Free People's mission

Jesus Christ is the same yesterday, today and forever. Heb.13.8

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Rundbrief 2001 / Ewald Frank

4. Offenbarung 10




Manche haben Offenbarung 10 zu ihrem Hobby gemacht und verbreiten darüber die verschiedensten Lehren. Wieder müssen wir fragen: „Was sagt die Schrift tatsächlich in Offenbarung 10?“ Finden wir darin irgendetwas vom Kommen des Bräutigams oder von der Braut geschrieben? Natürlich nicht. Offenbarung 10 wird in der genauen Reihenfolge geschehen, und zwar vers für vers, wie es geschrieben steht. Der mächtige Engel des Bundes kommt herab, in eine Wolke gehüllt, mit dem Regenbogen über Seinem Haupt, Sein Angesicht leuchtet wie die Sonne, in Seiner Hand hat Er ein geöffnetes Buch. „ER setzte nun Seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken auf die Erde.“ Genau so wird es sein. „Und rief mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt. Als Er so gerufen hatte, ließen die sieben Donner ihre Stimmen erschallen.“ So wird es dann tatsächlich geschehen. Niemand auf Erden hat das Recht, dieses Ereignis zu vergeistlichen oder eigenmächtig zu deuten.
Muss Gott irgendjemanden um Genehmigung bitten, ob Er das Recht hat, Sein eigenes Wort so, wie es geschrieben steht, an uns zu richten? Zum besseren verständnis soll aus der hebräischen Bibelübersetzung von David H. Stern zitiert werden. Dort steht das Wort Shofar, wo bei uns das Wort „Posaune“ verwendet wird. Auch ohne Kommentar werden alle Offenbarung 10 in dem richtigen Zusammenhang sehen. Zunächst müssen wir begreifen, dass die sieben Posaunenengel ein Teil des siebenten Siegels sind. Wir dürfen doch nicht nach dem Lesen des ersten verses im 8. Kapitel aufhören, sondern müssen weiterlesen, um zu erfahren, was im siebenten Siegel tatsächlich enthalten ist und dort zum Ausdruck gebracht wird. Anhand dessen, was geschrieben steht, können wir uns jetzt prüfen, ob wir wirklich glauben, was die Schrift sagt.
„Als das Lamm dann das siebte Siegel öffnete, trat eine Stille im Himmel ein wohl eine halbe Stunde lang. Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen; denen wurden sieben Shofars — Posaunen gegeben.“ (8, 1-2).
„Hierauf machten sich die sieben Engel, welche die sieben Shofars — Posaunen hatten, fertig, um in die Shofars — Posaunen zu stoßen.“ (vers 6).
„Und der erste Engel stieß in den Shofar — die Posaune: …“ (vers 7).
„Und der zweite Engel stieß in den Shofar — die Posaune …“ (vers 8).
„Und der dritte Engel stieß in den Shofar — die Posaune …“ (vers 10).
„ Und der vierte Engel stieß in den Shofar — die Posaune …“ (vers 12).
Im zweiten Teil von vers 13 lesen wir: „Wehe, wehe, wehe den Bewohnern der Erde wegen der noch übrigen Shofars — Posaunenstöße der drei Engel, die noch blasen werden.“
„Und der fünfte Engel stieß in den Shofar — die Posaune …“ (9, 1).
„Und der sechste Engel stieß in den Shofar — die Posaune …“ (9, 13).
Das Schlüsselwort ist hier „Posaune“ — „Shofar“.
Nachdem die sechs Posaunenengel ihren „Shofar“ ertönen ließen, bleibt nur noch einer übrig. Deshalb finden wir die besondere Ankündigung, „… sondern in den Tagen, in denen die Stimme des siebten Engels erschallt, wenn er in den Shofar — die Posaune stoßen wird, ist dann das Geheimnis Gottes zum Abschluss gekommen, wie Er es Seinen Knechten, den Propheten, als Freudenbotschaft zuverlässig mitgeteilt hat.“ (10, 7). Die Erfüllung finden wir in Kap. 11, 15, denn so steht dort geschrieben: „Nun stieß der siebte Engel in den Shofar — die Posaune: da ließen sich laute Stimmen im Himmel vernehmen, die riefen: ,Die Königsherrschaft über die Welt ist an unsern Herrn und Seinen Gesalbten gekommen, und Er wird als König in alle Ewigkeit herrschen!“ Die gesamte Angelegenheit ist vollkommen geordnet. Es gibt sieben Gemeindeengel und es gibt sieben Posaunenengel. Durch den von Gott verordneten Dienst wurden in den Tagen der Stimme des siebenten Gemeindeengels alle Geheimnisse des Wortes von 1. Mose bis Offenbarung kundgetan. Die Brautgemeinde wird durch das Wort, die geistliche Speise, die eingelagert wurde, ernährt. Sie bereitet sich auf das Kommen des Bräutigams vor und empfängt lebendigen Entrückungsglauben. Zu dem festgesetzten Zeitpunkt wird sie in die Herrlichkeit zum Hochzeitsmahl hinaufgenommen werden.
