Voriges Kapitel

„Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.“

(Heb. 13:8)

Rundbrief Februar 1989

Ganz herzlich grüße ich Euch alle in dem teuren Namen des HErrn Jesus Christus mit dem Wort aus Zeph. 3:12-13:

„Und Ich werde in deiner Mitte ein demütiges und geringes Volk übriglassen, das sein Vertrauen auf den Namen des HErrn setzt. Die dann von Israel noch übrig sind, werden nichts Unrechtes mehr tun und keine Lüge reden, und in ihrem Munde wird man keine trügerische Zunge mehr finden, sondern sie werden eine ruhig weidende und sich lagernde Herde bilden, die von niemand aufgeschreckt wird.“

Das gleiche, was den Auserwählten Israels in dieser Schriftstelle verheißen ist, erlebt auch das Volk Gottes aus den Nationen. Wir glauben, daß die „Gemeinde der Erstgeborenen“ jetzt am Ende denselben Stand erreichen wird, wie sie ihn am Anfang hatte. Nachdem wir zu dem Original-Wort zurückgebracht worden sind, werden wir das Original-Wirken des Geistes erleben und zur ersten Liebe zurückkehren.

So spricht der HErr: „Ja, alsdann will ich den Völkern andere, reine Lippen schaffen, damit sie allesamt den Namen des HErrn anrufen und ihm einmütig dienen“ (Zeph. 3:9). Der HErr will, daß alle, die Seinen Namen bekennen, es einmütig, aus reinem Herzen und mit reinen Lippen tun. ER schafft neue Herzen, schenkt neues Leben und benutzt reine Lippen, die Seine Großtaten verkündigen.

Die Zeit ist da, in der Gott sich verherrlichen möchte. Die Zeit ist da, in der Sein Wort bestätigt und die Verheißungen erfüllt werden sollen. Die Zeit ist gekommen, vom Schlaf aufzustehen und die volle Waffenrüstung Gottes anzuziehen. Die Zeit ist da, daß wir den uns von Gott bestimmten Platz einnehmen und alles aus göttlicher Sicht beurteilen. Die Zeit ist da, daß beginne das Gericht am Hause Gottes, und das Haus Gottes sind wir. Die Zeit, eine totale Entscheidung zu treffen, ist da.

Wer Gott wirklich liebt, der soll es nicht mit dem Munde, sondern in der Tat tun und die vier dazu notwendigen Erfordernisse beachten. Der HErr selbst hat uns gesagt, in welch einer Weise wir Ihn zu lieben haben: „Du sollst den HErrn, deinen Gott, lieben l)mit deinem ganzen Herzen, 2) mit deiner ganzen Seele, 3) mit deinem ganzen Denken und 4) mit aller deiner Kraft!“ (Mark. 12:30). Wer kann von sich sagen, den HErrn wirklich so allumfassend zu lieben? Wie können wir Gott überhaupt mit unserem ganzen Sein lieben? Doch sicher nur dann, wenn sich unser Denken und Tun völlig und ganz in den Schranken Seines Wortes vollzieht. Gott denkt heute noch, wie Er vor sechstausend, viertausend oder zweitausend Jahren dachte. Sein ganzes Wort ist die Wahrheit. ER gab die Gebote, Er gab das Gesetz, Er kündigte die Gnade an und schenkt sie allen, die als Verurteilte zu Ihm kommen. ER beurteilt alles nach Seinem ewig gültigen Gesetz.

Viele haben allerdings noch religiöse Überlieferungen über das Wort in ihren Gedanken. Manche leben sogar in einer frommen Traumwelt und sind von sich eingenommen. Es gibt auch solche, die peinlichst darauf achten, das eine oder andere der zehnGebote nicht zu übertreten, das elfte jedoch, das eigentlich zum ersten gehört und alle anderen miteinschließt, überhaupt nicht beachten. So spricht der HErr: „Ein neues Gebot gebe Ich euch, daß ihr einander lieben sollt; wie Ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander Heben“ (Joh. 13:34).

