Voriges Kapitel

„Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit“ Heb. 13,8

RUNDBRIEF August 1980

Ganz herzlich grüße ich Euch alle in dem teuren Namen unseres HErrn Jesus Christus mit dem Wort aus Hebr. 13:20-21:

„Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des ewigen Bundes, der möge euch in allem Guten zur Ausrichtung seines Willens ausrüsten und in uns das wirken, was ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit gebührt in alle Ewigkeit! Amen.“

Gott ist ein Gott des Friedens und die von ihm Erlösten sind Kinder des Friedens. Es steht geschrieben:

„Denn er ist unser Friede, er, der die beiden Teile zu einer Einheit gemacht und die trennende Scheidewand, die Feindschaft weggeräumt hat, nachdem er durch die Hingabe seines Leibes das Gesetz mit seinen in Satzungen gefaßten Geboten beseitigt hatte, um so die beiden in seiner Person zu einem einzigen neuen Menschen als Friedensstifter umzugestalten und die beiden in einem Leibe mit Gott durch das Kreuz zu versöhnen, nachdem er durch dieses die Feindschaft getötet hatte.“ (Eph.2:14-16) 

Das sind keine leeren Worte, das ist eine göttliche Tatsache, die im Leben aller Erlösten Bestätigung findet. Durch das Kreuz ist die Feindschaft und die Scheidewand hinweggenommen worden. Das Trennende ist nicht mehr da, sondern nur das Verbindende. Die Schrift meint, was sie sagt. Der neu geborene Mensch ist ein Friedensstifter — ist jemand kein Friedensstifter, so ist er nicht erneuert. Da, wo das vollbrachte Erlösungswerk beiseite gestellt und die Gesetzes-Gerechtigkeit gefordert wird, erhebt sich die alte Feindschaft und stiftet Unfrieden. Dann beginnt selbst unter Gotteskindern Zank und Streit, durch Haß werden Feindseligkeiten offenbar, wie sie selbst bei Ungläubigen nicht zu finden oder denkbar sind. Doch dort, wo man uneingeschränkt an dem Erlösungswerk im Glauben festhält, tritt Christus als Fürsprecher dem Ankläger der Brüder entgegen. Sein Blut vermittelt Vergebung und Versöhnung. Menschen werden im tiefsten Innern erneuert und tatsächlich zu göttlichen Friedensstiftern. Als mit Gott Versöhnte dürfen wir uns der Begnadigung auch wider das Gericht rühmen. Die Schuldfrage ist ein für allemal geklärt, denn unser aller Schuld war auf Ihn gelegt, unsere Sünde, unsere Krankheiten hat Er auf sich geladen; Er ist unser Friede, Er unsere Versöhnung, in unserem Heiland ist Rettung und Heilung, ja volles Heil, das Gott uns in Christus geschenkt hat. Das ist das ewiggültige Evangelium.

Als die Feindschaft ihren Höhepunkt erreichte und der HErr im Begriff war, die Scheidewand wegzuräumen, machten die Mächte der Finsternis einen letzten General-Angriff auf den Fürst des Friedens. Der Verrat, die Überantwortung, die Anschuldigungen, die Verurteilung, die völlige Bloßstellung bis hin zur Kreuzigung ließ Er über sich ergehen und tat Seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird. Doch das war nicht das Ende; Gott verfolgte einen heilsgeschichtlichen Zweck, den selbst die Jünger Jesu nicht fassen konnten. Sie hatten ganz andere Vorstellungen darüber, wie alles kommen sollte. Durch die Auferstehung jedoch kam neues Leben für alle hervor, die mit Christus gestorben und mit Ihm auferstanden sind. Göttliches Leben kann weder durch Verrat noch durch irdischen Tod beendet werden. Im Gegenteil: das göttliche Leben wurde frei und ist über den Samen Gottes gekommen. Alle Söhne und Töchter Gottes haben Anteil an dem Leiden und Sterben, an der Auferstehung, Verklärung und Himmelfahrt Jesu. Das vollbrachte Erlösungswerk in Jesus Christus kann niemand rückgängig machen. In 1. Thess. 4:14 lesen wir:

„Denn so gewiß wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, ebenso gewiß wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm zusammen führen.“ 

Gott ist der Herr über Leben und Tod. Auch diejenigen, die leiblich von. hier gegangen sind, leben Gott im Geiste weiter. Der Gott des Friedens hat den Fürst des Friedens, den großen Hirten der Schafe, unseren HErrn Jesus Christus, von den Toten herausgeführt durch das Blut des ewigen Bundes. Der Geist Gottes, die lebendigmachende Kraft, hätte ihn nicht von den Toten heraufbringen können, wenn nicht das Blut des ewigen Bundes vergossen worden wäre. Das gleiche gilt für alle, die das Sühneopfer Jesu Christi im geistgewirkten Glauben aufnehmen. Wir sind nicht nur mit dem HErrn gekreuzigt; wir sind mit Ihm zu einem neuen Leben auferstanden und durch Ihn aufs Vollkommenste vor Gott gerechtfertigt worden, kraft des vollbrachten Erlösungswerkes unseres HErrn Jesus Christus. Der Apostel bringt zum Ausdruck, daß wir von Gott in allem Guten zur Ausführung Seines Willens ausgerüstet werden. Im Reiche Gottes gilt nicht der Wille eines Menschen, sondern allein der Wille Gottes. Nicht unser, sondern Gottes vorherbestimmtes Programm läuft ab. ER hat uns Seinen Willen durch Sein geoffenbartes Wort kundgetan. ER schenke uns Kraft, ihn auszuführen. ER selbst aber muß in uns das bewirken, was Ihm wohlgefällig ist. Nur das, was Er durch Seinen Geist in und durch die Seinen wirken kann, wird vor Ihm bestehen. Es ist deshalb notwendig, daß wir uns der Leitung Seines Geistes unterstellen. Möge es das Gebet unseres Glaubens sein, das zum Throne Gottes durchdringt und das von Gott selbst beantwortet werden kann, daß Er uns in allem Guten zur Ausrichtung Seines Willens ausrüsten und in uns das wirken möge, was Ihm wohlgefällig ist. Dann wird nicht mehr der Mensch, sondern Gott durch Jesus Christus in allem und für alles die Ehre empfangen.

 

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