Voriges Kapitel

Einführung

Herzlich grüße ich alle mit dem Wort aus Ps. 89:8: 

„GOTT IST SEHR MÄCHTIG IN DER VERSAMMLUNG DER HEILIGEN UND WUNDERBAR ÜBER ALLE DIE UM IHN SIND.” 

Zur Ehre des Herrn können wir sagen, daß viele teure Gotteskinder der Predigt des geoffenbarten Wortes Glauben geschenkt haben, ihnen ist der Arm des Herrn offenbar geworden, denn Gott hat sie mit mächtiger Hand aus dem modernen Babel dieser Zeit herausgeführt. Das Wort Gottes ist nicht leer zurückgekommen, sondern hat ausgerichtet, wozu es gesandt war. Der Herr gedachte Seiner Verheißungen und hat sie eingelöst, wie Er es durch den Mund Seiner heiligen Knechte und Propheten von alters her vorausgesagt hatte. 

Gemäß dem, was Gott in AMOS 8:11 verheißen hat, ist ein mächtiger geistlicher Hunger unter dem Volke Gottes entstanden. Es erinnert uns an die Hungersnot zur Zeit Josephs, als er in Ägypten war. In 1. MOSE 41:56 lesen wir: „...DA LIEß JOSEPH ALLENTHALBEN DIE KORNHÄUSER ÖFFNEN...” Zu jener Zeit hatte der Herr dafür gesorgt, daß Sein Volk während der Hungersnot nicht sterben mußte. Er ging einen besonderen Weg mit Joseph, indem Er ihn dazu gebrauchte, die Kornhäuser zu füllen, ehe die Hungersnot hereinbrach. Joseph war ein geistlicher Mann, doch zunächst mußte er schwere Wege gehen. Er wurde von seinen Brüdern gehaßt, in die Grube geworfen und verkauft. Es waren schwere Prüfungen, durch die er gehen mußte, doch Gott war mit ihm. 

Durch Offenbarung wurde ihm gezeigt, daß zunächst sieben Jahre mit reicher Ernte, danach sieben Jahre der Dürre sein würden. Zu der Zeit, da Josephs Offenbarungen sich erfüllten, kamen seine Brüder zu ihm, um Getreide zu holen. Sie hatten ihn mit tödlichem Haß verstoßen, nur weil sie seinen Auftrag nicht erkannten. 

Die Wege der wahren Knechte Gottes sind für ihre Brüder immer unverständlich gewesen, hauptsächlich dann, wenn Gott einzelne mit besonderen Geistesgaben ausstattete. Da eine so wunderbare Parallele von der Zeit Josephs auf unsere Zeit besteht, muß es einfach erwähnt werden. Im prophetischen Wort steht von einem geistlichen Hunger geschrieben, das haben wir bereits erwähnt. Gerade in der Zeit der Hungersnot fanden die Brüder den Weg zu Joseph, ohne es zu wissen oder zu wollen. Aus seiner Hand empfingen sie jetzt die Speise, er überschüttete sie mit großer Liebe. Ais er sich ihnen zu erkennen gab, waren sie sehr betroffen und ratlos, doch er tröstete sie mit den Worten: 

„NUN BEUNRUHIGT EUCH ABER NICHT UND MACHT EUCH KEINE VORWÜRFE DARÜBER, DAß IHR MICH HIERHER VERKAUFT HABT, DENN UM UNS ALLE AM LEBEN ZU ERHALTEN, HAT G OTT MICH EUCH VORAUSGESANDT. SO HABT ALSO NICHT IHR MICH HIERHERGEBRACHT, SONDERN GOTT(1. MOSE 45:5 UND 8)

Wie wunderbar sind doch die Wege Gottes mit Seinem Volke. Seine Knechte gehen durch viele Mißverständnisse und Verkennung, doch Gott erfüllt dadurch einen Zweck. Die gesamte Heilsgeschichte legt davon Zeugnis ab, daß Gott Seinen Knechten und Propheten besonders nahe war und ihnen Seinen Willen offenbaren konnte. Es erfüllt uns mit tiefer Freude und Dankbarkeit Gott gegenüber, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß Gott der Herr unserem geliebten Bruder Branham in einer Vision den Auftrag gab, die Speise einzulagern. Das ist nicht ein frommer Wunsch oder ein erfundener Begriff, sondern das „SO SPRICHT DER HERR”. Gott war bereit, gemäß dem prophetischen Wort den Hunger unter Sein Volk zu senden. Doch ehe das eintreten konnte, sorgte Gott dafür, daß die Speise eingelagert wurde. Auf Grund göttlicher Offenbarung wußte Bruder Branham, welche Verheißungen im prophetischen Wort für unsere Zeit gegeben wurden. Wie Joseph damals die Verantwortung hatte, die natürliche Speise einzulagern, damit die Gesegneten des Herrn durch die aligemeine Hungersnot nicht starben, so hat Gott wieder einmal Vorsorge getroffen, daß die Gesegneten des Herrn während der Zeit der geistlichen Hungersnot durch „das Wort des Lebens” erhalten bleiben. 

Wir befinden uns in einer Zeit der geistlichen Hungersnot, das kann niemand ändern, und darüber sollte sich niemand leichtfertig hinwegtäuschen. Jesus selbst sagte: „DER MENSCH LEBT NICHT VOM BROT ALLEIN, SONDERN VON JEGLICHEM WORTE, DAS AUS DEM MUNDE GOTTES KOMMT.” Dieser geistliche Hunger kann nicht durch menschliche Schriftauslegung gestillt werden, sondern allein durch das Wort Gottes, das unsere geistliche Speise ist. Niemand sollte sagen: „Ich bin gar satt und bedarf nichts”, sondern wir sollten Gott vielmehr darum bitten, uns einen Hunger zu schenken nach Seinem Wort, wenn wir ihn noch nicht haben. Es heißt in der Heiligen Schrift: „BEDENKE, VON WELCH EINER HÖHE DU HERABGEFALLEN BIST, UND GEHE IN DICH...” In OFFB. 3:1 lesen wir: „ICH KENNE DEINE WERKE; DU HAST DEN NAMEN, DAß DU LEBST, UND BIST DOCH TOT. WACHE AUF UND STÄRKE DIE ÜBRIGEN, DIE NAHE AM STERBEN SIND.” 

Wir müssen uns dessen einfach bewußt werden, daß niemand den Lauf der Heilsgeschichte aufhalten kann. Es geht jetzt nicht mehr um das, was der oder jener sagt, sondern um das, was Gott gesagt hat. Wir stehen mitten in der Verwirklichung des Heilsplanes Gottes. Gott läßt sich nicht aufhalten. Er bringt Sein Werk zum Abschluß und vollendet es zur Ehre Seines Namens. Wir sind Gott so dankbar, daß wir jetzt während der Zeit der geistlichen Hungersnot das göttliche Vorratshaus öffnen können und aus der reichen Fülle Seines geoffenbarten Wortes schöpfen dürfen.

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