Wir müssen unseren Nächsten, unseren Bruder und unsere Schwester, aus göttlicher Sicht durch Golgatha sehen. Amen. Unser Denken soll in den Heilsgedanken Gottes, die ja nur Gedanken der Liebe und des Friedens sind, entsprechend dem gewaltigen, vollbrachten Erlösungswerk erfunden werden. Aus Liebe hat Gott uns ja durch Jesus Christus mit sich selbst versöhnt und hat uns Seinen Frieden und ewiges Leben geschenkt. Wer Gott den HErrn, den Er nicht sieht, wirklich liebt, wird auch seinen Nächsten, den er sieht, lieben. Dann wird sogar aus dem „Du sollst“ ein gesegnetes „Du darfst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Von dieser Liebe schreibt Paulus: „Die Liebe sei ungeheuchelt! Verabscheut das Böse, haltet am Guten fest! In der Bruderliebe zueinander seid voll Herzlichkeit; in der Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor!“ (Rom. 12:9-10) Jeder kann sich prüfen, ob er das Wort auslebt oder nicht. Das ist unter anderem auch daran zu erkennen, ob jemand aufbaut oder aber zerstört; ob er sammelt oder zerstreut; ob er Gutes oder Schlechtes redet usw. Wer noch mit Verachtung auf andere herabschaut und wie der Pharisäer im Tempel bei sich denkt oder gar laut ausspricht: „Ich danke Dir, HErr, daß ich nicht so bin wie dieser“, der hat Gott noch nicht erlebt.

Ehe der HErr sich in Seiner ganzen Macht und Herrlichkeit offenbaren kann, müssen die wahren Gotteskinder jedem bösen Einfluß Widerstand leisten, damit sie nicht verunreinigt werden. Es kann keine trügerische Zunge und Boshaftigkeit unter denen sein, die zur Entrückung gelangen werden. Eph. 4:25+27 ermahnt uns: „Darum leget die Lüge ab und redet die Wahrheit ein jeder mit seinem Nächsten … und gebt dem Verleumder keinen Raum!“ Schon David fragte: „HErr, wer darf Gast sein in Deinem Zelte, wer wohnen auf Deinem heiligen Berge?“ Die Antwort lautet: „Wer unsträflich wandelt und Gerechtigkeit übt und dieWahrheit redet von ganzem Herzen“. Auch der nächste Vers gehört dazu: „Wer keine Verleumdung mit seiner Zunge umherträgt, seinem Nächsten kein Unrecht zufügt“ (Ps. 15).

Halbheiten, Heuchelei, doppelte Rede, gezielte Verleumdung sind Gott ein Greuel. Ein oberflächliches Lippenbekenntnis ist nicht mehr gefragt, sondern eine völlige, praxisbezogene Hingabe, die den ganzen Menschen miteinbezieht. Neid und Eifersucht dürfen bei einem wahren Kind Gottes nicht zu finden sein. Wer davon beherrscht wird und aus unlauterem Motiv heraus auch noch falsch Zeugnis über den Nächsten gibt, muß sich die Frage stellen lassen, wes Geistes Kind er ist. Joseph war von Gott dazu bestimmt, während der großen Hungersnot die Speise auszuteilen. Aus Neid warfen seine eigenen Brüder ihren späteren Retter in die Grube. Nicht genug damit: sie verbreiteten obendrein noch Lug und Trug über ihn und taten so, als hätten sie nichts Schlimmes angerichtet. Wahre Gotteskinder graben keine Gruben; sie stellen keine Fallen; sie gehen nicht mit Arglist um – werden aber mal hier, mal dort in die Grube geworfen, und zwar nicht von Feinden, sondern von „Brüdern“, allerdings nur von falschen. Doch das alte Bibelwort: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ (Spr. 26:27) trifft immer noch zu. Bei der Endabrechnung stürzen dann die Grubengräber in die tiefe Grube.

