Rundbrief Dezember 1999
/ Ewald Frank
Jazyk: nemecky
Jiné jazyky
2. 2





Worte reichen nicht aus, die Güte Gottes zu beschreiben. ER ist treu und wahrhaftig. Vielleicht musste ich wegen der hohen Berufung durch so viele Prüfungen gehen. Der Feind hätte mich einige Male schier umgebracht, bis hin zu der Malaria tropica, die, gemäß Arzt-Bericht, meinen sicheren Tod bedeutete. Wer wie ich in das Sterbezimmer gebracht und von dem Ärzteteam aufgegeben worden war, weiß, dass ein Wunder Gottes geschah. Wiederholt hatte ich gehört, wie der Chefarzt, Prof. Dr. Becker, zu seinem Team sagte: »Es ist zu spät.« Doch Gott vermag auch den schlimmsten Angriff des Feindes auf Seele oder Leib in Sieg und Segen umzuwandeln. Am 3. Januar 1981, der eigentlich mein Sterbetag sein sollte, hatte ich eines meiner gewaltigsten Erlebnisse, das mir zu einem bleibenden Segen geworden ist.
Es war das zweite Mal, dass ich aus dem Leibe genommen wurde; diesmal erlebte ich die Entrückung. Und wieder rufe ich Gott als meinen Zeugen an. Ich sah die entrückte Schar, wie sie hinaufgenommen wurde, und befand mich in der ersten Reihe. Alle waren jung, alle waren weiß gekleidet, das lange Haar der Schwestern hatte alle Farben wie im Natürlichen und hing offen den Rücken herunter. Ich durfte tatsächlich einen Blick in die Herrlichkeit tun und sah die heilige Stadt wie eine Pyramide hoch ragen. Das Licht kam von der Spitze und durchdrang in sich glänzend und funkelnd die Umgrenzung, die wie Kristall aussah, und erhellte den ganzen Erdkreis.
Inmitten all meiner Trübsal, den Missverständnissen und Prüfungen, den Angriffen, dem fortgesetzten Rufmord hat Gott mich immer wieder neu getröstet — Er hat Wort gehalten und mir Seine Hilfe und Treue nicht versagt und ist in allen Lebenslagen mit mir gewesen. IHM zur Ehre darf ich auch darin Seine Treue bezeugen, dass ich in den Tausenden von Predigten nichts verkündigt habe, was ich korrigieren müsste. Ich habe befolgt, was der Herr mir gebot, als Er mir an jenem Morgen, kurz vor 5 Uhr, in Marseille, Frankreich, direkt nacheinander zweimal mit befehlender Stimme zurief: »Mein Knecht, stehe auf und lies 2. Tim. 4!« Ich tat, wie mir geboten wurde, und las von vers 1 bis vers 5. Dann begann ich noch einmal bei vers 1. Beim zweiten vers begriff ich durch direkte Eingebung, was der Herr mir sagen wollte. Die Betonung lag auf dem: »Verkündige das Wort,« — das war die Antwort, und dazu gehört auch: »… tritt damit auf, du magst gelegen oder ungelegen kommen …!« Das Originalwort setzt alle Deutungen und Erklärungen außer Kraft.
Ich legte meine Bibel auf den kleinen Tisch, erhob meine Hände zum Herrn und sagte: »So gewiss Du, o Herr, mir geboten hast, diese Schriftstelle zu lesen, so gewiss darf nur das Wort gepredigt werden. Und so gewiss das, was die sieben Donnerstimmen in Offbg. 10 redeten, nicht als Wort Gottes geschrieben wurde, so gewiss kann niemand darüber predigen!« Es steht ja geschrieben: »Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und die das bewahren, was darin geschrieben steht; denn die Zeit ist nahe.« (Offbg. 1, 3). Wie uns von Gott selbst gesagt wird, geht es um das, was geschrieben steht. Nur das können wir lesen, nur das können wir bewahren, nur das kann uns von Gott geoffenbart werden. Alle Spekulationen über das, was nicht geschrieben steht, sind nicht göttlichen Ursprungs und stiften nur Verwirrung. Und käme ein Engel aus dem Himmel, das Geheimnis der sieben Donner anzukündigen, so müsste ich sogar ihn zurückweisen.
Wenn Brüder ihre Sonderoffenbarungen predigen, dann ist es doch offensichtlich, dass sie dadurch Jünger in ihre Gefolgschaft ziehen wollen. Wenn sie sogar den Anspruch stellen, dass nur diejenigen an der Entrückung teilhaben werden, die ihre besondere Offenbarung glauben, so ist das Lästerung.
Mein Auftrag ist und bleibt, das Wort zu predigen, wie es geschrieben steht, und die Botschaft der Stunde, das verheißene und geoffenbarte Wort, in alle Welt zu tragen. Wie kann sich jemand überhaupt als Prediger des Wortes dünken, wenn er Dinge verkündigt, die gar nicht im Wort geschrieben stehen?
