Free People's mission

Jesus Christ is the same yesterday, today and forever. Heb.13.8

Language:

Die Wiederkunft Christi / Ewald Frank

1. Der Befehlsruf




Der Befehlsruf

Gemäß 1. Thess. 4:16 geschehen bei der Wiederkunft des Herrn drei Dinge: Sein Befehlsruf ergeht, die Stimme des Erzengels erschallt, und die Posaune Gottes ertönt. Das geschieht, wenn der Herr vom Himmel herabkommt, um die Seinen hinaufzunehmen. Die Begegnung von Braut und Bräutigam findet nicht auf Erden, sondern im Luftbereich statt (1. Thess. 4:17). 

In Joh. 11 können wir nachlesen, was Sein gebietender Ruf bereits während Seines Dienstes auf Erden bewirkte: „Nach diesen Worten rief Er mit lauter Stimme: ‘Lazarus, komm heraus!’ Da kam der Gestorbene heraus” (Vs. 43-44). 

Als der Herr Jesus am Kreuz Seinen letzten Schrei ausstieß, „da zerriss der Vorhang im Tempel…, die Erde erbebte und die Felsen zersprangen, die Gräber taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt” (Matth. 27:50-52).

In Joh. 5:25 hatte Er gesagt: „Wahrlich, wahrlich Ich sage euch: Es kommt die Stunde, ja sie ist jetzt schon da, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die, welche sie hören, werden leben.”

Das gebietende Wort unseres Herrn ist ein Allmachtswort. Was Er ausspricht, das geschieht, was Er befiehlt, das steht da. Sein Wort kehrt nie leer zurück, es richtet immer aus, wozu Er es sendet. ER trägt das Weltall durch Sein Allmachtswort (Hebr. 1:3). Das griechische Wort (celeúusmati), das in 1. Thess. 4:16 mit Weckruf übersetzt wurde, entspricht einem Befehl, wie er z.B. beim Militär gegeben wird. Dieser Befehlsruf ergeht, wenn der Herr vom Himmel herabkommt. Es wird auch als gebietender Zuruf übersetzt. Durch diesen Befehlsruf des Herrn werden die in Christo Entschlafenen auferweckt; danach folgt die Verwandlung der Lebenden. So wird die Souveränität und Autorität des Herrn aller Herren, der die Macht über Leben und Tod hat, majestätisch offenbar.

 Hebr. 12:26 ist ein gewaltiges Zeugnis im Hinblick auf die Allmacht Seines gesprochenen Wortes: „Seine Stimme hat damals die Erde erschüttert; jetzt aber hat Er diese Verheißung gegeben: ‘Noch einmal werde Ich nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel erbeben machen!” 

In Matth. 25 lesen wir von einem Geschrei zu Mitternacht, das vor der Wiederkunft des Bräutigams ertönt: „Siehe, der Bräutigam kommt; macht euch auf, Ihm zu begegnen!” Dabei handelt es sich um einen mächtigen Ruf auf Erden, durch den die geistlich Eingeschlafenen wachgerüttelt und auf die Wiederkunft des Herrn aufmerksam gemacht werden. Von diesem Geschrei werden sowohl die klugen als auch die törichten Jungfrauen geweckt. „Da erhoben sich jene Jungfrauen alle vom Schlaf und brachten ihre Lampen in Ordnung”  (Matth. 25:7). Den törichten jedoch mangelte es an Öl, so dass sie nicht zum Hochzeitsmahl eingehen konnten. 

Vergleicht man das griechische Wort „Geschrei” (craugh) aus Matth. 25:6 mit dem „Befehlsruf” (celeúusmati) aus 1. Thess. 4:16, so kann leicht festgestellt werden, dass es sich dabei um zwei ganz unterschiedliche Begriffe handelt. Während das eine die Dringlichkeit der zeitgemäßen Botschaft zum Ausdruck bringt, die unter den Gläubigen auf Erden ergeht, ist das andere der Befehlsruf des vom Himmel herniederkommenden Herrn. 

Der Ruf gemäß Matth. 25 ertönt jetzt. Es ist die letzte Botschaft, durch welche die Gläubigen vor dem Kommen Christi wachgerüttelt und um das Wort des Lebens, das frische Manna, geschart werden. Die Botschaft Gottes ist das Wort der Stunde, in dem alle Verheißungen für diese Zeit enthalten sind. Nur wer wirklich schriftgemäß glaubt und sich damit ganz auf die Seite Gottes stellt, wird die Vollendung erleben.

Mit Bezug auf den Botschafter, der dem ersten Kommen Christi vorausgesandt wurde, steht geschrieben: „Horch! ein Ruf erschallt … Horch! eine Stimme erschallt” (Jes. 40:3-6). Jeder Bibelleser weiß, dass dieses prophetische Wort durch den Dienst Johannes des Täufers seine Erfüllung gefunden hat. Er bezeugte es selbst: „Ich bin die Stimme dessen, der in der Wüste ruft: ‘Ebnet dem Herrn den Weg!’, wie der Prophet Jesaja geboten hat” (Joh. 1:23). 

Jetzt, so kurz vor der Wiederkunft Jesu Christi, ergeht die Botschaft des geoffenbarten Wortes, das dem letzten Gemeinde-Engel, dem zu Laodicea (Offbg. 3:14-22), anvertraut wurde. Ein Ruf erschallt, und diejenigen, die ihn hören, erheben sich vom Schlaf und reinigen ihre Lampen. Die klugen Jungfrauen füllen auch ihre Krüge mit Öl. Sie haben beides: Wort und Geist. Sie erkennen, dass Gott Sein Werk zum Abschluss bringt, schenken der aktuellen Botschaft, dem prophetischen Wort für diese Zeit, Gehör und lassen sich zubereiten auf diesen herrlichen Tag. 

Johannes der Täufer ging als Vorläufer dem ersten Kommen des Herrn voraus. Er sagte: „Wer die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dabeisteht und Ihm zuhört, freut sich von Herzen über den Jubelruf des Bräutigams. Diese meine Freude ist nun vollkommen geworden” (Joh. 3:29). Ebenso muss der Braut jetzt die Stimme des Bräutigams, nämlich das Wort mit allen Verheißungen, nahegebracht werden. Wie es vor dem ersten Kommen Christi eine prophetische Botschaft gab, so ergeht auch jetzt, vor dem zweiten Kommen Christi, eine prophetische Botschaft. Das ist der Ruf, der jetzt ertönt – das verheißene Wort dieser Stunde, die Botschaft für diese Zeit, durch die alle im Wort verborgenen Geheimnisse offenbart wurden. 

Die Herausrufung, das Wachrütteln und die Zubereitung müssen vor dem Kommen des Herrn geschehen. Der Apostel Johannes sah die Braut in einer Vorschau und schrieb: „Lasst uns fröhlich sein und jubeln und Ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und Seine Braut hat sich bereitet” (Offbg. 19:7). 

Content 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13