Wenn der siebente Posaunenengel seinen Shofar bläst, kommt das Geheimnis Gottes zum Abschluss und die Herrschaft Christi wird ausgerufen. So steht es geschrieben, und so wird es sein! Oh, wie vollkommen ist uns Gottes Erlösungsplan geoffenbart worden! Ehre sei Gott in der Höhe! Wer ist der Mensch, der es wagt, Gott zu widersprechen und Sein Wort außer Kraft zu setzten und das, was die Heilige Schrift so klar und deutlich lehrt, durch eigene Deutungen zu ersetzen? Jedes Wort Gottes wird im Mund eines Boten Gottes für immer die Wahrheit bleiben (1. Kön. 17, 24)!
Jedesmal müssen wir neu fragen: „Was aber sagt die Schrift dazu?“, denn jede biblische Frage wird allein durch die Bibel beantwortet. Das Schlüsselwort in Offbg. 10 ist brüllen. Der Herr ist der Löwe aus dem Stamme Juda (Offbg. 5, 5). Gemäß Offbg. 10, 3 wird Er wie ein Löwe brüllen. In Hosea lesen wir dazu: „Sie werden dem Herrn nachfolgen, der wird wie ein Löwe brüllen; ja, Er wird brüllen, und die Kinder Israel werden vom Meer her zitternd herbeieilen“ (11, 10).
Der Prophet Joel sagte ebenfalls voraus: „… der Herr brüllt vom Zion her und lässt Seine Stimme aus Jerusalem erschallen, so dass Himmel und Erde erbeben; aber für Sein Volk ist der Herr eine Zuflucht und eine feste Burg für die Kinder Israel.“ (4, 16). Aus diesen versen ist ohne Weiteres die Verbindung zu den Kindern Israel erkennbar, wenn der Herr wie ein Löwe brüllen wird.
Um die Liste zu vervollständigen, damit dieses Thema auf die Aussage von mindestens drei Zeugen begründet wird, werden wir noch den Propheten Amos hinzuziehen: „Es lauteten aber seine Worte so: ,Wenn der Herr vom Zion her brüllt und aus Jerusalem Seine Stimme erschallen lässt …“ (1, 2).
In Offenbarung 10 wird der Herr weder von Engeln noch von der Braut begleitet. So wie Joseph im Alten Testament seine heidnische Braut — Frau im Palast zurückließ und sich beim zweiten Mal seinen Brüdern kundtat, so wird der Herr Seine Braut — Sein Weib aus den Nationen in der Herrlichkeit zurücklassen und sich Seinen Brüdern, den Juden, offenbaren. Zitat von William Branham: „Sie blieb im Palast, als er sich seinen Brüdern zu erkennen gab. Nachdem Jesus von Seinem eigenen Volk abgelehnt wurde, erwählte Er sich eine Braut aus den Heiden, und Er wird sie von hier in den Palast, in die Herrlichkeit, in Seines Vaters Haus zum großen Hochzeitsmahl hinaufnehmen und wird noch einmal kurz herabkommen, um sich Seinen Brüdern, den 144.000, zu offenbaren. Seht, wie vollkommen die Symbole sind.“ (Siegelbuch, S. 42). Erst wenn Er als der ursprüngliche Eigentümer Seinen Fuß auf Meer und Land setzt, wird Er wie ein Löwe brüllen. Das ist genau der Moment, wenn die sieben Donner ihre Stimme erschallen lassen. So spricht der Herr in Seinem Wort.
Wenn jemand behauptet, das sei bereits geschehen, so leugnet er die Schrift als höchste Autorität und ist offensichtlich von einem verkehrten Geist verführt worden, indem er einer Deutung glaubt, anstatt der realen Erfüllung. Nicht für einen einzigen Augenblick wird ein wahrer Mann Gottes mit göttlicher Berufung Deutungen über Offenbarung 10 oder andere Schriftstellen glauben. Denn keine Lüge hat ihren Ursprung in der Wahrheit, und jede eigene Auslegung ist eine Lüge.
Es ist absolut notwendig, jede Schriftstelle so zu lassen, wie sie ist. Wenn der Herr kommt, um Seine Braut heimzuholen, ist von Ihm als dem Bräutigam die Rede. Wenn Er kommt und sich Israel offenbart, ist Er der Engel des Bundes (2. Mose 3, 7-10; Apg. 7, 30-38 u. a.). So wie es am Anfang des Neuen Testaments war, ist es auch jetzt. Jedes verheißene Ereignis wird korrekterweise mit der Erfüllung verbunden.

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