeigen: "Ich möchte mein Leben dem Herrn weihen"?
Ist jemand hier? Dankeschön.
Ist noch jemand hier? Dankeschön.
Ist noch jemand hier? Dankeschön.
Ist noch jemand hier? Gott sieht Hände, Gott sieht Herzen, Gott sieht alles.
Himmlischer Vater, heute haben wir das betrachtet, was für uns auf Golgatha und durch Golgatha geschah.
Wir sind nicht Priester als getünchte Wände, die das Alte nur neu überstreichen.
Wir möchten Priester sein, nach der Ordnung dessen der Hoherpriester ist, in der Ordnung Melchisedeks.
Treuer Herr, einen solchen lebendigen Priesterdienst möchten auch wir verrichten, indem wir in die Fußtapfen unseres Hohenpriesters und unserem Bekenntnis zu ihm eintreten und folgen.
Treuer Herr, du hast die Hände gesehen, die erhoben wurden, du kennst die Nöte.
Geliebter Heiland, selbst wenn du hier stündest, könntest du nichts anderes sagen, als gesagt wurde, du könntest nur sagen, was du durch all deine Knechte, die Apostel gesagt hast und niederschreiben ließest. Wer dir glaubt, der glaubt, was geschrieben wurde.
Geliebter Herr, wollest du heute allen Unglauben hinweg nehmen, aller Not ein Ende machen, alle Zweifel beseitigen, wollest Glauben schenken, Glauben zu dir, Glauben an dich, o Herr, der du alles vollbracht hast.
Ja, wir richten unser Augenmerk, wie wir gelesen haben, auf dich, den Anfänger und den Vollender, auf dich, den Hohenpriester unseres Bekenntnisses.
Treuer Herr, du bist unser Bekenntnis. Dich predigen wir, dich bekennen wir. Herr, wir bekennen uns zu dir. Bekenne dich zu uns, o Gott, lass offenbar werden, dass Menschen auf Erden sind, die wahrhaft zu Priestern Gottes gemacht wurden. Ein Volk von Priestern, die dem Hohenpriester unterstellt sind.
Wir bekennen das, was du für uns vollbracht hast, für uns getan hast. Du bist unser Bekenntnis.
Herr, mein Gott, du hast gebürgt, dass alles, was uns zusteht, auch vollstreckt werden kann.
O geliebter Herr, mach allen Nöten ein Ende, allem Unglauben, allem Kleinglauben, o Herr, allen Zweifeln. Wir möchten dich darum bitten, hilf unserem Unglauben und schenke Glauben, o Herr, dass wir glauben könnten, wie die Schrift gesagt hat.
Du kennst die Nöte eines jeden Einzelnen. Du weißt, mit welchem Verlangen wir gekommen sind, nicht nur dein Wort zu hören, sondern zu erleben, was du uns in deinem Wort verheißen hast.
Bestätige dein Wort als wahr und vollstrecke deinen Willen in unserem Leben, und zerstöre die Werke Satans, und richte dein Werk in uns allen auf.
Wir legen dir alle hin, die ihre Hände erhoben hatten, o Herr. Sie möchten glauben, glauben wie die Schrift sagt. Möge es jetzt geschehen, o Herr. Strecke ihnen deine durchbohrte Hand entgegen. Reiße sie wie einen Brand aus dem Feuer heraus. Zeige ihnen, dass der Vorhang zerriss und der Weg frei ist, der neue, lebendige Weg.
Geliebter Herr, dir, dem Hohepriester der zukünftigen Güter, danken wir von Herzen, dass du das Opfer dargebracht hast - ein für allemal. Du musst nicht jedes Jahr ein neues Opfer darbringen.
Wir glauben, dass heiliges göttliches Blut hier auf dieser Erde vergossen wurde, das aus einem menschlichen Leibe floss, um uns Menschen zu erlösen und uns das ewige Heil, die Vergebung und die Seligkeit zu schenken.
Habe Dank für diesen klaren Blick unserer Erlösung.
Wir sind göttlichen Geschlechts. O treuer Herr, es ist derselbe Vater, dessen, der da heiligt und derer, die geheiligt werden.
Treuer Heiland, du hast dich nicht geschämt, uns deine Brüder zu nennen.
Oh, wie armselig stehen wir noch da, aber in der Vollendung werden wir dir, dem erstgeborenen Sohne Gottes gleich gemacht werden.
Habe Dank dafür.
Amen.