'
Voriges Kapitel

Rundbrief Dezember 1973

„Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.“ (Heb. 13:8)

Rundbrief Dezember 1973

Herzlich grüße ich alle Brüder und Schwestern in dem teuren Namen unseres Herrn Jesus Christus mit dem Wort aus Luk. 21,36: „Seid also allezeit wachsam und betet darum, daß ihr die Kraft empfanget, diesem allem, was da kommen soll, zu entrinnen und vor dem Menschensohn zu stehen!“.

Wir leben in einer sehr bewegten Zeit, in der sich von heut auf morgen Dinge von weltweiter Bedeutung ändern können. Wir beobachten die Geschehnisse der Endzeit mit großer Aufmerksamkeit und stellen daran fest, daß die Zeichen der Zeit nicht länger auf sich warten lassen. Vor unseren Augen sehen wir die Erfüllung des prophetischen Wortes. Deshalb rufen wir einander zu: „Jesus kommt bald!“ „Seid also wachsam und betet darum, daß ihr die Kraft empfanget, diesem allem, was da kommen soll, zu entrinnen…“

Wieder stehen wir vor der Schwelle eines neuen Jahres. Kaum hat ein Jahr begonnen, ist es auch bald wieder zu Ende. Ein Liederdichter schrieb: „Wie schnell vergeht die Zeit, Freund denk daran. Bald kommt die Ewigkeit, wo man nichts mehr kann.“ Niemand wurde gefragt, ob er in diese Welt kommen wollte und niemand wird gefragt, ob er aus dieser Welt scheiden möchte. Leben und Sterben ist göttliches Muß. Wie werden wir von hier gehen, mit oder ohne Christus? Wo werden wir die Ewigkeit zubringen? Das ewige Leben ist nichts Ungewisses, denn Christus ist das ewige Leben. Nur wer Ihn im Glauben aufgenommen hat, besitzt das ewige Leben. 

Immer wenn das Ende eines Jahres naht, werden wir stille und halten Einkehr. Wir überschlagen das Gute und Böse, das uns widerfahren ist und denken darüber nach, ob wir anderen zum Segen waren. Als Gläubige fragen wir uns, ob wir vor Gott mit unserem Tun bestehen können. Wir müssen zu jeder Zeit die Einstellung zur Selbstprüfung haben, denn der Herr könnte uns einzeln oder gemeinsam unverhofft hinwegnehmen. 

Mit tiefer Dankbarkeit sehen wir, wie das Werk Gottes in diesen Tagen seinem Höhepunkt entgegengeht. Wenn wir die vergangenen Jahrhunderte betrachten, stellen wir fest, daß der Bau Gottes einer Pyramide gleicht. Er begann auf breiter Grundlage und wurde immer schmaler, jedoch ging es höher hinauf. Am Anfang war es eine große Zahl, die der Botschaft Gottes und dem Wirken des Heiligen Geistes folgte. In den Tagen der Reformation glaubten große Volksscharen der Verkündigung des Evangeliums. Mit jeder folgenden Erweckung verringerte sich die Zahl derer, die der echten Botschaft Gottes Glauben schenkten. Das Wirken des Heiligen Geistes ging jedoch immer tiefer. 

Wir erwarten in dieser Zeit keine weltweite Erweckung auf breiter Basis, sondern eine mächtige Belebung der Brautgemeinde auf biblischer Grundlage, gewirkt durch den Heiligen Geist. Die Gemeinde des Herrn muß von Jesu Wesen durchdrungen, von Seiner Liebe erfüllt und mit Seiner Kraft ausgerüstet sein. Viele nahmen die Rechtfertigung durch den Glauben an, doch der geistgewirkten Heiligung folgten schon weniger. Die Zahl derer, welche die Geistestaufe erlebten, war noch geringer. Die Endzeit-Botschaft wird nur von dem überrest der Kinder Gottes, der kleinen Herde, auf der das Wohlgefallen Gottes ruht, angenommen. Sie sehen und hören auf das, was Gott Seinem Volk durch die Offenbarung des Geistes zu sagen hat. Mögen wir würdig werden, in dieser letzten Generation allem zu entfliehen, was über den Erdkreis kommen soll, um vor dem Herrn zu stehen. 

Der Schlußstein wird am Hause Gottes gelegt. Christus muß in Seiner Gemeinde als derselbe offenbar werden. Er ist der Grundstein und der Schlußstein; das Alpha und Omega, der Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Er selbst vollendet Seine Gemeinde auf den Tag Seiner glorreichen Wiederkunft. 

Nächstes Kapitel