Voriges Kapitel

Rundbrief Mai 1983

„Dieser Tag ist dem HErrn, eurem Gott, heilig; seid nicht traurig und weint nicht! … Seid nicht niedergeschlagen, denn die Freude am HErrn ist eure Stärke.” (Neh. 8,9-12)

Das Volk Gottes war aus der Gefangenschaft heimgekehrt, und, obwohl sie nur Trümmer vorfanden, war es dennoch ein Tag, den der HErr gemacht hatte, eine ganz besondere Zeit, weil sich die Sehnsucht ihres Herzens erfüllte. Der Wiederaufbau begann, das Wort Gottes wurde dem Volk ganz neu vor Augen geführt. Seit den Tagen Josuas hatte Israel das Laubhüttenfest nicht mehr in dieser Weise gefeiert (Vers 17-18). Das prophetische Wort für diese Zeit erfüllt sich heute vor uns. Trotz der Trümmer, die wir sehen, macht Gott in diesen Tagen Heilsgeschichte. ER ruft Seine Gemeinde aus dem geistlichen Babylon heraus und erbaut sie neu auf dem alten Grund der Apostel und Propheten, wobei Christus der Eckstein und der Schlußstein ist.

„Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allen guten Werken geschickt”  (2. Tim. 3,16-17).

Jetzt, am Ende, geht es nicht mehr darum, daß herkömmliche Gottesdienste abgehalten werden, in denen Menschen eigene Darlegungen hören, selbst wenn man sich dabei auf den Botschafter beruft. Ohne geistliche Bevormundung sollten alle die Predigt-Botschaften unter der Leitung des Heiligen Geistes auf sich einwirken lassen. Alle zur Gemeinde Gehörenden müssen nach dem ursprünglichen Muster auferbaut werden und das gleiche erleben. Die Herrlichkeit Gottes wird wie am Anfang wieder zurückkehren. Die Herausgerufenen werden sich ganz auf das geoffenbarte Wort für diese Zeit stellen, nichts hinzufügen, nichts weglassen und nicht länger eigene Gedanken über Geistliches vortragen. Der HErr wird in der Gemeinde zu Seinem vollen Recht kommen, wenn wir unsere Rechthaberei als schädlich erkannt und abgelegt haben.

Das geschriebene Wort ist doch wieder als das wirkungsvolle und kräftige gesprochene Wort bestätigt worden, wie es am Anfang war. In 5. Mose 30, Vers 12-14, steht: „Es ist nicht im Himmel, daß du sagen müßtest: ,Wer wird für uns in den Himmel hinaufsteigen, um es uns zu holen und es uns zu verkündigen, damit wir es befolgen können?' Es ist auch nicht jenseits des Meeres, daß du sagen müßtest: , Wer wird für uns über das Meer hinüberfahren, um es zu holen und es zu verkündigen, damit wir es befolgen können?' Ganz nahe ist dir das Wort: in deinem Mund und in deinem Herzen hast du es, so daß du es befolgen kannst.” Das gleiche trifft auf diese Zeit zu. Das Wort ist frisch vom Thron geoffenbart und auf Erden verkündigt worden. Niemand braucht den Ozean zu überqueren – es ist bis zu uns gedrungen und wurde in alle Welt getragen. Zur Abendzeit ist es Licht geworden. Die Gnadensonne, die mit Heil und Heilung unter ihren Fittichen bei Anbruch des Tages des Heils aufging, strahlt jetzt vor dem Untergang noch einmal in ihrer vollen Kraft. Beides ist ein majestätisches Ereignis: der Sonnenaufgang und auch der Sonnenuntergang. Wir beziehen uns hier auf das Geistliche, auf die Sonne der Gerechtigkeit. Das Wort, das an uns ergangen ist, muß durch den Geist lebendige Realität werden. Dieselben gewaltigen Segnungen werden wir erleben wie zur Zeit der Apostel. Wenn wir es tatsächlich in unser Herz aufgenommen haben, ist es in Wahrheit unseres Fußes Leuchte geworden. Deshalb wandeln wir in dem Licht und sehen genau, wo wir gehen. Nur wer im Dunkeln tappt oder nicht richtig sieht, stößt sich, stolpert, fällt, tut sich weh und macht ein großes Geschrei. Uns ist die völlige Offenbarung Jesu Christi, die allumfassende Enthüllung der Geheimnisse des Wortes, zu einem großen Zweck zuteil geworden. Ja, wir dürfen das Geheimnis Gottes und die Verwirklichung des Heilsratschlusses mit Christus und der Gemeinde erkennen und miterleben. Dies ist wirklich der Tag, den der HErr gemacht hat, der größte aller Zeiten.

 

 

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