Alle, die je von Gott beauftragt wurden, waren schon immer die besondere Zielscheibe Satans, der sie nicht nur von außen angriff, sondern oft Menschen aus den eigenen Reihen dazu benutzte. Hebr. 11 und viele andere Schriftstellen berichten davon, wie es den Propheten, Aposteln und all denen ergangen ist, „deren die Welt nicht wert war“. Wären sie nicht Träger des Wortes gewesen, hätte der Teufel sie in Ruhe gelassen. Aus demselben Grund inspiriert Satan, der Gott dieser Welt, heute noch Menschen, die sogar unter dem frömmsten Deckmantel der Endzeitbotschaft falsch Zeugnis ablegen, indem sie behaupten: „Gott hat zu mir geredet. Gott hat es mir geoffenbart. Gott hat es mir gezeigt. Gott hat es mir gesagt.“ Wenn eine Sache gegen jemand gerichtet ist, um ihm zu schaden, dann braucht man nicht lange zu fragen, dann liegt es auf der Hand, daß es sich um eine Lüge Satans handelt, der ein Lügner von Anfang an ist. Die Zeit ist da, solchen Menschen den Mund zu stopfen und ihnen die Tür zu weisen.

Mitschuldig machen sich auch diejenigen, die über andere in deren Abwesenheit Verleumdungen weitergeben und damit ebenfalls ein falsches Zeugnis wider ihren Nächsten ablegen. Auch sie sind des Ruf- und Seelenmordes schuldig und werden es zu verantworten haben. Unser HErr spricht: „Ein guter Baum bringt gute Früchte hervor, und ein fauler Baum bringt faule Früchte hervor“ (Matth. 7:17).

Hat sich ein Bruder oder eine Schwester versündigt, so soll man zu ihm oder ihr gehen und es nicht in die ganze Welt hinausposaunen (Matth. 18:15-17). Wenn derjenige, über den eine Behauptung aufgestellt wird, nicht gegenwärtig ist, um Stellung nehmen zu können, so ist das biblisch ganz und gar falsch und niederträchtig obendrein. Die Heilige Schrift sagt sowohl im Alten als auch im Neuen Testament ganz klar, daß jede Sache auf zwei oder drei Zeugen gegründet sein soll. Die Worte im neunten Gebot haben genausoviel Gewicht wie die in den anderen.

Die Stunde ist da, in der wir die absolute Wahrheit vor dem Angesicht Gottes reden müssen. Erst wenn es Realität wird, daß wir einander mit der gleichen Liebe innig lieben, werden wir schon hier auf Erden einen Vorgeschmack des Himmels erleben. Dann wird 1. Kor. 13 in allen, die zur Brautgemeinde gehören, Wirklichkeit, und dann erfüllt sich auch, was unser HErr in Joh. 13, 35 sagte: „Daran werden alle erkennen, daß ihr Meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ Wir haben eine hohe Berufung empfangen und müssen uns, wie Bruder Branham es einmal so schön formuliert hat, schon hier als „Königskinder“ erweisen. „Da wir nun solche Verheißungen haben, Geliebte, wollen wir uns von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes reinigen und völlige Heiligung bei uns schaffen in der Furcht Gottes!“ (2. Kor. 7:1).

[FOTO IST IN PDF]

Ein Foto mit meinem Chauffeur in Syrien. In dem gleichen Auto fuhr schon 1949 Sir Winston Churchill durch Damaskus. Als bibelgläubige Christen glauben wir, daß Gott die Seinen aus allen Völkern herausruft, auch aus jeder arabischen Nation. Gott der HErr sagte zu Abraham: „Aber auch in Betreff Ismaels habe Ich dich erhört; wisse wohl: Ich will ihn segnen und fruchtbar werden lassen und ihm eine überaus zahlreiche Nachkommenschaft verleihen“ (1. Mose 17:20). Neuerdings wird unsere Literatur auch in die arabische Sprache übersetzt. Wir lieben alle Menschen, ungeachtet des Systems, in dem sie leben; wir lehnen lediglich die unbiblische Politik der Feinde Israels ab. Wer sich zu Christus bekehrt, für den ist die Feindschaft aufgehoben (Eph. 2:13-17).

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