Das sage ich als ein Wort des Herrn: Die sieben Donner aus Offbg. 10 werden erst dann ihre Stimmen erschallen lassen, wenn der Herr als Engel des Bundes zu Israel herabkommt — nicht eine Stunde früher und nicht einen Tag später! Dann ist es Realität, dass Er als der ursprüngliche Eigentümer Seine Füße auf Land und Meer setzt. So steht es geschrieben und so wird es sein. So sagte es auch Bruder Branham am 17. März 1963 bei Öffnung der Siegel in seiner Predigt »Der Übergang zwischen den sieben Gemeindezeitaltern und den sieben Siegeln«: »Wenn ihr es bemerkt habt: es ist Christus. Im Alten Testament wird Er der ›Engel des Bundes‹ genannt. ER kommt nun direkt zu den Juden, denn die Gemeinde ist vollendet. … Erinnert ihr euch an den Engel in Offbg. 1? Es ist das gleiche. Engel bedeutet “Botschafter”. Hier ist Er ein Botschafter für Israel. Die Gemeinde ist entrückt worden. Sie ist bereit für die Entrückung, wenn Er für Seine Gemeinde kommt.« Einführung in die sieben Siegel, S. 66). Die Braut erwartet Ihn als Bräutigam und geht mit Ihm zum Hochzeitsmahl.
Auch innerhalb der letzten Botschaft ist vieles schief gegangen. Alle, die etwas sein wollten, gerieten unter die Inspiration des Feindes, wodurch der göttliche Einfluss der Botschaft teilweise zerstört wurde. Hätten die Brüder in Nordamerika jede Predigt Bruder Branhams gelassen, wie sie ist, und nicht Zitate aus dem Zusammenhang gerissen, um ihre »Sonderbotschaft« daraus zu machen, gäbe es die verschiedenen Richtungen gar nicht. Es bleibt dabei: Wenn ein Bruder das Wort verlässt, dann verlässt Gott ihn. ER ist nur Seinem Wort gegenüber verpflichtet, nicht den Deutungen. Wer z. B. lehrt und glaubt, dass die sieben Tugenden (2. Petr. 1), die das Wesen des Erlösers in allen Erlösten waren und sind, jetzt die sieben Donner seien, hat bereits die geistliche Orientierung verloren.
Trotz allem wird der Herr selbst Sein Werk mit großer Kraft vollenden. ER ist der Sieger von Golgatha. ER hat eine Wort-Braut herausgerufen, die sich nicht wieder befleckt, nachdem sie im Blut des Lammes gewaschen, im Wasserbad des Wortes gereinigt und in der Wahrheit geheiligt worden.
Was mich betrifft, so bin ich zur Verkündigung des Wortes bestimmt und muss zur Kenntnis nehmen, dass die Angriffe des Feindes deshalb auf das Schärfste gegen mich gerichtet sind wie auf keinen anderen auf Erden. Vor zwanzig Jahren, es war 1979, als der Feind die ganze Hölle aufbot, mich und das Werk Gottes zu zerstören, schenkte mir der Herr in der dunkelsten Stunde, kurz nach der verschwörung, zum Trost das Wort aus Jes. 54, 15-17: »›Wisse wohl: wenn man Angriffe auf dich macht, so geht das nicht von Mir aus; wer zum Angriff gegen dich vorgeht, soll um deinetwillen zu Fall kommen. ICH habe ja doch den Schmied geschaffen, der das Kohlenfeuer zur Glut entfacht und eine Waffe mit seiner Kunstfertigkeit herstellt; und Ich bin es auch, der den Verderber geschaffen hat, um zu vernichten. Keine Waffe, die gegen dich geschmiedet wird, soll etwas ausrichten, und jede Zunge, die zum Rechtsstreit gegen dich auftritt, wirst du Lügen strafen: dies ist das Erbteil der Knechte des Herrn und die Gerechtigkeit, die ihnen von Mir zuteil wird‹ — so lautet der Ausspruch des Herrn.«
Besonders diejenigen, die Deutungen verbreiten, weil sie nicht im Wort sind, tun sich damit hervor. Wie Propheten Gottes als Träger des wahren Wortes verfolgt, gesteinigt und getötet wurden, so war es mit unserem Herrn, mit den Aposteln und so ist es mit mir. Immer richten sich die Angriffe auf den Träger des Wortes, denn damit steht und fällt der göttliche Einfluss. Doch unser Herr spricht uns in der Bergpredigt Trost zu: »Selig seid ihr, wenn man euch um Meinetwillen schmäht und verfolgt und euch lügnerisch alles Böse nachredet! Freuet euch darüber und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel! Ebenso hat man ja auch die Propheten vor euch verfolgt.« (Matth. 5, 11-12). Dann wollen wir uns also darüber freuen, wenn auch oftmals mit fast unerträglichem Schmerz.
Ich bin davon überzeugt, dass der Herr mir bis ans Ende die Kraft schenken wird, in Seinem Wort zu bleiben. Mit Paulus kann ich sagen: Ich weiß, an wen ich glaube, und bin dessen gewiss, wie es der Apostel war. Deshalb schließe ich diesen Teil mit seinem Zeugnis, das auch mein Zeugnis ist: »… denn ich weiß, wer es ist, auf den ich mein Vertrauen gesetzt habe, und bin dessen gewiss, dass Er stark genug ist, mein mir anvertrautes Gut bis auf jenen Tag zu bewahren. Als Vorbild gesunder Lehren halte die fest, welche du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus wurzeln. Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch den heiligen Geist, der in uns wohnt!« (2. Tim. 1, 12b-14). Der Herr, der mich in Seinen Dienst einsetzte, ist treu.